Max Dudler ist als Favorit aus dem
vierstufigen Werkstattverfahren zum
Ettlinger Tor in Karlsruhe
hervorgegangen. Auf Grundlage der
zwei erstplatzierten Entwürfe wird
ein Masterplan für das Areal
entwickelt. Max Dudler stellt die
Neuordnung des städtebaulich
relevanten Areals um das Ettlinger
Tor in Karlsruhe in einen größeren
Kontext und schafft so eine
Verbindung der fragmentarischen und
zusammenhanglosen Aneinanderreihung
unterschiedlicher Konzepte, die den
Stadtraum an dieser Stelle bisher
prägt. Grundidee ist es, ein „neues“
Ettlinger Tor zu schaffen, das am
Kreuzungspunkt von Via Triumphalis
und Kriegsstraße einen
Kulminationspunkt bildet und dabei
zum städtebaulichen Gelenk zwischen
der südlichen Neustadt und der
nördlichen Altstadt wird.
Mit ihren unterschiedlich
ausgerichteten öffentlichen
Nutzungen stehen die zwei neuen
Torhäuser programmatisch für die
Entwicklung des Ettlinger Tors zu
einem zentralen lebendigen Ort für
die Bürger der Stadt. Als „Haus der
Bildung“ mit Akademie, Bibliothek
und Volkshochschule und „Haus der
Kultur“ mit multifunktionalen
Veranstaltungsflächen prägen sie die
zwei neu entstehenden Stadtplätze
und verleihen ihnen den Charakter
eines öffentlichen, bürgernahen
Forums. Beide Plätze werden
begleitet von 70 Meter hohen Türmen.
Diese „Campanile“ orientieren sich
symmetrisch an der historischen
Sichtachse, sind jedoch diagonal
versetzt und halten zu ihr
gebührenden Abstand. Als Teil
differenzierter Blockrandfiguren aus
unterschiedlichen Hochpunkten und
einem gemeinsamen Sockel fügen sich
die zwei Türme in die gewachsene
Stadtstruktur ein.
„Grünes Tor zur Stadt“
Die übergeordnete kulturelle
Bedeutung der Torhäuser für die
Neubelebung des Quartiers findet
Ausdruck in der architektonischen
Gestaltung. Typologisch folgen die
Gebäude mit ihren öffentlichen
Funktionen den prägenden Gebäuden am
Marktplatz, dem Rathaus und der
Stadtkirche. Mit ihrer offenen,
pergola-ähnlichen Fassadenstruktur
aus runden Säulen reflektieren die
Torhäuser ihre Funktion als
Kulturbau und öffentlicher Ort nach
außen in die Stadt. Der rundum
offene Kolonnadengang lässt
öffentlichen Außen- und Innenraum
fließend ineinander übergehen. Ein
umlaufender Dachgarten „krönt“ das
Gebäude und bietet spannende
Ausblicke in die umliegenden
Stadträume. Fassaden und Dächer
werden intensiv begrünt und tragen
so zur Verbesserung des Stadtklimas
und der Aufenthaltsqualität in der
Karlsruher Innenstadt bei. Die
Staffelung und die in die Gebäude-
Kubatur integrierten begrünten
Rücksprünge und Loggien vermitteln
die besondere Atmosphäre von
„hängenden Gärten“. Die Architektur
wird so zum integralen Teil eines
sozial und ökologisch gedachten
Städtebaus, der die Karlsruher
Innenstadt zu einem grünen Netz aus
Wegen und Plätzen weiterentwickelt.
Vier Architekturbüros hatten seit
Jahresbeginn in vier
Werkstatt-Terminen unter Beteiligung
der Öffentlichkeit ihre
Vorstellungen einer städtebaulichen
Gestaltung des Areals um das
Ettlinger Tor in Karlsruhe
entwickelt. Max Dudlers Beitrag war
im Juli 2020 als Favorit
hervorgegangen. Gemeinsam mit dem
ebenfalls favorisierten Entwurf von
MVRDV bildet Max Dudlers Entwurf die
Grundlage für den zu entwickelnden
Masterplan.
Meldung: Max Dudler Presse, Berlin