Die Weiße Stadt und ihre Bauten der Moderne

Architekturführer Tel Aviv

 

 

 

 

 

Max-Liebling-Haus. Idelson Street 29. Dov Karmi & Ing. Zvi Barak, 1936. Sanierung: Rivka Karmi, Büro Ada Karmi, in Zusammenarbeit mit Yohntan Cohen und Dan Hasson, Foto (c) Yael Schmidt

 

Tel Aviv bekommt zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum im Jahr 2019 ein neues Museum. Das White City Center wurde in einer deutsch-israelischen Kooperation als Dokumentations- und Vermittlungszentrum im Max Liebling Haus eingerichtet. Dieses ehemalige Wohnhaus ist eines von rund 4.000 Wohnbauten, die nach 1933 von aus Deutschland emigrierten jüdischen Architekten erbaut wurden: keine Stadt der Welt verfügt über eine derart große Ansammlung von Häusern im Stil der klassischen Moderne. Sie sind bis heute stadtbildprägend und gehören als Weiße Stadt zum UNESCO Weltkulturerbe.


Anlässlich der Eröffnung des White City Centers am 19. September 2019 erscheint bei DOM publishers der Architekturführer Tel Aviv. Die Programmdirektorin des Hauses, Sharon Golan Yaron, stellt in diesem Buch die 100 wichtigsten Bauten der Weißen Stadt vor. In vier Touren mit jeweils 25 Gebäuden führt sie die Leser mitten durch das Herz der Stadt mit dem zentralen Bialik Square, über den Rothschild Boulevard zu einigen Musterhäusern der Moderne bis hin zum Rand der Weißen Stadt, der außerhalb des Weltkulturerbes liegt. Wer die Besonderheit der Weißen Stadt und ihre Geschichte verstehen möchte, findet in diesem Band Informationen aus erster Hand.


Tel Aviv ist wenig älter als das Bauhaus: seit 1909 entstanden bei Jaffa erste Siedlungen. Nach 1933 kamen etwa 250.000 jüdische Flüchtlinge aus Europa nach Palästina, und Tel Avivs Bevölkerung verdreifachte sich innerhalb weniger Jahre. Während die Nazis in Deutschland das Bauhaus schlossen, brachten die emigrierten Architekten den Internationalen Stil nach Tel Aviv und bildeten ihre eigene Architektursprache aus, indem sie das Gelernte an die klimatischen und kulturellen Bedingungen der Stadt am Mittelmeer anpassten. Der einheitliche und relativ nüchterne Stil der Moderne erwies sich dabei als gut geeignet, den hunderttausenden Menschen ein schnelles Dach über dem Kopf anzubieten. Obwohl Tel Aviv auch heute noch schnell wächst, versucht die Stadt mit aller Kraft, ihr historisches Erbe zu bewahren und zu pflegen. Daraus resultiert ein ungewöhnliches Denkmalschutzkonzept, das zum Beispiel Aufstockungen der historischen Gebäude zulässt, um die Kosten für die aufwändigen Sanierungen auszugleichen.


Der Architekturführer Tel Aviv führt in die Hintergründe der Weißen Stadt ein und versteht sich zugleich als eine Hommage an das Bauhaus.

 

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Architekturführer Tel Aviv
Die Weiße Stadt und ihre Bauten der Moderne

Hrsg. Sharon Golan Yaron

DOM publishers, Berlin
135 × 245 mm, 240 Seiten
200 Abbildungen, Softcover
ISBN 978-3-86922-268-4 (deutsch)
ISBN 978-3-86922-252-3 (englisch)

Erscheint voraussichtlich Mitte Oktober 2019

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

    vom 15. September 2019