Ab 18 Uhr war es
endlich soweit: Unter dem Beifall
vieler Schaulustiger, die zum Teil
seit Stunden die Arbeiten
verfolgten, erreichte der neue
Goetheturm mit dem Aufsetzen der
Kanzel am Dienstag, 28. Juli 2020,
seine volle Höhe von 43,3 Meter.
Seit dem frühen Morgen hatte die
Holzbaufirma die vormontierten,
mehrere Tonnen schweren Elemente mit
Hilfe eines großen Autokrans
zusammengesetzt. Ursprünglich war
mit der Fertigstellung am frühen
Nachmittag gerechnet worden. Aber
unter anderem Windböen hatten der
Planung mehrfach einen Strich durch
die Rechnung gemacht und das
Aufsetzen verzögert. Mit der
Aussichtsplattform ist die
Konstruktion des Frankfurter
Wahrzeichens fertiggestellt. „Bevor
es voraussichtlich im Herbst wieder
bestiegen werden kann, müssen in den
kommenden Wochen unter anderem noch
die Sicherheitseinrichtungen
installiert und die Außenanlagen
rund um den Turm neu gestaltet
werden,“ berichtete
Oberbürgermeister Peter Feldmann.
Feldmann freute sich gemeinsam mit
allen Frankfurterinnen und
Frankfurter über das Erreichen
dieses wichtigen Meilensteins.
„Unser Goetheturm, traditionelles
Frankfurter Wahrzeichen, steht in
voller Höhe und wird in den nächsten
Wochen fertiggestellt. Ich bedanke
mich für die zahlreiche
Unterstützung aus der Bevölkerung,
die überwältigende
Spendenbereitschaft, sowie für die
professionelle und zügige Arbeit der
Holzbaufirma und der städtischen
Ämter vor Ort. Die Vorfreude auf das
Richtfest am Donnerstag wächst
derzeit mit jedem Tag.“
Umweltdezernentin Rosemarie Heilig
ergänzte: „Wir haben unseren
Goetheturm wieder, eine schmerzliche
Wunde verheilt. Er ist ein
Lichtblick, ein positiver Höhepunkt
in einer schwierigen Zeit, den wir
alle dringend brauchen. Wie sehr die
Frankfurterinnen und Frankfurter
Anteil an seiner Wiedererrichtung
genommen haben, das haben sie in den
letzten Wochen auch in ungezählten
Fotos und Posts gezeigt. Wer nicht
hier oben war, war trotzdem
jederzeit gut informiert, wie weit
die Handwerker sind. Herzlichen Dank
an alle, die jetzt und in den
letzten Jahren ihre Anteilnahme
gezeigt haben. Das hat alle
angespornt.“
Auch Baudezernent Jan Schneider
zeigte sich beeindruckt davon, in
welchem Tempo die Holzbaufirma Amann
den Turm fertiggestellt hat. „Vor
nicht einmal vier Wochen wurden die
ersten Bauteile geliefert, und schon
heute steht das Werk. Es ist schön
zu sehen, mit welcher Präzision und
Professionalität und mit wie viel
Herzblut die beteiligten Baufirmen
hier am Werk sind. Dank
zuverlässiger Partner und der guten
Vorbereitung im Amt für Bau und
Immobilien ist der Wiederaufbau des
Goetheturms zu einem Erfolgsprojekt
geworden, an dem die
Frankfurterinnen und Frankfurter
noch lange Freude haben werden.“
Der Goetheturm von 1931 wurde im
Oktober 2017 durch Brandstiftung
zerstört. Die Abmessungen des neuen
Aussichtsturms entsprechen exakt dem
historischen Vorbild. Allerdings
wird der neue Turm heller wirken, da
das Holz nicht mehr wie früher mit
Teeröl behandelt wird. Die
Haupttragkonstruktion besteht aus
rund 72 Tonnen Edelkastanie.
Treppenstufen und -podeste wurden
aus rund 24 Tonnen Eichenholz
gefertigt. Darüber hinaus wurden
rund 35 Tonnen Stahl verbaut.
Dadurch lässt sich das Bauwerk
besser instand halten und in Zukunft
leichter sanieren.
Der neue Goetheturm wird im Auftrag
des Grünflächenamtes errichtet, die
Projektleitung liegt beim Amt für
Bau und Immobilien. Die Kosten in
Höhe von rund 2,4 Millionen Euro
werden größtenteils von der
Versicherung getragen. Bürgerinnen
und Bürgern sowie Unternehmen haben
zudem rund 200.000 Euro an
Geldspenden sowie Sachspenden
gesammelt, wodurch die Finanzierung
des Wiederaufbaus erleichtert wurde.
Nach der Vollendung der Konstruktion
wird am Donnerstag, 30. Juli,
Richtfest gefeiert, wie es beim Bau
Tradition ist. Danach wird das
Grünflächenamt die Freiflächen
wiederherstellen, sie waren durch
den Brand und die Löscharbeiten
stark beschädigt. Bäume und Pflanzen
waren zerstört worden. Eine große
Eröffnungsfeier ist in diesem Jahr
wegen der Corona-Pandemie und der
damit verbundenen Auflagen leider
nicht möglich. Sie soll im kommenden
Jahr nachgeholt werden.
Foto (c) Günter Murr, Meldung:
Presseinfo der Stadt Frankfurt am
Main (pia)