Luminale 2020 im Spannungsfeld von Licht und Stadt

Meldung: Luminale – Biennale für Lichtkunst und Stadtgestaltung, Katja Gutschmidt

 

Die Künstlerin Victoria Coeln aus Wien konzipierte die Lichtgestaltung während der Luminale 2018 in der Frankfurter Katharinenkirche,

Foto (c) Kulturexpress

Vom 12. bis 15. März 2020 findet zum zehnten Mal die Luminale in Frankfurt und Offenbach statt. Erstmalig von Donnerstag bis Sonntag, über den Termin der Light + Building, der Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik (8.–13. März 2020), hinaus. Bis einschließlich 01. September 2019 sind Künstler und Kreative eingeladen, ihre Ideen und Konzepte für das kuratierte Programm CURATED einzureichen. Die Deadline für die Programmbereiche STUDY, COMMUNITY und BETTER CITY endet am 03. November 2019.

Schirmherr der Biennale für Lichtkunst und Stadtgestaltung ist, wie bereits 2018, der amtierende Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann. „Wir erwarten, dass 2020 die Besucherzahl weiter steigen wird. Bereits 2018 zählte die Luminale mehr als 250.000 Gäste, die innovative und faszinierende Lichtkreationen sowie ein spannendes Programm im Festivalzentrum erleben konnten. Nach der großartigen Veranstaltung in 2018 haben wir uns dazu entschieden, die engagierte Arbeit des Festival-Teams aus Mitteln der Tourismus-abgabe zusätzlich zu unterstützen und ein Zeichen für eine erfolgreiche Zukunft der Biennale für Lichtkunst und Stadtgestaltung zu setzen,“ so Feldmann und weiter: „Die Luminale ist von immenser Bedeutung für Frankfurt. Mit ihrem populären und gleichzeitig künstlerisch hochwertigen Programm und intellektuellen Diskurs leistet sie einen wichtigen kulturellen Beitrag in dieser Stadt. Das Engagement der beteiligten Kreativen, die in Eigeninitiative mit Ideen Projekten einen Programmbeitrag leisten, kann gar nicht genug gewürdigt werden. Das macht unsere Luminale auch im internationalen Vergleich einzigartig und darauf können wir in Frankfurt und Offenbach stolz sein.“

Luminale-Programm in fünf Kategorien

CURATED vereint exzeptionelle Lichtkunst und themenspezifische künstlerische Arbeiten. TALK umfasst Vorträge, Expertenforen und Diskussionen zur Stadtgestaltung. STUDY bündelt inhaltsbezogene Beiträge von Hochschulen, Universitäten und anderen Bildungs-einrichtungen. COMMUNITY steht Vereinen, Institutionen und Kreativen der Städte offen und bindet Frankfurts und Offenbachs Bürger in die Gestaltung des Festivals ein. BETTER CITY setzt sich zum Ziel, mindestens ein Projekt zu präsentieren, das über den Zeitraum der Luminale hinaus dauerhaft in Frankfurt oder Offenbach erhalten bleibt.

www.luminale-frankfurt.de

Themenschwerpunkt 2020: „Digital Romantic“

Licht und Stadt sind die übergreifenden Themen der Biennale für Lichtkunst und Stadt-gestaltung. Für 2020 bietet die Luminale mit dem Themenschwerpunkt „Digital Romantic“ einen weiteren Anknüpfungspunkt für künstlerische Arbeiten. Die Fragestellung lautet hier: Wie lassen sich das Digitale und die Romantik in der Stadt zusammendenken? Wie oder wo kann eine neue Romantik den Stadtraum prägen? Die Teilnehmer aller Kategorien sind eingeladen, sich bei der Entwicklung ihrer Projekte inspirieren zu lassen und die Stadt und ihre Orte vor dem Hintergrund dieses Themas zu betrachten. Die Berücksichtigung des Themenschwerpunktes ist hierbei nicht verbindlich, sondern soll als Anregung oder möglicher gedanklicher Ausgangspunkt bei der Konzeptentwicklung verstanden werden.

In 2020, dem Jahr der Eröffnung des Deutschen Romantik-Museum in Frankfurt am Main, sucht die Luminale auch nach Verbindungen zwischen der Epoche der Romantik und der gegenwärtigen digitalen Revolution.

Beitrag der Stadt Frankfurt manifestiert den Stellenwert des Festivals

Die Messe Frankfurt, die das Festival 2002 ins Leben gerufen hat, zählt traditionell zu den wichtigsten Unterstützern der Luminale. Durch ihren kontinuierlichen Support kann die Arbeit des Projektbüros sichergestellt werden. Zum wiederholten Mal beteiligt sich die Stadt Frankfurt an der Luminale. Das Hauptamt und Stadtmarketing sowie die Tourismus+Congress GmbH stellen die Inszenierung des Römerbergs sicher, die auch 2020 wieder zum Festival-Highlight werden soll. Im kommenden Jahr feiern Frankfurt und sechs seiner Partnerstädte – Lyon, Mailand, Tel Aviv, Budapest, Prag und Leipzig – runde Jubiläen der Städtepartnerschaften. Die Luminale 2020 möchte auch im Zeichen dieser Zusammenarbeit stehen und dies mit einem gemeinsamen Projekt am Römer erlebbar machen.

„Die Herausforderungen am Standort Frankfurt Rhein-Main – wie beispielsweise Digitalisierung, Verkehr und Infrastruktur, Nachhaltigkeit sowie der Fachkräftebedarf – und deren Auswirkungen auf unser Zusammenleben sind Themenfelder, mit denen sich viele Regionen beschäftigen. Es ist spannend, dies über starke Bilder in den Fokus der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte zu heben und Kunstschaffende in ihrer Arbeit zu unterstützen. Es geht aber auch darum, ein Netzwerk zu schaffen, das an den Themen gemeinsam und lösungsorientiert weiterarbeitet“, so Dr. Bernhard Walther, Vorsitzender des Vorstandes des Luminale e.V.

Luminale soll auch international sichtbarer werden

Seit dem 1. Januar 2019 ist der Luminale e.V. assoziiertes Mitglied der „LUCI Association“ (Lighting Urban Community International), einem internationalen Netzwerk von derzeit 70 Städten, die Licht als Instrument sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Entwicklung nutzen. „Die Mitgliedschaft ist eine einzigartige Gelegenheit, von den Erfahrungen anderer Mitglieder zu lernen. Wir können unsere Aktivitäten breiter präsentieren und werden auch international stärker wahrgenommen“, sagt Festivaldirektorin Isa Rekkab.

Festivalzentrum und Kuratorium

Auch 2020 ist die Biennale für Lichtkunst und Stadtgestaltung zu Gast im Frankfurter Instituto Cervantes, dem ehemaligen Amerika-Haus. Seit 2008 befindet sich das spanische Kulturzentrum im ehemaligen Amerika-Haus am Rand des Rothschildparks unweit der Alten Oper und bietet mit seiner hellen, einladenden Architektur den idealen Rahmen für Vorträge, Talks und Screenings. Geplant sind drei Thementage zu Licht, Stadt und Zukunft mit einer Vertiefung des inhaltlichen Schwerpunkts „Digital Romantic“. Das Festivalzentrum ist zudem idealer Treffpunkt und Start für einen Spaziergang über den Light Walk, der aufgrund des Erfolges in 2018, im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden soll.

In die Gestaltung des Programms im Bereich CURATED ist auch 2020 wieder ein interdisziplinär besetztes Experten-Kuratorium eingebunden. Zu den Kuratoren zählen: David Brüll, Gründer und Leiter des NODE Forum for Digital Arts, Frankfurt am Main; Philipp Geist, Lichtkünstler und Künstlerischer Leiter Lichtkunst Weilheim; Dr. Markus Häfner, Leiter Public Relations Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt am Main; Andrea Jürges, Stellv. Direktorin Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main; Prof. Matthias Wagner K, Direktor Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main; Hendrik Wendler, Leiter Genius Loci Festival, Weimar; Peter Zizka, Designer und Künstler, Frankfurt am Main und Berlin.
 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

      vom 15. Mai 2019