Das Projekt KARMIN
untersucht, inwieweit als Reaktion
auf das vermehrte Auftreten von
multiresistenten Erregern in
Deutschland Zweibettzimmer so gebaut
werden können, dass sie auch im
Sinne der Infektionsprävention eine
Alternative zu Einbettzimmern
darstellen. Dazu hat ein
Architekten-Team der TU Braunschweig
ein infektionssicheres
Zweibettzimmer inklusive getrennter
Nasszellen entworfen und als
Prototyp realisiert.
Teilprojekt in InfectControl 2020,
einem Konsortium aus
Wirtschaftsunternehmen und
akademischen Partnern, eingebunden
und wird vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung gefördert.
Neben der TU Braunschweig gehören
die Charité Universitätsmedizin
Berlin, das Universitätsklinikum
Jena und die Röhl GmbH
Blechbearbeitung aus Waldbüttelbrunn
zu den Verbundpartnern. Darüber
hinaus unterstützen 17 namhafte
Industriepartner das Projekt. Auch
Schüco ist dabei. KARMIN steht für
Krankenhaus, Architektur, Mikrobiom
und Infektion.
Ein erster Prototyp wurde auf dem
Firmengelände der Röhl GmbH in
Waldbüttelbrunn bei Würzburg
fertiggestellt. Ein zweiter
Demonstrator entsteht bis Oktober
2020 auf dem Gelände der Charité
Berlin, wo er einem internationalen
Publikum im Rahmen des seit 2009
jährlich ausgetragenem World Health
Summit vorgestellt werden wird.
Bundeskanzlerin Angela Merkel,
Staatspräsident Emmanuel Macron und
der Generaldirektor der WHO, Tedros
Adhanom Ghebreyesus, haben 2020 die
Schirmherrschaft inne.
Zum Forschungsprojekt:
Krankenhausinfektionen und
multiresistente Erreger, gegen die
keine Antibiotika mehr helfen, sind
in Kliniken immer häufiger ein
Problem. Insbesondere in
Mehrbettzimmern können Bakterien
schnell übertragen und zu einer
akuten Gefahr für die Patienten
werden. Deshalb wird bislang
gefordert, mit multiresistenten
Erregern infizierte Patienten in
Einzelzimmern zu isolieren. Doch die
ausschließliche Nutzung von
Einbettzimmern ist mit mehreren
Nachteilen und höheren Kosten
verbunden. Der Demonstrator soll
Antwort geben, welchen Einfluss die
Architektur eines Krankenhauses auf
die Hygiene hat und ob das
Zweibettzimmer ausreichend
infektionssicher für die Patienten
ist. Dr. Wolfgang Sunder vom
Institut für Industriebau und
Konstruktives Entwerfen der TU
Braunschweig und Projektleiter von
KARMIN ist der Meinung: „Architektur
und Design kann einen wichtigen
Beitrag zur Hygiene im Krankenhaus
leisten, wenn baulicher
Infektionsschutz bei der Planung und
dem Betrieb von Krankenhäusern
berücksichtigt wird.“
Antimikrobielle Fenstergriffe
Schüco unterstützt das
Forschungsprojekt durch die
Mitwirkung während der Planungs- und
Optimierungsphase sowie durch die
Bereitstellung geeigneter Produkte.
Beim „Patientenzimmer der Zukunft“
kamen Aluminiumfenster der Serie AWS
75 BS.HI+ zum Einsatz.
Während ein Element als Drehfenster
mit per Griff entkoppeltem
Öffnungsbegrenzer ausgeführt wurde,
ist das zweite Fenster als
„Kipp-vor-Dreh“ mit
Komfortkomponenten für reduzierte
Bedienkräfte ausgestattet. Das
Wichtigste dabei: Beide Fenster
wurden mit dem antimikrobiellen
Fenstergriff Schüco SmartActive
ausgestattet. Erzielt wird die
antimikrobielle Wirkung durch in die
Oberfläche des Griffes eingebundene
hochreine Mikrosilberpartikel.
Keime, die mit der Oberfläche in
Kontakt kommen, sterben ab. Damit
wird auch ihre weitere Vermehrung
wirkungsvoll verhindert. Das von
Schüco eingesetzte Mikrosilber ist
garantiert nanofrei und kann die
menschliche Haut daher nicht
durchdringen. Wenn eine sichere
Unterbringung der Patienten in
Zweibettzimmern möglich ist, können
Bestandszimmer auch umgebaut und
bewährte Betriebsabläufe beibehalten
werden.
www.karmin.info/patientenzimmer
Meldung:
Projekt KARMIN /
InfectControl