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Baumkrone einer
winterlich entblätterten Eiche
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Der Klimawandel führt
zu immer intensiveren Dürreperioden
in Europa. Die Trockenheit setzt
auch den Wäldern stark zu. Schon
seit längerem überlegen sich
Waldschützer ganz genau, welche
Bäume sie für die Aufforstung
pflanzen sollen. Forscher vom
Institut für Ökologie, Evolution und
Diversität der Goethe-Universität
haben die Gene in Eichen
identifiziert, welche die Bäume
resistenter gegen die Dürre machen
könnten. Die Ergebnisse
veröffentlichten sie im Fachmagazin
„Plant Gene“.
In der Studie haben die Biologen die
Gene von drei verschiedenen
Eichenarten untersucht: der
heimischen Stieleiche, der
südeuropäischen Flaumeiche und der
ebenfalls südeuropäischen
Steineiche. Die Bäume waren zum
Zeitpunkt der Untersuchung neun
Jahre alt, sie waren von der
Darmstädter Forstbaumschule zur
Verfügung gestellt worden und wurden
nun im Wissenschaftsgarten der
Goethe-Universität unter
kontrollierten Bedingungen
Trockenstress ausgesetzt. Bei ihrer
Analyse achteten die Forscher auf
zwölf Gene, die durch vorangegangene
Studien bereits als potenziell
bedeutsam für die Resistenz
gegenüber Trockenheit ausgemacht
wurden.
Entgegen vorheriger Studien, in
denen meist nur eine Probe nach
einer kurzen Dürreperiode analysiert
wurde, untersuchten die Forscher die
Bäume und ihre Gene nun über zwei
Jahre hinweg. Acht Mal entnahmen sie
Proben, analysierten diese und
schauten, wie aktiv die zwölf Gene
abgelesen und in Genprodukte
umgewandelt wurden. So erstellten
sie Expressionsprofile für die
einzelnen DNA-Sequenzen. Bei einigen
Genen konnten sie so vorherige Funde
an krautigen Pflanzen bestätigen,
die darauf hinwiesen, dass die Gene
während extremer Trockenperioden
verstärkt abgelesen werden. Bei
anderen Genen war dieser Mechanismus
bisher noch nicht bekannt.
„Wenn wir wissen, wie Baumarten auf
der molekularen Ebene auf
Trockenheit reagieren, verstehen wir
besser, wie sich der Klimawandel auf
die europäischen Wälder auswirkt“,
sagt Peter Kotrade, Erstautor der
Studie und Biologe am Institut für
Ökologie, Evolution und Diversität
am Fachbereich Biologie der
Goethe-Universität. „Unsere Studie
bestätigt vorherige Ergebnisse an
Modellpflanzen zum ersten Mal an
Waldbäumen und zeigt zudem
detaillierte Expressionsmuster für
die ausgewählten Gene. Das trägt zum
Verständnis der molekularen Reaktion
von Eichen auf Dürreperioden bei.
Künftig könnte dieses Wissen dazu
genutzt werden, um bei
Waldbegründungen und Aufforstungen
auszuwählen, welche Bäume gepflanzt
werden“, so der Biologe weiter.
Foto (c)
Kulturexpress, Meldung: Goethe-Uni
Frankfurt
Siehe auch:
www.sciencedirect.com/article/