Die aufgrund der
Corona-Krise abgesagte Luminale
findet für eines ihrer Lichtprojekte
einen neuen Platz: Die LichtAnemonen
des Künstlers Malte Kebbel leuchten
für die kommenden Wochen auf dem
Vorplatz des Frankfurter
Universitätsklinikums.
Unter dem
Leitgedanken Digital Romantic
versprach der Luminale-Katalog mit
111 lichtkünstlerischen Arbeiten und
einem Veranstaltungsprogramm ein
abwechslungsreiches Festival. Nur
wenige Stunden vor der geplanten
Eröffnung musste die Biennale jedoch
wegen der behördlichen Auflagen zur
Coronapandemie abgesagt werden. Zu
diesem Zeitpunkt waren sämtliche
Kunstwerke bereits vollständig
vorbereitet. Licht-Anemonen
erleuchten Frankfurter
Universitätsklinikum Doch nicht alle
Installationen verschwinden gleich
wieder in den Requisitenlagern. Der
Lichtkünstler Malte Kebbel machte
ein besonderes Angebot unter dem
Motto: Kunst in Quarantäne –
Installation sucht Krankenhaus.
Sein Projekt Licht-Anemonen besteht
aus drei rotierenden,
überdimensionalen Blüten aus
gebogenen TitanEdelstahl-Spiegeln.
Ursprünglich hatte er sie im Garten
des Karmeliterklosters installiert.
Nach der Absage leuchteten sie
zuerst im St. Elisabeth Krankenhaus
in Jülich, welches in der Nähe von
Heinsberg liegt, das von der
Pandemie zuerst besonders betroffen
war. Jetzt kommen sie zurück nach
Frankfurt. Seit dem 19. Mai 2020 ist
die Installation mehrere Wochen in
der Grünanlage vor dem Haupteingang
des Universitätsklinikums zu sehen.
„Die Luminale musste wegen der
Pandemie abgesagt werden. Jetzt wird
eines der Kunstwerke genau dort
ausgestellt, wo COVID19 tagtäglich
bekämpft wird. Mein besonderer Dank
geht an die LuminaleKoordinatorin
Isa Rekkab, die diese besondere
Geschichte initiiert und ermöglicht
hat“, sagt Prof. Jürgen Graf,
Ärztlicher Direktor und
Vorstandsvorsitzender des
Universitätsklinikum Frankfurt. Ein
Licht in der Dunkelheit „Das
Universitätsklinikum Frankfurt
übernimmt gerade eine ganz besondere
Verantwortung für die Region. Wir
schätzen diesen Einsatz hoch und
möchten deshalb genau hier ein
Luminale-Kunstwerk installieren. Die
Licht-Anemonen leuchten am richtigen
Ort“, so Isa Rekkab, Leiterin des
Projektteams der Luminale.
Die Installation, die den
Haupteingangsbereich schmückt, ist
inspiriert von der Seeanemone. Einem
Blumentier mit verschiedensten
Formen und Farben, das einzeln im
Meer lebt. Sie steht genau wie ihr
natürliches Vorbild in enger
Verbindung mit ihrer Umwelt und geht
mit ihr eine Symbiose ein. Die
reflektierende Oberfläche nimmt
Stimmung und Charakter der Umgebung
auf und spiegelt sie zurück. Durch
die intensive Wechselwirkung von
Licht, Reflexionen und geometrischen
Formen, die sich bruchstückhaft
zusammensetzen, entsteht ein
komplexes Bild. „Es war mir wichtig,
ein positives Signal auszusenden,
dass die Kunst in einer solchen Zeit
der Restriktionen aktiv ist und
versucht, positive Eindrücke für die
Betroffenen zu vermitteln“, so Malte
Kebbel. Luminale und Frankfurter
Universitätsklinikum setzen ein
Zeichen Das Frankfurter
Universitätsklinikum ist nicht nur
der Beschenkte. Es unterstützt mit
der Platzierung des
Luminale-Projekts auf seinem Gelände
auch den Künstler. Es ist ein Akt
der Wertschätzung für Kunst und
Kultur, die auf ihre Art
existentiell von der Coronakrise
betroffen sind. Die
Projektbeteiligten wollen mit dieser
gemeinsamen Initiative ein Zeichen
für Solidarität und Gemeinsinn in
der Stadtgesellschaft setzen.
www.luminale.de