Konzeptvergabe für Wohnprojekte im Frankfurter Hilgenfeld

Meldung: Presseinfo der Stadt Frankfurt (pia)

 

   

Städtebaulicher Entwurf zum Bebauungsplan Nr. 813 'Wohngebiet nördlich Frankfurter Berg – Hilgenfeld', Ausschnitt, © Thomas Schüler Architekten Stadtplaner, Düsseldorf / Faktorgrün Landschaftsarchitekten, Freiburg / Stadtplanungsamt Frankfurt am Main

 

Insgesamt fünf gemeinschaftliche Wohnprojekte und Genossenschaften wurden ausgewählt, deren Wohnprojekt am Hilgenfeld bei Frankfurt zu verwirklichen.

 

Bis Ende Mai waren mehrere gemeinschaftliche und genossenschaftliche Projekte dazu aufgerufen, sich mit einem überzeugenden Konzept für die Vergabe von Flächen im Neubauquartier Hilgenfeld zu bewerben. Unter den insgesamt dreizehn Bewerbungen wurden schließlich fünf ausgewählt. „Diese vielversprechenden Projekte werden in den nächsten Jahren rund 13.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche im Neubaugebiet Hilgenfeld am Frankfurter Berg realisieren und damit das Quartier zu einem lebendigen und kreativen Ort entwickeln“, sagt Planungsdezernent Mike Josef. Er selbst konnte sich als Beiratsmitglied ein Bild von den unterschiedlichen Projekten machen und ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis und Prozess.
 

Auch Frank Junker, Geschäftsführer der ABG Frankfurt Holding, welche die Grundstücke vergibt, war Mitglied im Beirat und lobte die innovativen, nachhaltigen und gemeinschaftlichen Projekte. „Die Zusammenarbeit zwischen ABG Frankfurt Holding und Stadt für das Konzeptverfahren am Hilgenfeld lief bisher sehr gut. Wir starten nun mit den Wohnprojekten und Genossenschaften in die Gespräche zu den Vorverträgen. Das werden ereignisreiche und spannende nächste Monate.“

 

Am 28. Juni 2019 hatte ein Beirat über die Konzeptvergabe im Neubaugebiet Hilgenfeld entschieden. Insgesamt fünf gemeinschaftliche Wohnprojekte und Genossenschaften wurden ausgewählt, ihre Wohnprojekt am Hilgenfeld zu verwirklichen.
 

Ihre Entwürfe realisieren dürfen nun: Freunde fürs Leben, Familiensinn 2.0., Kooperation Frankfurt, Mietbauhaus Hilgenfeld und Nest Frankfurt. Sie alle werden kostengünstige Mieten und Angebote für die Gemeinschaft im Quartier realisieren. „Es entsteht eine gute Mischung aus Traditionsgenossenschaften und gemeinschaftlichen Wohnprojekten, die zur Vielfalt der Baukultur und zur langfristigen Preisstabilität führen wird. Vom Spielplatz zum Dachgarten über Studios für Künstlerinnen und Künstler bis hin zu Gemeinschaftsgärten ist alles dabei, was ein lebendiges modernes und kreatives Quartier braucht“, fasst Mike Josef die vielen Angebote zusammen.

 

Insgesamt bewertet der Beirat das erste Konzeptverfahren in einem Neubauquartier durchweg positiv. Zukünftig sollen in jedem Neubaugebiet 15 Prozent der Flächen für den Wohnungsbau durch gemeinschaftliche und genossenschaftliche Akteure realisiert werden. Neben Planungsdezernent Mike Josef und ABG-Geschäftsführer Frank Junker bestand der Beirat aus Vertretern der Ämter, der Politik und Experten zum gemeinschaftlichen Wohnen. Ausgewählt wurden die Projekte anhand der Kategorien soziale Aspekte, Einfluss des Wohnprojekts auf das Quartier, Wohnkosten, städte-/ baulicher Innovationsgehalt, nachvollziehbare Realisierbarkeit und Finanzierbarkeit sowie Kooperationspartner.

 

Die ausgewählten Projekte kann man bei der 13. Frankfurter Infobörse für gemeinschaftliches und genossenschaftliches Wohnen am 28. September 2019 in den Römerhallen kennenlernen. Dabei besteht auch die Möglichkeit, mit einzelnen Mitgliedern ins Gespräch zu kommen.

 

Kurzinfos der Projekte:
Freunde fürs Leben: Integrative Wohnform für Menschen mit und ohne Behinderung, in Wohngemeinschaften mit Gemeinschaftsräumen, Therapie vor Ort und mittendrin im Leben.
 

Familiensinn 2.0: Wohnen in einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt bei der Wohnbaugenossenschaft in FFM e.G. in flexiblen Clustergrundrissen mit Doppelnutzung des Mehrzweckraums durch Hausgemeinschaft und Kinderkrippe.
 

Kooperation Frankfurt: Gemeinsam bauen Beamten-Wohnungsverein FFM e.G., Volks- Bau und Sparverein FFM e.G., Wohnbaugenossenschaft in FFM e.G. und Wohnungsbaugenossenschaft der Justizangehörigen FFM e.G. genossenschaftliche Wohnhäuser, die mit kostengünstigen Mieten, einer langfristig sicheren Rechtsform, Café, Gemeinschaftsraum, Solarkollektoren und Genossenschafts-Job-Ticket zu einem grünen, lebendigen und lebenswerten Quartier beitragen.
 

Mietbauhaus Hilgenfeld: Mit dem Modell des Mietshäuser Syndikats wird eine geringe Kostenmiete aufgerufen. Bewohner sind Menschen aller Generationen und Einkommensschichten mit Interesse an Kunst und Kultur. Studios im Erdgeschoss, Fahrradwerkstatt und kreative Workshops für alle Nachbarn.
 

Nest Frankfurt: Ein Haus mit Garten und begrünter Fassade, mit Diskussionsveranstaltungen im Gemeinschaftsraum, Lastenrad statt SUV und gemeinschaftlich genutzter Infrastruktur (Waschmaschinen, Werkzeug, etc.) bietet den Kinder und Erwachsenen im Projekt ein ausgewogenes Lebensumfeld am Frankfurter Berg, nach dem Modell des Mietshäuser Syndikats.

 

Siehe auch: Wohnen für alle – Wettbewerb und Ausstellung im DAM

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

    vom 03. Juli 2019