Flexibilität,
Funktionalität und Nachhaltigkeit –
das sind die Vorteile von temporären
Anlagen aus Holzmodulen, die die
Stadt Frankfurt am Main zunehmend im
Schulbau einsetzt. So können diese
Gebäude nicht nur vergleichsweise
schnell errichtet, sondern bei
Bedarf an einen anderen Standort
versetzt werden. Das erste
Schulgebäude, das in Frankfurt
„umzieht“, ist die bisher von der
Ludwig-Weber-Schule, einer
Grundschule in Sindlingen genutzte
Holzmodulanlage. Sie wird unter der
Projektleitung des Amtes für Bau und
Immobilien auf dem Gelände der
Schule am Mainbogen, einer
Integrierten Gesamtschule (IGS) in
Fechenheim wieder aufgebaut, um den
dortigen Flächenbedarf zu decken.
„Damit sparen wir Zeit und Geld, und
stellen den Schulen gleichzeitig
qualitativ sehr hochwertige,
gedämmte und freundliche Räume zur
Verfügung“, betonte Baudezernent Jan
Schneider. „Durch das modulare Bauen
können wir flexibel auf den
wechselnden Bedarf an den
unterschiedlichen Standorten
reagieren. Holzgebäude sind außerdem
sehr umweltfreundlich, da sie aus
einem nachwachsenden Rohstoff
bestehen.“
Die in Holztafelbauweise errichtete
Anlage wurde 2015 als
Übergangsquartier für die
Ludwig-Weber-Schule fertiggestellt.
Es war eine sehr kurze Bauzeit
möglich, da die einzelnen
Holzelemente im Werk des
Holzbauunternehmens inklusive
Dämmung, Fenster und
Leitungsinstallationen vorgefertigt
wurden. In den folgenden Jahren
wurde ein moderner Neubau für die
Grundschule geplant und errichtet.
Nachdem die Schule diesen Anfang des
Jahres bezogen hat, steht das
Holzgebäude für andere Standorte zur
Verfügung.
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Roland Hatz, ABI, Jan Schneider und
Schulleiterin Christine Georg erläutern den
Erweiterungsbau |
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Die 53,90 Meter lange, 16,50 Meter
breite und 9,50 Meter hohe Anlage
umfasst 20 Klassenräume, weitere
Gruppenräume, Mehrzweckräume,
Lehrerzimmer, vier Räume für die
Betreuung sowie Toiletten und
kleinere Verwaltungs- und
Besprechungsräume. In der die
Holzmodulanlange werden rund 455
Schüler und sowie 20 Lehrerinnen und
Lehrer der Schule am Mainbogen
einziehen. Neben der IGS werden ca.
85 Schüler der Freiligrathschule,
der unmittelbar benachbarten
Grundschule, einen Teil der Räume
nutzen. Mit dem Bau wurde im April
2020 begonnen. Anfang 2021 können
die Räume bezogen werden. Insgesamt
kostet es rund 3,4 Millionen Euro,
das Gebäude zu versetzen. Die reinen
Baukosten (ohne Erschließung und
Außenanlagen) betragen nur etwa die
Hälfte eines vergleichbaren Neubaus.
Auch deshalb ist der Umzug von
Sindlingen nach Fechenheim ein
richtungsweisendes Projekt in
Frankfurt. „Künftig werden wir es
häufiger erleben, dass Schulgebäude
innerhalb des Stadtgebiets auf
Reisen gehen“, sagte Schneider. „Das
ist möglich, weil die Holzbaufirmen
immer innovativere Lösungen
anbieten. So ist zum Beispiel der
für 2000 Schülerinnen und Schüler
ausgelegte Schulcampus Westend aus
einzelnen Raummodulen
zusammengesetzt und kann noch
leichter demontiert und versetzt
werden. Auch diese Schule wird eines
Tages ganz oder teilweise an einem
neuen Standort aufgebaut werden.“
Foto (c) Rainer
Rüffer, Meldung. Presseinfo der
Stadt Frankfurt am Main (pia)