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Global Trends in Renewable Energy Investment Report 2019
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Der
Report GTR liefert umfassende Informationen über internationale
Investitionen in erneuerbare Energien und weist frühzeitig auf
unzureichende Investitionen oder Fehlentwicklungen beim Ausbau
von erneuerbaren Energien (EE) hin. Umweltstaatssekretär Jochen
Flasbarth und Mit-Herausgeber Ulf Moslener, Professor für
Sustainable Energy Finance an der Frankfurt School of Finance
and Management GmbH, haben den Report am 05. September in Berlin
vorgestellt. Der aktuelle Bericht über Investitionen in
Erneuerbare Energien zeigt auch, dass Deutschland in den letzten
zehn Jahren mit 197 Mrd. US-Dollar am meisten Geld für
nachhaltige Energieversorgung in Europa investiert hat.
Umweltstaatssekretär
Jochen Flasbarth:
„Der Report über die globalen Investitionen in Erneuerbare
Energien zeigt uns als eine Art Lotsensystem, in welche Richtung
sich der Energiemix entwickelt - noch bevor die CO2-Emissionen
entstehen. Aus meiner Sicht sendet der diesjährige Bericht zwei
klare Botschaften. Erstens: Erneuerbare Energietechnologien sind
nicht nur sauber und darum eine zentrale Strategie für den
Klimaschutz, sondern auch wirtschaftlich und daher attraktiv für
Investoren. Die Vorteile gegenüber fossilen Energieträgern
überwiegen deutlich. Zweitens: Die Investitionen müssen deutlich
steigen, sonst schaffen wir die Pariser Klimaziele nicht.“
Professor Dr. Ulf Moslener,
Mitherausgeber des Reports und Wissenschaftlicher Leiter des
Frankfurt School-UNEP Collaborating Centre: „Obwohl die
Investitionen in Stromerzeugung mit Erneuerbaren die
Investitionen in Kohle- und Gaskraftwerke bereits im Jahr 2018
um ein dreifaches überstiegen, sind noch einige Schritte hin zu
einem klimaneutralen Stromsektor notwendig. Vor Zehn Jahren
hätte man sich kaum vorstellen können, dass Photovoltaik heute
so eine starke Rolle spielt. Die Kosten von Photovoltaik sind
seit 2009 um über 80 Prozent gefallen. Damit ist die
Wettbewerbsfähigkeit dramatisch gestiegen. Das sollte uns für
die Zukunft verdeutlichen, was innerhalb eines Jahrzehnts
möglich ist.“
Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts sind:
Innerhalb von einem Jahrzehnt vervierfacht sich die global
installierte Kapazität erneuerbarer Energien von 414 GW auf
1.650 GW. Die weltweite Investitionssumme (ohne große
Wasserkraft) übersteigt 2,5 Billionen US-Dollar, wovon 272,9 Mrd
US-Dollar auf das Jahr 2018 entfallen.
In China erreichen die Investitionen seit 2009 ein Volumen von
758 Mrd. US-Dollar. Aktuell erreichen immer mehr Länder die
Milliardengrenze bei den Investitionen. Erneuerbare (ohne große
Wasserkraft) erzeugen in 2018 fast 13 Prozent des weltweit
verbrauchten Stroms und vermeiden rund 2 Mrd. Tonnen
Kohlendioxidemissionen.
Deutschland ist bei den Investitionen mit Blick auf das gesamte
Jahrzehnt in Europa führend und belegt weltweit Platz vier.
Jedoch fallen die Investitionen in 2018 gegenüber dem Vorjahr
auf die Hälfte. Einem Einbruch bei den Wind-Anlagen stehen dabei
steigende Investitionen in dezentrale solare Stromerzeugung
gegenüber.
In den Jahren 2009 bis 2019 wird die Weltgemeinschaft mehr als
zweieinhalb Billionen US-Dollar in erneuerbare Energie zur
Stromerzeugung (ohne große Wasserkraft) investieren.
Solarstrom-Kapazitäten stellt alle Technologien – einschließlich
Kohle – in den Schatten. Sie wachsen von 25 Gigawatt (GW) in
2009 auf voraussichtlich 663 GW bis Ende 2019. Auf Platz zwei
liegen Kohlekraftwerke (529 GW) gefolgt von Wind und
Gaskraftwerken (487 bzw. 438 GW). Diese Investitionen haben den
Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch 2018 weltweit auf etwa
12,9 Prozent, gegenüber 11,3 Prozent im Vorjahr, erhöht.
Gegenüber 2017 sinken die Investitionen in 2018 um etwa 12
Prozent auf 272,9 Mrd. US-Dollar. Gründe sind unter anderem
sinkende Solarinvestitionen in China (minus 38 Prozent auf 88,5
Mrd. US-Dollar) und – wie in den vergangenen Jahren – weiter
fallende Kosten für Solar- und Windkraftanlagen. Trotz allem
gehen in 2018 rund 167 GW Kapazität auf Basis Erneuerbarer ans
Netz, mehr als je zuvor und leicht über den 160 GW des
Vorjahres. Dennoch werden in 2018 zum fünften Mal in Folge mehr
als 250 Mrd. US-Dollar in Erneuerbare investiert.
In allen vier Ländern mit dem größten Investitionsvolumen in
Erneuerbare-Kapazität sind in 2018 Rückgänge zu verzeichnen.
China investiert 88,5 Mrd. US-Dollar, 38 Prozent weniger als im
Vorjahr. In den Vereinigten Staaten sinken die Investitionen auf
42,8 Mrd. US-Dollar. Japan und Indien folgen mit 16,6 Mrd. bzw.
11 Mrd. US-Dollar – Minus 17 und 15 Prozent. Mit einem
Investitionsrückgang um 52 Prozent fällt Deutschland mit 6,3
Mrd. US-Dollar auf Platz acht. In Europa ist ein Zuwachs um 45
Prozent auf rund 60 Mrd. US-Dollar zu verzeichnen.
Für Deutschland sind die sinkenden Investitionszahlen auf einen
Einbruch bei den Wind-Investitionen zurückzuführen: Im Jahr 2018
wird erstmals seit rund zehn Jahren keine signifikante off-shore
Finanzierung abgeschlossen. Auch im on-shore Bereich gibt es
Verzögerungen in der Genehmigungspraxis. Gegenüber Wind hat
jedoch die Investition in dezentrale Photovoltaik in Deutschland
wieder an Fahrt gewonnen. Hier haben sich die Investitionen
gegenüber dem Vorjahr um über 60 Prozent auf etwa 2,9 Mrd.
US-Dollar erhöht.
Der Blick auf alle Länder zeigt, dass sich das Wachstum der
Investitionen deutlich verbreitert: In 2016 haben 21 Länder über
1 Milliarde US-Dollar in Erneuerbare-Kapazitäten investiert. In
2017 waren es bereits 25 und in 2018 sind es 29 Länder. Weitere
elf Länder haben in 2018 die 500-Millionen-Dollar Grenze
überschritten.
Nach Regionen verzeichnet der Mittlere Osten zusammen mit Afrika
den größten Zuwachs an Investitionen. Die Länder investieren
gemeinsam 16,1 Mrd. US-Dollar – ein Zuwachs um 61 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Auch in Asien, China und Indien
ausgenommen, steigen die Investitionen um 14 Prozent auf 31,8
Mrd. US-Dollar.
„Trotz eines Investitonsrückganges bei den vier führenden
Ländern erkennen wir, dass sich insgesamt bei immer mehr Staaten
auf dem Gebiet der nachhaltigen Energieversorgung einiges tut.
Wenn jetzt 40 Länder mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar in
Erneuerbare investieren, zeigt dies ganz klar – die Erneuerbaren
sind zu einem echten globalen Trend geworden,“ sagt
Dr. Christine Grüning,
Senior Projekt Managerin bei der Frankfurt School.
Der seit 2007 erscheinende GTR ist der maßgebende Jahresbericht
in diesem Bereich und wird von der Frankfurt School of Finance
and Management GmbH – UNEP Collaborating Centre gemeinsam mit
Bloomberg New Energy Finance (BNEF) produziert und vom
Bundesumweltministerium mitfinanziert. Der GTR richtet sich an
die Climate Finance Community, politische Entscheidungsträger,
Investoren, NGOs und angewandte Forschung. Auch führende
internationale Organisationen im Bereich EE wie die IRENA und
REN21 nutzen die Zahlen dieses Berichts für ihre Arbeit.
Der „Global Trends in Renewable Energy Investment“ Report 2019 (GTR)
steht zum kostenfreien Download zur Verfügung:
https://fs-unep-centre.org/research/report
Foto
und Grafik (c) Kulturexpress, Meldung: Frankfurt School of
Finance
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