Kaum
jemand kann oder will die Eskalation
stoppen. Nachdem die Stadtregierung
den Widerstand zunächst
unterschätzte und anschließend
hoffte, die Demonstranten zu
beschwichtigen, indem sie ihnen ein
ganz klein wenig entgegen kommt,
setzt sie nun darauf, den Protest zu
kriminalisieren. Den sogenannten
Sicherheitskräften liefert eine
kleine Gruppe von Randalierern mit
ihren Provokationen auch noch
Argumente. Dieser Teil des Protests
konterkariert die ursprünglichen
Ziele der überwiegend friedlichen
Demonstranten. Sie gingen friedlich
für Freiheit und Wohlstand auf die
Straße. Diese Ziele sind nun durch
die Polarisierung gefährdet. So
wollen die ersten Firmen die
chinesischen Sonderverwaltungszone
verlassen. Und Peking wird nur
einlenken, wenn der Widerstand
friedlich bleibt. Gerade deshalb
müssen vor allem Demonstranten den
Konflikt deeskalieren. Für sie ist
der friedliche Dialog und ein
Kompromiss der einzige Ausweg.
Ein Kommentar der Frankfurter
Rundschau vom 11. November 2019,
Ressort Politik
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