Arnulf Rainer Sonderausstellung
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Arnulf Rainer, Face Farce, Haare im
Gesicht, 1972 |
Anlässlich des 90.
Geburtstags von Arnulf Rainer widmet
ihm die Galerie Reinisch
Contemporary eine Einzelausstellung.
Mehr als 30 Gemälde, Drucke und
Fotos geben einen kleinen aber
repräsentativen Einblick in das
richtungweisende Werk eines
Künstlers, der mit sich selbst und
der (Kunst)Welt schonungslos umging.
Arnulf Rainer gehört zu den
prägenden Figuren der
Gegenwartskunst. Die Kunst des
Urvaters des österreichischen
Informel ist seit den 1950er Jahren
international bekannt. Seit jeher
ein Grenzgänger und Ikonoklast, wand
sich Rainer schon früh von
kunstgeschichtlichen und
künstlerischen Konventionen ab um
für sich und die österreichische
Avantgarde neue Pfade zu schlagen.
- Ausstellungsdauer:
Bis 19. Oktober 2019
- Veranstaltungsort:
Galerie Reinisch Contemporary
- Hauptplatz 6 - 8010 Graz,
Österreich
Kurator
Günther Holler-Schuster
(Universalmuseum Joanneum – Neue
Galerie Graz):
„Rainers Methoden – Übermalung,
Überzeichnung fremder wie eigener
Werke – loten die Möglichkeiten der
Malerei in Bezug auf das
Performative aus. Die Malerei als
Prozess, als langsame, litaneiartige
Meditation, genauso wie als
impulsiver, expressiver Akt der
Aggression, letztlich der
Destruktion. ‚Wenn ich zeichne, bin
ich sehr erregt, spreche mit mir
selbst, bin voller Wut und Zorn. Ich
hasse die Welt, beschimpfe viele,
voller Ungenügen auch mit mir
selbst.’ So werden Pinselstriche zu
Hieben, Striche zu Schnitten und
Punkte zu Stichen. Wenn der
Künstler die Farbe direkt mit der
Hand auf die Fläche bringt, schlägt
er sie gleichzeitig. Das Bild wird
zum Zeugnis eines Prozesses. Dieser
wiederum wird zum „Lustmord“ an der
Kunst.“
Die Ausstellung umschließt Arbeiten
aus verschiedenen Schaffensperioden
des Künstlers, darunter frühe
Kaltnadelradierungen,
Gemeinschaftsarbeiten mit Günter
Brus, sowie Werke, die in namhaften
internationalen Museen und
Publikationen gezeigt wurden.
Holler-Schuster: „Das Werk Arnulf
Rainers steht innerhalb der
Entwicklung der Kunst dieses Landes
monumental da. Von automatischen
Techniken des Surrealismus
ausgehend, über das Informel der
unmittelbaren Nachkriegszeit, bis zu
performativen, den Körper ins
Zentrum setzenden
Auseinandersetzungen, reicht sein
vielfältiges künstlerisches
Interesse. Wie kaum ein anderes
verbindet sein Werk die
wesentlichsten Strömungen der
Nachkriegsavantgarde an der Schwelle
zwischen Bild und Ausstieg aus dem
Bild. Rainer will aber die Malerei
nicht verlassen, um Lebensnähe zu
erreichen, nicht die Gesellschaft
ist sein Ziel, sondern
ausschließlich die Kunst.“
www.reinisch-contemporary.com
Seit mehr als 25
Jahren sammelt, zeigt und handelt
Helmut Reinisch mit österreichischer
und internationaler Gegenwartskunst.
Neben aktuellen Werken neuer Talente
beinhaltet die Sammlung auch teils
frühe Arbeiten von Künstlern wie
Arnulf Rainer, Erwin Wurm und Joseph
Beuys.
Über formelle Grenzen hinweg
beschäftigt sich Reinisch
Contemporary mit vermeintlich
disparaten Schaffensfeldern und
deren Verknüpfungen. Unvermutete
Resonanzen zwischen ausgewählten
Werken der Malerei, Skulptur,
Textilkunst und Fotografie werden
mitunter zum Vorschein gebracht und
erzeugen Spannung. Durch
Ausstellungen, Aktionen,
Künstlerstipendien und
interdisziplinäre Projekte
ermöglicht Reinisch Contemporary
immer wieder Begegnungen auf
Augenhöhe zwischen Künstlern,
Sammlern und der Öffentlichkeit.
Meldung: Reinisch
Contemporary, Graz
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