In den letzten
Monaten und Jahren hat die EZB
Vorkehrungen für alle Eventualitäten
getroffen. Sie wird alles dafür tun,
um Stabilität zu behalten. Die EZB
betont, dass die Banken die
Umsetzung ihrer Brexit-Pläne
entsprechend der vereinbarten
Zeitpläne zügig vorantreiben müssen.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde
sagte: „Wir nehmen mit großem
Bedauern zur Kenntnis, dass unsere
britischen Freunde die Europäische
Union verlassen. Dieses Abkommen
stellt jedoch die Weichen für einen
geordneten und weniger
einschneidenden Austritt. Wir werden
intensiv daran arbeiten, die durch
den Brexit verursachten
Beeinträchtigungen für die
Bürgerinnen und Bürger, Arbeitgeber
und Finanzmärkte im Euroraum sowie
im Rest der EU so gering wie möglich
zu halten.“ Die EZB hat die
folgenden konkreten Vorbereitungen
getroffen:
Im März 2019 haben die EZB und die
Bank of England eine
Devisenswap-Vereinbarung aktiviert.
Diese sieht vor, dass die Bank of
England britischen Banken auf
wöchentlicher Basis Euro leihen kann
und das Eurosystem bereit steht, im
Bedarfsfall Pfund-Sterling an Banken
im Euro-Währungsgebiet zu verleihen.
Dadurch verringern sich die
möglichen Stressfaktoren für das
Finanzsystem.
Im Bereich der Bankenaufsicht
bearbeitete die EZB rund 25
Zulassungsanträge von Banken, die
Geschäftsaktivitäten in den Euroraum
verlegen. Außerdem hat sie die
Brexit-Pläne von 42 Banken des
Euroraums geprüft, die ihre
Zweigstellen im Vereinigten
Königreich nach dem EU-Austritt des
Vereinigten Königreichs weiterführen
werden. Die EZB erwartet, dass die
Banken ihre Pläne im Einklang mit
den Verpflichtungen umsetzen, die
sie in der Vergangenheit eingegangen
sind. Dazu gehören auch die mit den
zuständigen Aufsichtsbehörden
vereinbarten Zeitpläne.
Die EZB und die zuständigen Behörden
im Vereinigten Königreich haben
Maßnahmen ergriffen, um die gute
Zusammenarbeit in der Bankenaufsicht
auch über das Ende des
Übergangszeitraums hinaus
fortzusetzen. So wurde eine
Absichtserklärung unterzeichnet, die
es den Aufsichtsbehörden ermöglicht,
weiterhin Informationen
auszutauschen und die Aufsicht über
grenzüberschreitende Bankengruppen
untereinander abzustimmen.
Die Bank of England wird aus dem
Europäischen System der
Zentralbanken ausscheiden. Der
gegenwärtige Anteil der Bank of
England am gezeichneten Kapital der
EZB in Höhe von 14,3 Prozent wird
auf der Basis eines aktualisierten
Kapitalschlüssels auf die nationalen
Zentralbanken (NZBen) des
Euro-Währungsgebiets und die
verbleibenden NZBen außerhalb des
Euroraums aufgeteilt. Hierzu wurde
eine separate Pressemitteilung
veröffentlicht.
Meldung: Deutsche Bundesbank