Deutsches Architekturmuseum wird saniert

 

 

 

Blick auf das Architekturmuseum, Juli 2019

 

Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main hat in seiner Sitzung am Freitag, 1. November, die Sanierung des Deutschen Architekturmuseums (DAM) beschlossen. Neben der Behebung umfangreicher Brandschutzmängel wird das Gebäude energetisch ertüchtigt und notwendige Instandsetzungsarbeiten ausgeführt. „Die Stadt Frankfurt stellt rund 12 Millionen Euro für die notwendige Sanierung des Hauses zur Verfügung“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Ich freue mich sehr, dass das Museum, welches sich tagtäglich mit der Architektur weltweit beschäftigt, jetzt einmal selbst im Mittelpunkt steht und von den umfangreichen Sanierungsarbeiten profitiert.“

Seit der Eröffnung des Museums vor 35 Jahren wurden neben den nötigsten Instandhaltungsarbeiten bereits ein erster Teil der notwendigen Brandschutz- und Sicherheitstechnik in den Treppenhäusern im Jahr 2010 durchgeführt. Damals war bereits klar, dass der energetische Stand des Gebäudes mangelhaft ist und die geforderten Standards der klimatischen Bedingungen für Museen nur unzureichend erfüllt werden. „Damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Direktor Peter Cachola Schmal ihre wertvolle Arbeit fortsetzen können, ist es wichtig, adäquate Arbeits- und Ausstellungsbedingungen herzustellen“, sagt die Kulturdezernentin.

Der Beginn der Arbeiten ist für Anfang 2021 geplant, sie werden voraussichtlich zwei Jahre dauern. In dieser Zeit bleibt das Museum geschlossen, ein Ausweichquartier wird derzeit organisiert. „Die hohen Anforderungen von Leihgebern an das Raumklima mit Zielvorgaben bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit kann das Museum bisher nur eingeschränkt erfüllen. Die klimatischen Bedingungen für die Museumsmitarbeiter, insbesondere im Foyer im Erdgeschoss, sind nicht zufriedenstellend, da sich im Sommer der Bereich aufgrund der Glasdächer sehr stark aufheizt und im Winter keine ausreichend warme Raumtemperatur erreicht wird“, erklärt Hartwig.

Deshalb werden im Erdgeschoss alle Glasfassaden und Glasdächer ausgetauscht sowie die Außenwände gedämmt und in den Obergeschossen ebenfalls die Glasdächer und sämtliche Fenster ausgetauscht. Zusätzlich wird Kühltechnik in den Obergeschossen eingeführt. Durch diese Verbesserung der Gebäudehülle wird eine Reduzierung des Heizwärmebedarfs von 36 Prozent prognostiziert. „Dies hilft dem Museum, die ständig steigenden Energiekosten zu reduzieren“, sagt Hartwig. Außerdem wird die Anlagentechnik erweitert. Dadurch wird sichergestellt, dass die für Ausstellungen notwendigen Anforderungen erreicht werden. Gleichzeitig werden so auch die klimatischen Bedingungen in den Arbeitsräumen für die Mitarbeiter erheblich verbessert. Außerdem steht auch die Erfüllung aktualisierter Forderungen des Brandschutzes im Vordergrund.

Das Museum, das im vergangenen Jahr mit 16 Wechselausstellungen, der Dauerausstellung „Von der Urhütte zum Wolkenkratzer“ und knapp 400 Veranstaltungen mehr als 110.000 Besucher anlockte, gibt es seit dem Jahr 1984. Es wurde nach Plänen des Architekten Oswald Mathias Ungers errichtet und steht inzwischen unter Denkmalschutz. „Wir freuen uns, wenn wir nicht nur auf herausragende Architekturen hinweisen und diese mit unserem DAM Preis wertschätzen, sondern mit unserem eigenen Haus auf der Höhe der Zeit stehen können“, sagt der bereits seit 13 Jahren amtierende Direktor Peter Cachola Schmal.


Foto (c) Kulturexpress, Meldung: Presseinfo der Stadt Frankfurt am Main (pia)

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

    vom 01. November 2019