Wachsende Nachfrage nach Elektroautos hält an |
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Kulturexpress, Meldung:
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Auf
dem Foto Felix Kuhnert
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Die exponentielle
Nachfrage nach E-Autos und Hybriden
auf dem globalen Markt besteht. Batteriebetriebene Elektroautos
sind bei einer Wachstumsrate von insgesamt 68,4 Prozent
(694.494 verkaufte Einheiten in der ersten Jahreshälfte 2019)
eine der stark wachsenden Segmente des globalen
Automobilmarkts.
„Obwohl die
wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen für
Elektrofahrzeuge nach wie vor groß sind und Vieles gegen ihren
Erfolg zu sprechen scheint, erleben wir jährlich etwa eine
Verdopplung des Absatzes“, sagt Felix Kuhnert, Global
Automotive Leader bei PwC. Der Experte vergleicht diese
exponentielle Entwicklung mit der berühmten Weizenkornlegende
aus der Schachgeschichte – ein anschauliches Beispiel dafür, wie
aus geringen Ausgangswerten durch Verdopplung des jeweils
vorausgehenden Wertes rasch große Zahlen werden. Eine ähnliche
Dynamik, so Felix Kuhnert, könne man bei der Elektromobilität
beobachten: „Nachdem die reinen Elektrofahrzeuge 2018 bei den
Verkäufen erstmals die Millionenmarke knackten, rechnen wir mit
einem Wachstum um mehr als das Doppelte – auf schätzungsweise
2,3 Millionen –verkauften Einheiten bis zum Jahresende 2019.“
Top-5-Märkte in der EU mit zunehmender Dynamik
Die europäischen Top-5-Märkte Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Italien und Spanien zeigten im ersten Halbjahr
2019 ein anhaltendes Wachstum von 34,6 Prozent (411.801
Einheiten) für elektrische Fahrzeuge, trotz zum Teil erheblicher
Rückgänge der Gesamtmärkte. Dabei legten die batterieelektrisch
betriebenen Fahrzeuge am stärksten zu (72,1 Prozent Wachstum im
Vergleich zum ersten Halbjahr 2018). Bei den Plug-in-Hybriden
hingegen hält die Stagnation an; ihre Verkaufszahlen sanken im
selben Zeitraum um 9 Prozent. „Dies liegt an der immer noch
mangelnden Verfügbarkeit dieser Fahrzeuge“, sagt Christoph
Stürmer, Global Lead Analyst bei PwC Autofacts. Hybridfahrzeuge
ohne externe Lademöglichkeit legten im ersten Halbjahr 2019
ebenfalls weiter zu, und zwar um 37,1 Prozent (291.745 verkaufte
Einheiten). „Sie entwickeln sich bei den High-Tech-Verbrennern
zum neuen Standard“, so Experte Stürmer.
In Deutschland sind
im ersten Halbjahr 2019 mehr als 30.000 batterieelektrisch
betriebene Autos verkauft worden – und damit bereits fast
genauso viele wie im gesamten Jahr 2018 (34.328). Die
PwC-Experten halten hierzulande – nach konservativer Schätzung –
60.000 verkaufte Einheiten zum Jahresende 2019 fürrealistisch
und gehen sogar von Wachstumsraten um die 75 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr aus. Dominanz der „Stromer“ in China,
differenziertes Bild in Japan und Südkorea. China, weiterhin der
weltweit führende Markt für E-Autos und leichte Nutzfahrzeuge
mit Batterieantrieb, verzeichnete zwischen Januar und Juni 2019
eine Wachstumsrate von insgesamt 45,7 Prozent (652.520 verkaufte
Einheiten). Auffällig ist dabei die klare Dominanz der reinen
„Stromer“. Sie legten um 68 Prozent zu, und die Plug-in-Hybride
immerhin um 29,5 Prozent. Hybridautos hingegen verzeichneten
einen leichten Rückgang um 1,4 Prozent. „Betrachtet man die
absoluten Verkaufszahlen, stellt man fest, dass die über 250
Hersteller selbst auf dem für E-Autos starken chinesischen Markt
zusammengenommen nur etwa drei volle Fabriken wirtschaftlich
betreiben könnten“, erläutert Christoph Stürmer. Eine Fabrik
entspricht dabei rund 250.000 verkauften Einheiten. „Insofern
ist es nur mit den noch hohen direkten Subventionen zu erklären,
dass sich viele Hersteller trotz großer Herausforderungen in das
kommerzielle Abenteuer E-Autos stürzen und eine Wette auf weiter
wachsende Nachfrage eingehen“, so der PwC-Experte.
Verlässliche Verkaufszahlen für die hochtechnisierten
asiatischen Länder Japan und Südkorea sind üblicherweise nur
schwer erhältlich. Umso interessanter sind die Ergebnisse für
E-Fahrzeuge aus diesen Ländern, die PwC im neuesten Report
präsentieren kann. In Japan verkauften die Hersteller demnach im
ersten Halbjahr 2019 insgesamt rund 2,75 Millionen Neufahrzeuge
in allen Segmenten- davon waren allerdings nur etwa 11.000
batterieelektrische Autos, was lediglich etwa einem Drittel der
Verkäufe in Deutschland entspricht. Hybride, insbesondere das
Modell Prius von Toyota, gingen hingegen rund 600.000 Mal an
Kunden. „Die Strategie zum Erreichen der Umweltziele in Japan
besteht offensichtlich in der Hybridisierung des Autoverkehrs“,
erklärt Felix Kuhnert von PwC. Dabei spiele der
Stop-and-Go-Verkehr in den Innenstädten eine besonders große
Rolle, wo Hybride ihre Stärken ausspielen. Ein ganz anderes Bild
zeigt sich in Südkorea: Von den zusammengenommen knapp 870.000
Neuzulassungen im ersten Halbjahr entfielen 19.786 auf
batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge. Das entspricht einem
Anteil von 2,3 Prozent, und damit knapp doppelt so viel wie in
den europäischen Top-5 Märkten.
Große
Investitionen in Batterieproduktion geplant
Mit dem starken
Wachstum der Elektrofahrzeuge steigt auch der Bedarf an
Akkumulatoren bzw. “Batterien“. Die chinesische CATL-Gruppe, der
weltweit größte Hersteller von Batteriezellen, kündigte deutlich
größere Investitionen in das Produktions- und Forschungszentrum
an, das bei Erfurt in Deutschland entstehen soll: Statt den
ursprünglich genannten 240 Millionen Euro ist nun eine Summe von
1,8 Milliarden Euro vorgesehen. Ab 2026 sollen dort jährlich bis
zu 60 oder sogar 100 Gigawattstunden (GWh) statt der zuvor
angepeilten 14 GWh hergestellt werden. Damit böte der Standort
in Deutschland deutlich größere Kapazitäten als Teslas
Gigafactory, die bislang 20 GWh pro Jahr produziert. „Die
Batteriezellenfertigung ist ein wesentlicher Wachstumsfaktor für
die Industrie insgesamt“, sagt PwC-Analyst Christoph Stürmer
und ergänzt: „Bereits im ersten Halbjahr 2019 sind allein in
batterie-elektrischen Fahrzeugen schätzungsweise knapp 28
Gigawattstunden Batteriekapazität verbaut worden.“ Bis zum
Jahresende könne der Bedarf auf mehr als 90 Gigawattstunden
ansteigen – „ein enormer Investitionsbedarf, aber auch ein
enormes Potenzial für lokale Standorte“, so Christoph Stürmer.
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