Deutscher Buchpreis 2020

Annette, ein Heldinnenepos: Anne Webers Romandichtung erhält Deutschen Buchpreis

 

 

Auf dem Foto die frisch gekürte Preisträgerin Anne Weber, am 12. Oktober 2020 im Kaisersaal des Frankfurter Römer

„Die Kraft von Anne Webers Erzählung kann sich mit der Kraft ihrer Heldin messen: Es ist atemberaubend, wie frisch hier die alte Form des Epos klingt und mit welcher Leichtigkeit Weber die Lebensgeschichte der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir zu einem Roman über Mut, Widerstandskraft und den Kampf um Freiheit verdichtet. „Annette, ein Heldinnenepos“ ist eine Geschichte voller Härten, die Weber aber mit souveräner Dezenz und feiner Ironie erzählt. Dabei geht es um nichts weniger als die deutsch-französische Geschichte als eine der Grundlagen unseres heutigen Europas. Wir sind dankbar, dass Anne Weber Annette für uns entdeckt hat und von ihr erzählt.“, so die Begründung der Jury. Die Preisverleihung im Frankfurter Römer fand im Vorraum zur Frankfurter Buchmesse statt, die in diesem Jahr für Besucher ausschließlich virtuell offen steht.

Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2020 gehören an: Katharina Borchardt (Literaturredakteurin, SWR2), Hanna Engelmeier (Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) und Autorin), David Hugendick (Literaturredakteur, Zeit Online), Chris Möller (Literaturvermittlerin bei Kabeljau & Dorsch, Berlin), Maria-Christina Piwowarski (Buchhandlung ocelot, Berlin), Felix Stephan (Literaturredakteur, Süddeutsche Zeitung) und Denise Zumbrunnen (Buchhandlung Never Stop Reading, Zürich).

 

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„Verlässlich und wie kaum eine andere Auszeichnung bestärkt der Deutsche Buchpreis das Gespräch über Bücher in Deutschland. Etwas, das in diesem Jahr wichtiger ist denn je. Verlage mussten pandemiebedingt viele Lesungen absagen, Neuerscheinungen verschieben, Möglichkeiten für Begegnungen mit Autor*innen fielen weg. Ich danke allen Beteiligten, Freund*innen und Förder*innen, die sich – auch unter erschwerten Bedingungen – auf das Projekt Deutscher Buchpreis eingelassen haben und die der deutschsprachigen Romanliteratur gemeinsam eine so wichtige Bühne bereiten“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Für die Auszeichnung waren außerdem nominiert:


Bov Bjerg, Serpentinen (Claassen), Dorothee Elmiger, Aus der Zuckerfabrik (Carl Hanser), Thomas Hettche, Herzfaden (Kiepenheuer & Witsch), Deniz Ohde, Streulicht (Suhrkamp) und Christine Wunnicke, Die Dame mit der bemalten Hand (Berenberg).

Anne Weber erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisträgerin wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 206 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2019 und dem 15. September 2020 erschienen sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt. Daraus haben die Juror*innen sechs Titel für die Shortlist gewählt. Die Preisverleihung fand in diesem Jahr als Livesendung aus dem Frankfurter Römer statt.

Mit dem Deutschen Buchpreis 2020 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen 20 Literaturblogger*innen die nominierten Titel 2020 vor. Die Rezensionen werden unter www.deutscher-buchpreis-blog.de veröffentlicht und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises geteilt. Auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen des Deutschen Buchpreises vermitteln zudem Videoporträts einen Eindruck von den nominierten Werken und ihren Autor*innen.

 

Foto (c) vntr.media, Meldung: Börsenverein des Deutschen Buchhandels

 

 

Annette, ein Heldinnenepos
von Anne Weber
Gebunden, 208 Seiten
Matthes & Seitz Verlag, Berlin
1. Auflage, 2020
ISBN: 978-3-95757-845-7

auch als ebook erhältlich

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Kulturexpress ISSN 1862-1996

 vom 14. Oktober 2020