Der für Politik und
Verwaltung so wichtige
"Mittelabfluss" stockt bei dem
Senatsprogramm zur Begrünung
Berliner Dächern ebenso wie bei
vielen anderen Programmen, die
Umweltsenatorin Regine Günther als
Beiträge für mehr Klimaschutz
aufgelegt hat. Dafür gibt es nur
zwei Erklärungen: Entweder gibt es
keinen Bedarf bei Privatleuten und
Organisationen. Dann wäre es eine
gescheiterte Beglückung, die kaum
jemand möchte. Oder die Bedingungen
sind so kompliziert, die Bürokratie
so abschreckend, dass Bauherren eben
ohne staatliche Subventionen ihre
Gebäude schöner und grüner machen.
Liegen gebliebenes Geld für Ökologie
und Klimaschutz weckt gerade in
Zeiten der coronabedingten Finanznot
Begehrlichkeiten anderer Ressorts.
Günther muss also dringend
nacharbeiten. Auf Dauer wird es ihr
nicht gelingen, Subventionen
vorzuhalten, die niemand will.
Grüne Dächer sind toll. Wer einmal
auf einem Berliner Altbau durch
satten Rasen gelaufen ist, der fragt
sich, warum nicht viel mehr
Hauseigentümer solche Oasen
schaffen. Und selbst wenn man nur
auf Gräser und Flechten auf dem
Gebäude gegenüber schaut, kann man
sich daran erfreuen. Dass begrünte
Dächer positiv wirken auf Stadtklima
und Artenvielfalt, dass sie bei
Starkregen Niederschläge aufsaugen,
ist offensichtlich. Insofern ist es
absolut geboten, als Stadt solche
Investitionen in die urbane Ökologie
auch zu unterstützen. Aber wie so
oft in Berlin führt die gute Absicht
nicht zur praktischen Umsetzung des
avisierten Plans. Erst sieben
Anträge auf Förderung grüner Dächer
sind bisher bewilligt worden. Dabei
ist es schon ein Jahr her, dass
Umweltsenatorin Regine Günther
(Grüne) ihr Programm für 1000 grüne
Dächer vorgestellt hat. Der für
Politik und Verwaltung so wichtige
"Mittelabfluss" stockt bei den
Dächern ebenso wie bei vielen
anderen Programmen, die Günther als
Beiträge für mehr Klimaschutz
aufgelegt hat. Dafür gibt es nur
zwei Erklärungen: Entweder gibt es
keinen Bedarf bei Privatleuten und
Organisationen. Dann wäre es eine
gescheiterte Beglückung, die kaum
jemand möchte. Oder die Bedingungen
sind so kompliziert, die Bürokratie
so abschreckend, dass Bauherren eben
ohne staatliche Subventionen ihre
Gebäude schöner und grüner machen.
Beides wäre für die Umweltverwaltung
verheerend. Liegengebliebenes Geld
für Ökologie und Klimaschutz weckt
gerade in Zeiten der coronabedingten
Finanznot Begehrlichkeiten anderer
Ressorts. Günther muss also dringend
nacharbeiten. Auf Dauer wird es ihr
nicht gelingen, Subventionen
vorzuhalten, die niemand will.
Fördermittel anzupreisen wie sauer
Bier, ist jedenfalls kein Beitrag
zum Umwelt- und Klimaschutz.
Ein Kommentar von
Joachim Fahrun in der Berliner
Morgenpost
Foto (c) Visit Berlin