Ausstellung im DAM vom 14. Sept. 2019 - 19. Jan. 2020

In norwegischen Landschaften - Hunting high and low

 

 

 

Wandbild mit Blick auf die moderne Architektur in Norwegens Hauptstadt Oslo

 

Die Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum wurde anlässlich des Gastlandauftritts Norwegen auf der Frankfurter Buchmesse 2019 konzipiert. Vor allem moderne Bauten werden vorgestellt. Alte Bauten und Holzhäuser, die dort eine langjährige Tradition haben, kommen nicht vor, bilden aber Hintergrund für moderne norwegische Bauten. Dennoch liefert die Ausstellung gerade dadurch einen Einblick in das aktuelle Architekturgeschehen des Landes.

Das Ausstellungskonzept basiert auf der Buchreihe asBuilt, diese dokumentiert viele nebeneinander existierende Bereiche innerhalb zeitgenössischer norwegischer Bauweisen. Jeder einzelne publizierte Band präsentiert dabei ein Gebäude mit Arbeitszeichnungen, technischen Spezifikationen, Fotografien sowie einem diskursiven Aufsatz. Zeitgenössische Baupraktiken werden ebenso vorgestellt wie die sich langsam anbahnende kulturelle Entwicklung von Systemen, Methoden und Techniken.
 

asBUILT hebt die Umsetzung vom Konzept hin zu einem physischen Objekt hervor. Nimmt die Zeichnungen und stellt diese dem fertigen Gebäude gegenüber, schafft dadurch Raum für den Austausch, um einen Stoffwechsel in der Architektur voranzutreiben. Alle Bücher dieser Reihe sind in englischer Sprache.

 

Zur Ausstellungsauswahl gehören auch Infrastrukturprojekte des Landes, wie ein Wasserkraftwerk im Gebirge. Mehrere öffentliche Gebäude werden präsentiert ebenso wie die unverzichtbaren Einfamilienhäuser von denen es eine große Anzahl unterschiedlicher Typen und Ausprägungen gibt. In Verbindung mit der Topografie des Landes entsteht eine unvergleichliche Wandlungsfähigkeit und Vielsprachigkeit innerhalb der architektonischen Ausdrucksform. Es ist jedes mal von neuem eine Überraschung die norwegischen Bauten zu erleben und Konstruktionen in ihrer Denkweise verstehen zu lernen.

 

Besonders imposant ist ein großformatiges Wandbild, welches die Hafenansicht von Oslo zeigt. Hier hat sich das Bild für den Betrachter oder Außenstehenden erheblich gewandelt, denn Oslo hat mittlerweile eine richtige Skyline bekommen, die besonders in der Abenddämmerung mit entsprechender Belichtung ein einprägsames Schauspiel darbietet. Faszinierende Gebäude tauchen als Silhouette auf, die in einer Reihe aufgestellt, ihren eigenen Duktus behalten, was nur im kulturellen Kontext und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Städtebaus in Oslo verständlich wird. Highlights wie Osloer Oper oder das neue Edward Munch-Museum sind nur die bekanntesten Beispiele für diese Verwandlung.  
 

Ein Ausstellungsbericht von Kulturexpress

 

Foto (c) Kulturexpress


 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

    vom 21. September 2019