Wenn es um die Themen
Basteln-, Hobby- und Künstlerbedarf
geht sieht die kreative Zukunft bunt
und experimentell aus. Unter dem
Motto „Work in progress“
veranschaulichte das Stilbüro
bora.herke.palmisano bei den
Creativeworld Trends für die
kommende Saison den kreativen
Entstehungsprozess. Die
zurückliegende Creativeworld fand
vom 25. - 28. Januar 2020 statt.
Trends umgeben uns. Es gibt
Trendmotive wie Eulen, Einhörner
oder das Monstera Blatt. Sie
begegnen uns auf der Straße, im
Geschäft, in den Medien und
beeinflussen Designer,
Produktentwickler, Händler und
natürlich die Endverbraucher. Es
gibt Megatrends wie
Individualisierung oder Achtsamkeit.
All das beeinflusst auch die
Kreativ-Branche. Einen Überblick
bzw. eine Bündelung aller Trendideen
und Strömungen vermitteln die
Creativeworld Trends, die dem
internationalen Handel zeigen
sollten, was für die kommende
DIY-Saison en vogue ist.
„Für unsere Trends beauftragen wir
das Stilbüro bora.herke.palmisano.
Die Designer informieren sich das
ganze Jahr über quer durch alle
Disziplinen. Sie lassen sich von
Mode, Produktdesign und Lifestyle
inspirieren und adaptieren das
Gesehene auf die Kreativ-Branche“,
sagt Michael Reichhold, Leiter
Creativeworld bei der Messe
Frankfurt Exhibition GmbH. „Auf
diese Art und Weise entstehen jedes
Jahr die Creativeworld Trends, die
Herstellern und Händlern Inspiration
und Ausblick liefern und zeigen was
weltweit angesagt ist.“
Auf der Creativeworld 2020 wurden
die Trends in der Halle 4.1 in Szene
gesetzt und lieferten eine
unendliche Fülle an kreativen Ideen.
Der besondere Nutzen für die
Fachbesucher lag dabei in der
kreativen Umsetzung der einzelnen
Themen. Hier wurde Inspiration für
Ihre Sortimentsauswahl und die
Gestaltung des eigenen Schaufensters
oder der Ladenfläche geboten. Denn
bei den Creativeworld Trends wird
DIY gelebt: Alle Ausstellungsstücke
werden von einem kreativen Team aus
Designern und Künstlern eigens
angefertigt. Es sind Unikate, die
aus den neuesten Produkten der
ausstellenden Firmen entstanden. Außerdem
wurden die
verwendeten Produkte, Materialien
und Werkzeuge ausgestellt, so dass
die Fachbesucher den
Entstehungsprozess nachverfolgen
konnten.
Wir rufen dazu auf, Grenzen zu
überwinden und Fehlversuche in Kauf
zu nehmen um auf neue Möglichkeiten
zu kommen“, sagt Claudia Herke,
Designerin vom Stilbüro
bora.herke.palmisano. „Dabei ist
Mixed Media der Schlüssel zur
Kreativität. Es gibt nicht die eine
Technik für ein spezielles Produkt,
sondern Vielfalt entsteht durch
experimentelles Ausprobieren.“
Slideshow 17 Bilder: Creativeworld,
Christmasworld und Paperworld 2020
Work-out: mit den Händen erschaffen
In dieser Trendwelt wird die
Schaffenskraft besonders deutlich.
Dinge mit den eigenen Händen zu
fertigen, grobe Arbeiten mit rauen
Materialien wie Beton, Gips und
Zement standen dabei im Fokus. Es
gab reizvolle Techniken um
starke Oberflächen mit
unregelmäßigen, ursprünglichen und
nicht perfekten Strukturen zu
erzielen. So kann eine Sammlung von
Bauschutt, Granit, Kieselsteinen
oder Abfallmaterialien in eine Form
gegossen werden aus der eine raue
und matte Betonästhetik entsteht.
Zudem fanden feine Naturmaterialien
wie Seegras, Weide oder Rattan
Verwendung. Diese werden geflochten
und geknotet oder verwebt und dienen
als natürliche Wohn-Accessoires wie
Sitzauflagen, Tischläufer,
Untersetzer oder Vorhänge. Eine ganz
besondere Technik um Schatten und
Silhouetten sichtbar zu machen ist
der Eisenblaudruck mit
Solarphotopapier. Mit diesem
lichtempfindlichen Spezialpapier aus den Anfangstagen der Fotografie
lassen sich die Konturen und
Strukturen von Blättern, Pflanzen
oder Blüten abbilden und schöne
grafische Effekte erzielen. Solche
Drucke können zum Beispiel auf
Einladungskarten, an der Wand oder
als Cover von Notizbüchern verwendet
werden.
Re-form: farbenfrohes Umgestalten
Schlagworte wie Multicolour,
Collagen, Action Painting, Batik,
Dip Dye und Patchwork bringen „re-form“
auf den Punkt. Intensive Farben und
Multikombination aus Materialien und
Techniken fanden in dieser Trendwelt
ihren experimentellen Höhepunkt. Es
war alles erlaubt, geht nicht gab
es nicht. So wurden gemusterte
Dessins überdruckt, T-Shirts,
Rucksäcke oder Sneakers mit
Lackstiften verziert, Wollreste
unabhängig von Struktur und Farbe
gewoben oder gestrickt und die
unterschiedlichsten Farben mit
Spachteln auf Leinwände gebracht und
gerakelt. Die Materialien werden
hauptsächlich recycelt
beziehungsweise upcycelt. Hier
fanden Stoff-, Woll- oder Farbreste
eine sinnvolle Verwendung. Für einen Patchwork-Effekt konnten verschiedene
Garne, Wollreste, Perlen und andere
Materialien wie Papierstreifen,
zerschnittene Plastiktüten oder
Stoffabschnitte zu einem Wandteppich
oder Kissenbezug verwoben werden.
Up-date: auf den neuesten Stand
gebracht
Diese Trendwelt richtete sich an die
junge Generation. Es wurde keine Norm
verfolgt, sondern
experimentiert. So ging es um die
freie Anwendung von gekritzelter, ausgecutteter, handgemalter oder
gesprühter Schrift. Im Gegensatz zur
kalligrafischen Schönschrift des
Handletterings wird auf Kreativität
gesetzt. Das Personalisieren von
Alltagsgegenständen stand dabei im
Fokus und war über alle Generationen
hinweg sehr beliebt. Ob
Graffititechnik, Intarsia Strick,
Applikationen oder Papierarbeiten
wie Cut out, die persönliche Note
macht Rucksäcke, Mäppchen, Hoodies,
Laptophüllen oder sogar Möbel zu
Unikaten. Mixed Media kommt hier
voll auf seine Kosten: Materialien
wie Marker, Pinselstifte,
Transferfolien oder Gießharz finden
für jede Technik Anwendung.