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Petru-Catalin Scafaru (links), Werkleiter
bei Schaeffler in Schweinfurt, Wolfgang Feser (rechts),
Leiter Segment Fahrwerkaktuatoren, und die Mitarbeiter
des Segments
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Mit diesem Produkt
des Wankstabilisators hat der sonst
in vielen Dingen angeschlagene
deutsche Hersteller von Autozubehör, Schaeffler den Automotive-Sektor im
Bereich Mechatronik für sich neu
besetzt. Das gelang, indem eines der komplexesten
Produkte vor vier Jahren an den Standort Schweinfurt
geholt wurde. Über 300.000 bereits
produzierte Wankstabilisatoren und
die steigende Nachfrage sind ein
Beleg, dass der mechatronische
Wankstabilisator aus vielen
Automobilen deutscher und
internationaler Hersteller nicht
mehr wegzudenken ist.
Das zeugt auch von Schaefflers
hoher Fertigungskompetenz.
„Wir sind vor vier Jahren mit dem
Produkt hier am Standort Schweinfurt
in Serie gegangen. Seitdem haben wir
neue Plattformen bei unseren beiden
großen Kunden gewonnen. Seit Sommer
2019 fertigen wir zum Beispiel für
den Elektrosportwagen Porsche Taycan.
Weitere Kundenaufträge und eine
damit verbundene Volumensteigerung
machen zukünftig auch Neuanläufe
außerhalb des Pilotsegments
erforderlich“, sagt Petru-Catalin
Scafaru.
Aktive Anpassung an jede
Fahrsituation
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Mechatronischer Wankstabilisator
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Wankstabilisatoren minimieren
Wankbewegungen des Fahrzeugs bei
Kurvenfahrten und absorbieren
einseitige
Fahrbahnunregelmäßigkeiten. Das
steigert Komfort und Dynamik und
erhöht außerdem die Sicherheit.
Schaefflers mechatronischer
Wankstabilisator setzt sich aus
einem Getriebe, einem Elektromotor,
dem eigentlichen Steuergerät und
einem integrierten Drehmomentsensor
zusammen. Der Elektromotor verdreht,
zusammen mit dem hochübersetzten,
dreistufigen Planetengetriebe, die
beiden Stabilisatorhälften
gegeneinander und erzeugt so ein
Drehmoment, das stabilisierend auf
die Karosserie einwirkt. Das
Drehmoment wird mit Hilfe eines
berührungslosen Momentensensors
exakt erfasst und für eine schnelle
und präzise Regelung des Aktuators
verwendet.
Im Gegensatz zu hydraulischen
Systemen wird bei der
mechatronischen Wankstabilisierung
von Schaeffler die elektrische
Leistung bedarfsorientiert abgerufen
– quasi "Power-on-Demand". Ein
Schlüssel hierzu ist der
Elektromotor, der nur dann Leistung
aufnimmt, wenn sich der Aktuator
verdreht und dabei ein Moment
aufbaut. Um das Moment zu halten,
müssen lediglich geringe elektrische
Widerstandsverluste ausgeglichen
werden. Die Ausführung von
Schaeffler als mechatronisches
System trägt dazu bei,
Kraftstoffverbrauch und Emissionen
zu reduzieren. Gleichzeitig ergibt
sich eine höhere Systemdynamik
gegenüber Hydraulik sowie ein
präziseres Lenkverhalten.
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Schaeffler hatte mit dem gleichen
Produkt schon 2017 den PACE Award (PACE:
Premier Automotive Suppliers`
Contribution to Excellence) der
Fachpublikation Automotive News
verliehen bekommen. Der
mechatronische Wankstabilisator von
Schaeffler war das erste
mechatronische
Wankstabilisierungssystem auf dem
Markt. Neben der Verringerung des
Kraftstoffverbrauchs und der
Emissionen im Vergleich zu
hydraulischen Systemen vereinfacht
die „Plug-and-play“-Funktion den
Montageprozess. Dank der in die
vorhandenen Fahrwerkregelsysteme des
Fahrzeugs integrierten
hochdynamischen und genauen Regelung
kann der mechatronische
Wankstabilisator die Fahrstabilität
in Kurven sowie die Agilität und den
Fahrkomfort auf schlechten Straßen
erhöhen. Im November 2015 wurde die
48-Volt-Version des Systems als
erste 48-Volt-Bordnetzanwendung in
einen Luxus-SUV eingebaut. Dies
illustriert den Trend zu
Automobilanwendungen mit höherer
Spannungsaufnahme.
Meldung: Schaeffler