The Twist - Brücke zwischen Kunst
und Natur |
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Erstes großes Projekt
im Kistefos Skulpturenpark in
Norwegen eröffnet. Das Twist-Museum
wurde von BIG - Bjarke Ingels Group
entworfen. Das Bauwerk überbrückt
den gewundenen Fluss Randselva und
funktioniert auch als bewohnbare
Brücke in der Mitte des Flusses.
Weiterhin wurde durch den
skulpturalen Bau eine neue
Reiseroute mitten in die Natur der
norwegischen Wälder geschaffen.
Das Objekt selbst versteht sich
zugleich als ein Kunstwerk mitten
im norwegischen Kistefos-Skulpturenpark.
In Jevnaker, außerhalb von Oslo,
dient Kistefos neue 1.000 m² große
Einrichtung für zeitgenössische
Kunst auch als
infrastrukturelle Neuerung, um die
Verbindung zweier bewaldeter
Flussufer einzuleiten und eine
kulturell ambitionierte Route durch
Nordeuropas größten Skulpturenpark
zu eröffnen.
Die
Zusage für die Kunstbrücke
bekam
BIGs Entwurf
2011, eine Zusammenarbeit von Element Arkitekter, AKT II, Rambøll, Bladt
Industries, Max Fordham und Davis
Langdon. 'The Twist' ist in Anwesenheit
von Königin Sonja, Kronprinz von
Dänemark Frederik, der norwegischen
Ministerpräsidentin Erna Solberg und
der Minister Siv Jensen und Trine
Skei Grande feierlich eröffnet
worden.
„Nach Jahren der Planung und
Entwicklung freuen wir uns, diesen
wunderschönen neuen Raum 'The Twist'
bei Kistefos vorzustellen, welcher
uns die Möglichkeit gibt, unsere
Arbeit mit führenden
zeitgenössischen Künstlern zu
verstärken und noch mehr Besucher
als zuvor willkommen zu heißen.
Unser Ziel ist es, Kistefos mit
einem erstklassigen temporären
Ausstellungs- und
Skulpturenparkprogramm zu einem
unverzichtbaren kulturellen Ziel
werden zu lassen, welches das reiche
industrielle Erbe des Ortes ergänzt
und erweitert, sagt Christen Sveaas,
Gründer in Kistefos.
'The Twist' wurde um eine
historische Zellstoffmühle
herumgebaut und ist um einen 90 Grad
in der Mitte verzogenen Strahl
konzipiert worden, wodurch eine
skulpturale Form geschaffen wurde,
welche den Fluss Randselva
überspannt. Besucher, die zu den
ortspezifischen Werken des Parks
gelangen wollen, lernen hierbei
Werke international anerkannter
Künstler kennen, wie von: Anish Kapoor,
Olafur Eliasson, Lynda Benglis Yayoi
Kusama, Jeppe Hein und Fernando
Botero.
"TheTwist ist ein Hybrid, der
mehrere traditionelle Kategorien
umfasst: Er ist Museum, Brücke und
bewohnbare Skulptur zugleich. Als
Brücke konfiguriert 'The Twist' den
Skulpturenpark und verwandelt die
Reise durch den Park in eine
ausgedehnte Schleife. Das Museum
verbindet zwei unterschiedliche
Räume - eine introvertierte
vertikale Galerie und eine
extravertierte horizontale Galerie
mit Panoramablick über den Fluss.
Durch die offensichtliche
Übersetzung zwischen diesen beiden
Galerien wird auch noch ein dritter
Raum geschaffen, dem der
sinnbezogene Name "The Twist"
gegeben wurde. Die resultierende
Form wurde dadurch erst zu einer neuen Skulptur unter den
ohnehin vorhandenen Skulpturen des
Parks.
'The Twist' versteht sich als
Herausforderung an die ausstellenden
Künstler und deren Kunstwerke, ich
bin besonders gespannt, wie die
Arbeit von zwei Künstlern - Hodgkin
und Creed, einem bildenden Künstler
und einem Performancekünstler - das
räumliche Problem zu einem großen
Potential verwandeln, fragt sich Bjarke
Ingels, Gründungspartner & Creative
Director, BIG.
Durch eine einfache Änderung des
Gebäudevolumens wird die Brücke auch
vom unteren bewaldeten Flussufer im
Süden bis zum Hang im Norden
angehoben. Als Durchgangsweg in die Natur dienen beide
Stirnseiten des Gebäudes auch als
Haupteingänge. Vom Südeingang aus
überqueren die Besucher eine 16 m
lange, mit Aluminium verkleidete
Stahlbrücke, um in den Raum mit
doppelter Höhe und freiem Blick zum
nördlichen Ende zu gelangen, der
ebenfalls mit einer 9 m langen
Fußgängerbrücke verbunden ist.
„Der Twist ist ein äußerst komplexes
Bauwerk, doch das Ergebnis ist
einfach und beeindruckend. Aus einer
Reihe von geradlinigen Elementen
wurde das Museum auf industrielle
Weise als
Infrastrukturelement und als Gebäude errichtet, das die
natürliche Umgebung um sich herum widerspiegelt.
Wenn Sie sich 'The Twist' nähern,
werden Sie bemerken, wie das Museum
die Bäume, die Hügel und das Wasser
unter sich reflektieren, was
ständig im Dialog mit der Natur
erscheint und sein Aussehen ändert,
meint David Zahle, Partner von BIG.
Die doppelt gekrümmte Geometrie des
Museums besteht aus geraden, 40 cm
breiten Aluminiumtafeln, die wie ein
Stapel Bücher angeordnet sind und
sich in einer Fächerbewegung
geringfügig verschieben. Das gleiche
Prinzip gilt auch für weiß
gestrichene, 8 cm breite
Tannenholzlatten, die den Boden, die
Wand und die Decke bedecken und eine
einheitliche Kulisse für die
kurzfristigen norwegischen und
internationalen Ausstellungen von
Kistefos bilden. Aus beiden
Richtungen erleben die Besucher die
gedrehte Galerie, als ob sie durch
einen Kameraverschluss hindurchgehen.
Am nördlichen Ende verjüngt sich
eine raumhohe Glaswand mit
Panoramablick auf die
Zellstofffabrik und zum Fluss,
nach oben gerichtet bildet es einen 25 cm
breiten Dachfensterstreifen. Durch
die geschwungene Form der
Glasfenster entstehen aus der
Vielfalt des Tageslichts drei
unverwechselbare Galerien: zuerst eine
breite, natürlich beleuchtete
Galerie mit Panoramablick auf die
Nordseite am Schluss einer hohen, dunklen Galerie
mit künstlichem Licht an der
Südseite.
Foto (c)
Laurian Ghinitoiu,
Meldung: BIG - Bjarke
Ingels Group, freie Übersetzung
FAKTEN
Name:
The Twist
Art:
Wettbewerb
Größe:
1.000 m2
Ort:
Jevnaker, Norwegen
Kunde:
Kistefos Museum
Mitarbeiter:
AKT II, ÅF Belysning, AS
Byggeanalyse, BIG Ideas, Brekke &
Strand, Davis Langdon, ECT, Erichsen
& Horgen, Fokus Rådgivning, GCAM,
Grindaker, Lüchinger & Meyer, Max
Fordham, MIR , Rambøll
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