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Visualisierung |
Mit der Erweiterung des Bundesratsgebäudes
schafft Max Dudler neue Besucherräume, welche das
Demokratieverständnis näher bringen. Räume entstehen, die als
Ersatzbau dienen für den bisherigen Standort. Die Architektur
spiegelt, was das Haus für Demokratie und Öffentlichkeit
bedeutet.
Der Neubau an der Leipziger Straße 2 in
Berlin wird die letzte Baulücke schließen zwischen dem Leipziger
Platz und dem repräsentativen, 1904 von Friedrich
Schulze-Colditz fertiggestellten Bau des Preußischen
Herrenhauses, der seit dem Jahr 2000 Sitz des Bundesrates ist.
Der Neubau entsteht auf einem langgestreckten Grundstück und
grenzt mit der Stirnseite an die Leipziger Straße. Dabei
vermittelt er zwischen den Zeitpolen des Neoklassizismus und der
zeitgenössischen Architektur des Leipziger Platzes. Max Dudler
geht es um ein Weiterbauen der Stadt durch Aneignung und
Transformation ausgewählter Merkmale des städtischen Kontexts.
Die plastische Relief-Fassade aus
Natursandstein wird im Anbau in einer zeitgemäßen, mit Licht und
Schatten spielenden Architektur fortgeführt. Eine große zentrale
Halle wird zum verbindenden Marktplatz zwischen Alt- und
Neubau. In seiner Überhöhung wirkt er fast wie eine Kathedrale
und macht so die Bedeutung des Besucherzentrums künftig noch
sichtbarer. Der Anbau ergänzt das Preußische Herrenhaus und
begründet städtebaulich eine neue Adresse. Transparent, offen
und leicht lädt er dazu ein, den Bundesrat als Haus der
Demokratie kennenzulernen. Ein interaktiv gestaltetes Programm
im Inneren wendet sich an alle interessierten Bürgerinnen und
Bürger und vermittelt die Arbeit der Institution.
Durch die großen Glasflächen der Fassade
verlängert sich der öffentliche Raum in das Innere des Neubaus,
dessen Erdgeschoss sich mit beeindruckenden, hellen Räumen für
Besucher öffnet. Alt- und Neubau fließen auf unterschiedlichen
Ebenen gewissermaßen ineinander und ermöglichen interessante
Rundwege für künftige Führungen durch das Gesamtgebäude. Neben
der gebäudehohen öffentlichen Halle, multifunktionalen Räumen
für Veranstaltungen und Ausstellungen bilden zwei
Rollenspielsäle einen Höhepunkt des neuen Hauses. Dort schlüpfen
Jugendliche in die Rollen von Politikern, simulieren eine
Plenarsitzung und erleben so die Grundlagen von Demokratie auf
besonders eindrückliche Weise. Die erste Bauphase hat gerade
erst begonnen. Fertigstellung des Anbaus ist für 2024 geplant.