Die Ausstellung im
Deutschen Architekturmuseum wurde
anlässlich des Gastlandauftritts
Norwegen auf der Frankfurter
Buchmesse 2019 konzipiert. Vor allem
moderne Bauten werden vorgestellt.
Alte Bauten und Holzhäuser, die dort eine langjährige
Tradition haben, kommen nicht vor,
bilden aber Hintergrund für moderne norwegische
Bauten.
Dennoch liefert die Ausstellung
gerade dadurch einen Einblick in das aktuelle
Architekturgeschehen des Landes.
Das Ausstellungskonzept basiert auf
der Buchreihe asBuilt, diese
dokumentiert viele nebeneinander existierende
Bereiche innerhalb zeitgenössischer
norwegischer Bauweisen. Jeder
einzelne publizierte Band präsentiert
dabei ein Gebäude mit Arbeitszeichnungen,
technischen Spezifikationen,
Fotografien sowie einem diskursiven
Aufsatz. Zeitgenössische
Baupraktiken werden ebenso
vorgestellt wie die sich langsam
anbahnende kulturelle Entwicklung
von Systemen, Methoden und
Techniken.
asBUILT hebt die Umsetzung vom
Konzept hin zu einem physischen
Objekt hervor. Nimmt die Zeichnungen
und stellt diese dem fertigen
Gebäude gegenüber, schafft dadurch
Raum für den Austausch, um einen
Stoffwechsel in der Architektur
voranzutreiben. Alle Bücher dieser
Reihe sind in englischer Sprache.
Zur Ausstellungsauswahl gehören auch
Infrastrukturprojekte des Landes,
wie ein Wasserkraftwerk im Gebirge.
Mehrere öffentliche Gebäude werden
präsentiert ebenso wie die
unverzichtbaren Einfamilienhäuser
von denen es eine große Anzahl
unterschiedlicher Typen und Ausprägungen
gibt. In Verbindung mit der
Topografie des Landes entsteht eine
unvergleichliche Wandlungsfähigkeit
und Vielsprachigkeit innerhalb der
architektonischen Ausdrucksform. Es
ist jedes mal von neuem eine
Überraschung die norwegischen Bauten
zu erleben und Konstruktionen in
ihrer Denkweise verstehen zu lernen.
Besonders imposant ist ein
großformatiges Wandbild, welches die
Hafenansicht von Oslo zeigt. Hier
hat sich das Bild für den Betrachter
oder Außenstehenden erheblich
gewandelt, denn Oslo hat
mittlerweile eine
richtige Skyline bekommen, die
besonders in der Abenddämmerung mit entsprechender Belichtung
ein einprägsames Schauspiel darbietet. Faszinierende Gebäude
tauchen als Silhouette auf,
die in einer Reihe aufgestellt, ihren eigenen Duktus
behalten,
was nur im kulturellen Kontext und
der kontinuierlichen Weiterentwicklung des
Städtebaus in Oslo verständlich wird.
Highlights wie Osloer Oper oder
das neue Edward Munch-Museum sind
nur die bekanntesten Beispiele für
diese Verwandlung.