Das Italienzentrum
der Goethe-Uni Frankfurt soll den Wissenschaftlern dabei
helfen, sich noch besser
interdisziplinär miteinander zu
vernetzen – und damit die
Sichtbarkeit der Forschung nach
außen zu erhöhen. Die beteiligten
Wissenschaftler bringen ihre
Kontakte zu unterschiedlichen
italienischen Hochschulen und
Forschungseinrichtungen in Rom,
Venedig, Trient und Florenz ein.
Darüber hinaus soll es drei Vorträge
im Jahr geben, die sich auch an ein
externes Publikum richten, sowie
Konferenzen und fächerübergreifende
Lehrveranstaltungen.
„Das neue Zentrum gibt uns verstärkt
Möglichkeit, Gespräche unter
Italienspezialisten zu führen und
Forscherpersönlichkeiten aus dem
Ausland einzuladen“, freut sich
Professorin Ott, die selbst die
einzige Professur für italienische
Literaturwissenschaft an der
Goethe-Uni innehat und sich auf die
zusätzlichen Möglichkeiten des
Austauschs freut. Bislang muss sich
das Zentrum aus den Mitteln der
beteiligten Institute finanzieren.
Mit im Boot ist auch die
deutsch-italienische Vereinigung,
die auch bei der Präsentation des
Zentrums beim Europasommer in diesem
Jahr mitwirken wird. PD Dr. Caroline
Lüderssen, die Vorsitzende der
Vereinigung und selbst Italianistin,
engagiert sich mit ihrer Institution
für das Zentrum. Beteiligte
Wissenschaftler sind außer Christine
Ott und Christoph Cornelißen Prof.
Cornelius Wagemann
(Politikwissenschaft), Prof. Hans
Aurenhammer (Kunstgeschichte), Prof.
Vinzenz Hediger (Filmwissenschaft),
Prof. Günther Wassilowsky
(Katholische Theologie), Prof.
Birgit Emich
(Geschichtswissenschaft), Prof.
Hartmut Leppin
(Geschichtswissenschaft), Prof.
Cecilia Poletto
(Sprachwissenschaft), Prof. Jacopo
Torregrossa (Romanistik), Dr. Philip
Stockbrugger, Dr. Lena Schönwälder,
PD Dr. Magnus Ressel sowie Dr. Marco
Cavarzere.
Bei der Eröffnung des Zentrums Mitte
Dezember sagte der italienische
Generalkonsul Andrea Estéban Samà
seine Unterstützung zu. Festredner
war der Historiker Carlo Ginzburg,
der u.a. in Bologna und Pisa gelehrt
hat und als Begründer der
Mikrogeschichte gilt. In einer
berührenden Rede sprach er über die
Anfänge seiner Methodik und
erinnerte an seinen Vater, Leone
Ginzburg, der von der SS in Rom
ermordet wurde. „Mein Vater war in
Russland in einer jüdischen Familie
geboren, er wurde Italiener, er
starb als Europäer“, schloss
Ginzburg seine Rede: „Ich habe es
für richtig gehalten, heute und hier
an ihn zu erinnern, in einem so
schwierigen und wichtigen Augenblick
für Italien, für Deutschland und für
Europa“.
Meldung: Goethe-Uni,
Frankfurt