Dense + Green
Cities (2020) von Thomas Schröpfer
im Birkhäuser Verlag
Die Thematik ist global, Städte in
aller Welt sind betroffen, vom
Aufbruch zur grünen Lunge
partizipieren. Wechselspiel zwischen
Bebauung und Natur belassener Zone,
Konzepte der Begrünung sind
gefordert ebenso planungswillige
Stadtplaner, die verstehen sinnvoll
und mehr zu begrünen trotz aller
Ökonomie. Die Konsequenz ist, immer
mehr Menschen leben in Städten. Doch
welche Städte genau wie stark
wachsen - das ist kaum vorhersagbar.
Hierauf Einfluss nehmen, diese
Aufgabe stellt sich den Experten.
Eine Frage der Lebensqualität, wenn
zunehmend Ausgleichszonen benötigt
werden, um der bebauten, harten Welt
etwas ausgleichendes
entgegenzusetzen. In welcher Weise
die Städte expandieren, verläuft
sehr unterschiedlich. Deshalb ist
ein Dialog gefordert, um zwischen
Gebäude, bebautem Umfeld und einer
Stadt als funktionierendes
ökologisches System zu interagieren.
Umsetzbare Ideen und Konzepte
finden, sind die Prämissen der
Gegenwart. Mit der Planung werden
Fragen des Designs und der
Technologien näher konzipiert. Nicht
zuletzt zählt die menschliche
Erfahrung, wenn internationale
Experten miteinander diskutieren,
analysieren und in Fallstudien zu
Ergebnissen gelangen. Diagramme
liefern abstrakte Abbilder des
Geschehens und lassen Schlüsse zu,
um neue Standards zu kreieren. Auf
jeden Schritt der vollzogen wurde,
folgt ein weiterer in Richtung
Zuwachs an Ökologie der Städte. Das
wissenschaftliche Umfeld liefert
hierzu die ausgewählten Beiträge, um
das Hintergrundwissen der
Beteiligten zu schärfen.
Von den 19 untersuchten Fällen
stammen sieben aus Asien,
überwiegend aus Singapure, sechs aus
Europa und sechs aus Amerika. Daraus
lässt sich schließen, die Ökologie
der Tropenzonen ist die am meisten
unterentwickelte im Gegensatz zu
ökologischen Zonen mit höheren
Temperaturen. Thomas Schröpfer
stützt sich mit seiner Publikation
auf Arbeiten aus dem
Singapur-ETH-Zentrum Zukunft Städte
Labor, ETH Zürich und Schröpfer's
akademische Grundlagen an der
Singapure Universität für
Technologie und Design. Es geht um
die breit aufgestellte Frage,
inwieweit Gebäude und ihre
Architektur aktiv und positiv zu
einem besser funktionierenden
städtischen Ökosystem und zum Wohle
aller Beteiligten beitragen können.
Dies ist eindeutig ein aktuelles
Thema, welches die Gesellschaft und
seine Individuen betrifft
insbesondere in einer Zeit, in der
das Gleichgewicht der Menschheit mit
der Natur immer prekärer und
bedrohlicher zu werden scheint. 'Dense+Green
Cities' bietet Lösungswege auf
internationaler Basis an.
Die Hauptkomponenten des
untersuchten Ökosystems sind die
biologische Vielfalt, vor allem
durch die Stellvertreter des
Pflanzen- und Vogellebens, aufgrund
der wichtigen ökologischen
Dienstleistungen, einschließlich der
Minderung der Auswirkungen
städtischer Wärmeinseln, der
Verbesserung des
Regenwassermanagements und der
Luftverschmutzung. Wie das Buch
warnt, ist der Verlust der
biologischen Vielfalt, selbst in der
reichhaltigen Region, wahrscheinlich
auf eine weitere
Bevölkerungserweiterung und
Urbanisierung zurückzuführen, die
den Lebensraum zerstört, und dies
scheint unweigerlich ebenso wichtig
für die Ausbreitung des Ökosystems
zu sein. Wenn Gebäude angemessen
begrünt sind, wird sich das Netzwerk
sowie andere Grünflächen, wie
Waldschutzgebiete, Parks,
Straßenverbindungen und dergleichen
wesentlich zu einem expansiven und
lebendigen städtischen Ökosystem
ausbreiten.
Abgesehen von der möglichen
Kombinatorik, wie Gebäude in ein
solches Szenario passen, bietet
dieses Buch einen hervorragenden
Ausgangspunkt, um notwendige Fragen
zu stellen: Wie kann Ökologisierung
die Fülle und Verbindung der
biologischen Vielfalt unterstützen?
Kühlen dichte und grüne Gebäude
tatsächlich Umgebungen ab? Was geben
Immobilienbesitzer für die nahe
gelegene Vegetation aus? Wie hoch
sind die Betriebs- und
Wartungskosten für integrierte
Grünflächen und Gebäude? Die
Dokumentation und Analyse geeigneter
grüner architektonischer Bauteile
umfasst fünf Arten: Gartenanlagen,
Himmelsgärten, Dachgärten, grüne
Wände und landschaftlich gestaltete
Decks. Dabei werden insbesondere die
Fortschritte berücksichtigt, die in
Singapur bei der bahnbrechenden
Planung von 'Blau und Grün' erzielt
wurden. Geeignete Metriken werden
zum Vergleich über 200 ha große
Flächen verwendet, was
Vegetationserhebungen,
ökonometrische Daten und Modelle
sowie Zeichnungen und genaue
Ablesungen des Standorts und der
damit verbundenen Bedingungen
umfasst.
Insgesamt warten die Ergebnisse des
Buches mit wenigen Überraschungen
auf. Bodengärten eignen sich am
besten für Alternativen, wobei grüne
Spaziergänge auf engstem Raum
stattfinden und Himmelsgärten eine
relativ geringe Vegetationsdichte
aufweisen. Laut Albedoeffekten ist
die Beschattung nützlich, um die
Oberflächentemperaturen zu senken.
Albedo deutet das Rückstrahlvermögen
von diffus reflektierenden, also
nicht selbst leuchtenden Oberflächen
an. Bewohner scheinen es zu
bevorzugen, wenn sie in der Nähe von
Parks wohnen. Interessanterweise
gestalten sich Bau- und
Wartungskosten recht variabel, aber
im Allgemeinen erschwinglich. Kurz
gesagt, dicht und grün, wie im Buch
definiert und illustriert, hat
positive Nettoergebnisse. Die
bedeutenderen Beiträge sind jedoch
aus dem Rationalen abgeleitet, was
sich auf empirische Befunde und die
Detailgenauigkeit der Ergebnisse
selbst bezieht. Albedoeffekte sind
kompliziert, aber gut erklärt und in
Bezug auf die Oberflächentemperatur
analysiert. Eine Übersicht der
tatsächlichen Kosten bieten Kunden,
wie Aufsichtsbehörden und Designern
nützliche Hinweise. Ähnliches gilt
auch für die Wahrnehmung von
Wertfacetten durch
Immobilieneigentümer in ihren
Wohnungen und Wohngebieten.
Die Beispiele innerhalb des Buches
sind reichlich vorhanden und wurden
sorgfältig ausgewählt. Zumindest
innerhalb des unmittelbaren
geografischen Gebiets und in dem,
was dort dicht und grün ist, sind
viele Abbildungen vorhanden, was
durch Begleittext ergänzt wurde.
Kurz gesagt, es handelt sich um eine
ansehnliche Veröffentlichung und
lohnenswerte Referenz. Natürlich ist
die Vernetzung ein wichtiger Weg, um
die Fülle und Leistungen von
Ökosystemen in städtischen Gebieten
zu fördern. Landschafts-Ökologen wie
Richard Forman von Harvard haben
dies in aller Ausführlichkeit
klargestellt. Der nächste Schritt
basierend auf dieser Publikation,
wird darin bestehen, die Vernetzung
vollständiger voranzubringen und auf
attraktive und visionäre Weise zu
erweitern. Ein Teil des Erfolgs wird
darin bestehen, so weit überzeugen
zu können und das Netzwerk-Konzept
an eine breitere und manchmal
skeptischere Öffentlichkeit zu
bringen.