Während der
Corona-Krise sind Alltagshelfer sehr
gefragt, Hygiene rückt in den
Vordergrund: Seifen,
Handdesinfektionsmittel und
Handpflegeprodukte sowie
Oberflächendesinfektionsmittel und
Reiniger sorgen für einen erhöhten
Umsatz um 8,5 Prozent im ersten
Quartal 2020 im Vergleich zur
Vorjahresperiode. Der Wunsch nach
Sauberkeit in den eigenen vier
Wänden und allgemeinem Wohlbefinden
ist gestiegen.
Nach Schätzungen des
Industrieverbandes Körperpflege- und
Waschmittel e. V. (IKW) ist der
Umsatz von Schönheitspflege- und
Haushaltspflegeprodukten in
Deutschland in den ersten drei
Monaten 2020 auf 3,84 Milliarden
Euro (+ 8,5 Prozent) gestiegen.
Haushaltspflegeprodukte
verzeichneten ein Plus von 14,9
Prozent, Schönheitspflege legte um
5,9 Prozent zu. Besonders stark war
die Nachfrage nach Geschirrspül-,
Wasch- und Desinfektionsmitteln
sowie nach Produkten zur
Handreinigung und –pflege. Um
weiterhin die Lieferfähigkeit dieser
Produktgruppen sicherzustellen,
reagierten Mitgliedsunter-nehmen des
IKW umgehend und stellten ihre
Produktionen um. Viele Unternehmen
haben sich zusätzlich mit Geld- und
Sachspenden (z.B. Schutzmasken,
Desinfektionsmittel) engagiert und
aktiv bei der Bewältigung der Krise
geholfen. Dennoch hat die Krise auch
negative Auswirkungen auf den Umsatz
einiger Produktgruppen, denn Styling
und Kosmetik werden derzeit hinten
angestellt. Was vor Corona für viele
zum Start in den (Arbeits-)Tag
gehörte, ist während der
Corona-Krise nicht mehr ganz so
wichtig: Düfte, Make-Up oder
Haarpflege wurden in den ersten drei
Monaten dieses Jahres weniger
verwendet und sorgen für Einbußen im
Bereich Schönheitspflege. Ein Blick
auf die Zahlen aus dem ersten
Quartal 2020 zeigt, dass sich diese
Entwicklung besonders deutlich im
Export widerspiegelt: Während die
Schönheitspflege im Vergleich zur
Vorjahresperiode um 12 Prozent
gesunken ist, kann die
Haushaltspflege leicht zulegen (1,2
Prozent), sodass der Außenhandel
eine Gesamtbilanz von 2,32
Milliarden Euro (– 8,9 Prozent)
erreicht.
Eine gepflegte Routine sichert
Stabilität im Alltag
Spielt sich das Leben in diesen
außergewöhnlichen Zeiten primär
zuhause ab, bedeutet das für viele
einen deutlich veränderten Alltag.
Eine vom IKW im April in Auftrag
gegebene Umfrage ergibt, dass für 93
Prozent der Menschen in Deutschland
Körperpflege und Kosmetik wichtig
sind. Während der Corona-Krise
helfen die beliebten Pflegerituale
und die Routine im Badezimmer, den
aus den Fugen geratenen Tagesablauf
zu regeln und zu verschönern. Die
Befragten, für die das tägliche
Schminken und Stylen am Morgen
aufgrund von Homeoffice oder
aufgrund der Kontaktbeschränkungen
teilweise weggefallen ist, verwenden
weniger Zeit mit diesen
Kosmetikprodukten. Die Zeit im Bad
wird lieber für eine ausgiebigere
morgendliche Dusche (32 Prozent),
Hände eincremen (31 Prozent), Körper
eincremen (23 Prozent),
Gesichtsmasken (20 Prozent) oder
Zähneputzen (20 Prozent) genutzt. 24
Prozent der Befragten schätzen
besonders die Handcreme, da sie die
durch das verstärkte Händewaschen
beanspruchten Hände geschmeidig
hält.
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Eine saubere Aufgabenteilung –
Gemeinsam stark im Haushalt für mehr
Wohlbefinden
Egal, ob Aufräumen, Putzen,
Ausmisten oder Staubsaugen –
diejenigen, die mehr Zeit in den
eigenen vier Wänden verbringen,
verwenden auch mehr Zeit mit
Haushaltstätigkeiten. Ein Drittel
der Befragten nimmt sich fast
doppelt so viel Zeit dafür wie vor
der Corona-Pandemie. Und: Sie
investieren dementsprechend deutlich
mehr in Haushaltsreiniger und
Waschmittel. Auch Männer erledigen
in dieser besonderen Situation mehr
Aufgaben im Haushalt, wie die
Ergebnisse der Umfrage zeigen. Beim
Putzen von Badezimmer und Küche ist
das Engagement noch relativ
ausgeglichen, im Gegensatz zum
Staubsaugen. Hier liegen die Männer
vor den Frauen (55 Prozent versus 39
Prozent) – ebenso wie beim Aufräumen
(66 Prozent versus 57 Prozent) und
beim Wäsche-Waschen (40 Prozent und
35 Prozent). Ein Ergebnis lässt sich
besonders hervorheben: Putzen macht
glücklich! Denn 61 Prozent der
Befragten fühlen sich in einer
sauberen und aufgeräumten Wohnung
voll und ganz wohl, wobei dieses
Gefühl bei Frauen etwas ausgeprägter
ist (68 Prozent) als bei Männern (54
Prozent).
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Die Corona-Pandemie führt auch zu
einem neuen Blick auf das eigene
Zuhause, in dem viele deutlich mehr
Zeit verbringen, während #StayAtHome
gilt. Es wird häufiger geputzt und
stärker auf Sauberkeit geachtet, das
Wohlbefinden und ein schönes Leben
in den eigenen vier Wänden werden
wichtiger. Im Gegensatz dazu sind
Tätigkeiten und Produkte, die für
das Leben außerhalb der eigenen vier
Wände wichtig waren,
verständlicherweise weniger relevant
geworden. Dies spiegeln die Zahlen
aus den ersten drei Monaten des
Jahres deutlich wider.
„Der private Konsum wird bei der
Überwindung der durch die Pandemie
ausgelösten Wirtschaftskrise eine
zentrale Rolle spielen. Unsere
Branche nimmt diese Herausforderung
an. Denn Schönheits- und
Haushaltspflege haben sich in den
vergangenen Jahren durchweg als
Konjunkturstütze erwiesen, weil sie
Verbraucherwünsche erkennen und mit
innovativen und beliebten Produkten
erfüllen“, so IKW-Geschäftsführer
Thomas Keiser.
www.ikw.org
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Quellen:
Online-Umfrage von Statista im
Auftrag des IKW mit 1.000
Teilnehmern aus Deutschland 04/2020
Meldung:
Industrieverband Körperpflege- und
Waschmittel e. V., IKW, Frankfurt am
Main