Rhythmisierende und dialogisierende Musikeinlagen betonen den Ablauf des ersten Stückes. Mal ist die Stimmung schwer dann wieder aufbrausend. Getrieben durch die Violine trifft das Stück ungebrochen auf den Zuhörer. Nicht nur Violine, gespielt von der Taiwanesin Nai-Yueh Chang, füllt den Raum, gleich großes Orchester wird geboten. Paukenschläge aus dem Hintergrund dramatisieren. Melodramatisch folgt der sich nachziehende Strang, verschiedentlich wurden musikalische Spitzen gesetzt. Dumpf und aufstampfend wirkt das Orchester des ersten Stückes, so als wäre die durchtriebene russische Seele gemeint. Vielleicht ist es auch nur ein Klischee und was davon übrig geblieben ist. Es ist die Rede von "Weltmusik", die komponiert wurde. Welcher sich russische Komponisten immer wieder verpflichtet fühlen. Eine etwas altmodische Denkweise für einen russischen Komponisten, finde ich. Die Musik könnte etwas leichter und beschwingter sein, um auch taiwanesische Einflüsse zu artikulieren.

Es spielt das RTV Symphony Orchestra Moscow unter der Leitung von Alexei Kornienko. Das erste Stück heißt: Viola Concerto, op. 8 (1980) komponiert von Mikhail Kollontay. Der erste Part des ersten Stückes lautet: "Andante con moto", welcher 15:15 Minuten dauert.

Mit dem zweiten Part des ersten Stückes "Allegro" ändert sich die Stimmung und wird leiser. Der Part dauert genau: 08:00 Minuten. Dennoch klingt das "Allegro" wie von unaufhörlicher Aufruhr getrieben, wie das sonst nur in Filmmusik großer Spielfilme zum tragen kommt, um eine abenteuerliche Szene hörbar zu untermalen. Immer wieder werden auch Andeutungen an klassische russische Komponisten unbewusst spürbar.

"Adagio" bezeichnet den dritten Part des ersten Stückes. Hier wirkt die Violine sanft gestrichen, ergießt sich wie feiner Nebel, der sich langsam ausbreitet. Auf und ab streicht die Virtuosin über das Instrument hinweg, erzeugt ein langes ausgedehntes Summen.

Das zweite Stück: Erstes (Weißes) Konzert für Klavier und Orchester (1984; 2010), am Klavier Alexei Kornienko. Zum Stück äußert sich Komponist Mikhail Kollontay wie folgt: Indem er Techniken der Unterhaltungsmusik in seinen frühen Kompositionen verwendet habe, als auch russische Kirchenmusik in das Klavierkonzert eingeflossen sind. Die Version auf der CD schließlich beruht auf der finalen Version einer mehrfachen Revision aus dem Jahre 2010.

Die Definition eines Musikerkollegen Kollontays meint hierzu: Es sind melodische Wendungen als emphemere sekundäre Entstehungen von Formationen aus Kombinationen von Tonleitern und sequentiellen Wiederholungen. Der innere Gedanke hierbei war die Refraktion mehrerer großer russischer Komponisten.

Das zweite Stück ist wiederum in zwei Parts geteilt, "Andante tranquillo", dauert: 19:50 Minuten, ist der längste Einzelpart auf der CD sowie "Vivace capriccioso e leggiero", mit 08:40 Minuten. Der 1952 in Russland geborene Mikhail Kollontay lebt und arbeitet in Taiwan.

Eine Musik-CD Rezension von Kulturexpress

CD-Titel:

Russian soul en route

Russische Seele unterwegs

Komponist Mikhail Kollontay (b. 1952)

Russisch: Михаи́л Гео́ргиевич Коллонта́й

CD-Gesamtspielzeit 61:55 Minuten

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Viola Concerto, Op. 8 (1980)
1. Andante con moto
2. Allegro
3. Adagio
[ dedicated to Yuri Bashmet ]
Nai-Yueh Chang, Viola • RTV Symphony Orchestra Moscow • Alexei Kornienko, Conductor

First (“White”) Piano Concerto (1984; 2010)
1. Andante tranquillo
2. Vivace capriccioso e leggiero
[ dedicated to Igor Shvedov ]
Alexei Kornienko, Piano • RTV Symphony Orchestra Moscow • Mikhail Kollontay, Conductor