Größte Schule in Holzmodulbauweise

 Meldung: Stadt Frankfurt am Main (pia)

 

   

Richtfest Schulcampus Westend: Außenansicht des Holzmodulbaus

 Foto (c) Heike Lyding/ Stadt Frankfurt am Main

 

„Der Bau der weltweit größten in Holzmodulbauweise errichteten Schule ist abgeschlossen“, freut sich OB Peter Feldmann. Beim Richtfest für den Schulcampus Westend an der Miquelallee hob Baudezernent Jan Schneider am Dienstag, 30. Juli, die schnelle Realisierung des Projekts hervor: „Erst im vergangenen September haben die Erdarbeiten begonnen, schon elf Monate später können die ersten Räume bezogen werden.“ Zu Beginn des kommenden Schuljahres wird das Adorno-Gymnasium mit dem Unterricht in dem Übergangsquartier auf dem ehemaligen Sportplatz der Philipp-Holzmann-Schule starten. Die Holzhausenschule bezieht ihre Räume im Ostflügel des Komplexes Anfang kommenden Jahres. Insgesamt ist der Schulcampus für mehr als 2000 Schüler ausgelegt.

„Frankfurt wächst und ist bundesweit die Großstadt mit dem höchsten Anteil an Kindern und Jugendlichen“, sagte Oberbürgermeister Feldmann. „Für sie müssen wir unsere bestehenden Schulen sanieren und neue bauen. Der Schulcampus Westend ist eine Antwort auf diese großen Herausforderungen. Wir können stolz sein auf diesen Meilenstein in der Schullandschaft.“ Baudezernent Schneider wies darauf hin, dass es sich beim Schulcampus Westend um ein Übergangsquartier mit einem hohen Anspruch an die Raumqualität handle. „Wir erhalten ein hochwertiges Gebäude, in dem sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer sehr wohl fühlen werden.“ So heize sich der Komplex dank der Verwendung von Beton in den Decken weniger stark auf als andere Holzbauten. Besonders würdigte Schneider, dass der ehrgeizige Zeitplan eingehalten wurde. „Für diese hervorragende Leistung bedanke ich mich bei allen Beteiligten der Baufirmen und der Stadtverwaltung ganz herzlich.“

Das vom Architekturbüro gmp entworfene Gebäude wurde aus 350 Holzmodulen errichtet, die bis zu 19 Meter lang und 20 Tonnen schwer sind. Sie wurden im Werk der Firma Erne Holzbau in der Schweiz gefertigt und zeitgenau zur Baustelle in Frankfurt gebracht. Mit einem Autokran wurden sie vom Tieflader gehoben und an der vorgesehenen Stelle des Gebäudes platziert. Rund 5000 Kubikmeter Holz aus mitteleuropäischen Wäldern wurden für die Produktion der Module verwendet. „Wir haben hier ein sehr nachhaltiges Gebäude“, betonte Schneider. „Ein Holzbau verursacht nur ein Viertel der Kohlendioxid-Emissionen eines vergleichbaren Massivbaus.“ Nachhaltig ist die Investition von mehr als 50 Millionen Euro auch deshalb, weil die Holzmodule abgebaut und an anderer Stelle verwendet werden können, wenn sie nicht mehr für den Schulcampus Westend benötigt werden.

Das 2015 gegründete sechszügige Adorno-Gymnasium ist derzeit in einer Stahlmodulanlage in der Palleskestraße in Höchst untergebracht. Dort wurden bis zum vergangenen Schuljahr die Jahrgänge 5 bis 8 unterrichtet. Da an diesem Standort nicht genügend Platz war, um weitere Jahrgänge aufzunehmen, wurde ein Umzug zum Schuljahr 2019/20 nötig. Seinen endgültigen Standort soll das Adorno-Gymnasium in einem Neubau auf einem Grundstück zwischen Hansaallee, Miquelallee und Eschersheimer Landstraße erhalten. Die sechszügige Holzhausenschule braucht ebenfalls ein Übergangsquartier, da das unter Denkmalschutz stehende Stammhaus an der Bremer Straße saniert werden muss. An der Miquelallee konnte für die Grundschule ein nahegelegener Ausweichstandort innerhalb des Schulbezirks gefunden werden.

„Bis zum Schuljahresbeginn werden in dem für das Gymnasium vorgesehenen Westflügel des Schulkomplexes die restlichen Ausbauarbeiten erledigt und die Räume eingerichtet“, berichtete Feldmann. Weniger Zeitdruck besteht im Ostflügel, den die Grundschule erst Anfang 2020 beziehen wird.

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

    vom 31. Juli 2019