Soeben wurde die raumgreifende Installation
Colormaster F des Düsseldorfer Künstlers Manuel Franke (*1964) im Städel Garten fertiggestellt. Das monumentale, 50
Meter lange und 2,5 Meter hohe Kunstwerk verwandelt den
Städel Garten für einen Sommer in eine raumgreifende und
begehbare Skulptur.
Halb Malerei, halb Skulptur, setzt Colormaster F der
auf drei Seiten von Gebäuden begrenzten Rasenfläche eine
gebogene Membran in leuchtenden monochromen Farben entgegen.
Als unüberwindliches Hindernis versperrt Frankes Objekt
einerseits den gewohnten Blick, macht den Rasenhügel
andererseits jedoch in ganz neuer Weise erfahrbar.
 |
|
Probe auf's Exempel, der Künstler
Manuel Franke klettert auf seine Skulptur und strapaziert damit
die biegsame Wand aus Wellblech, um sich festzuhalten |
|
Ein Objekt, das viele Möglichkeiten der Interpretation bietet.
Die gebogene Form besteht aus Wellblech, das mit einer
Kunststoffbeschichtung beidseitig in unterschiedlichen
Farbtönungen überzogen wurde. Wurde dann passgenau auf einem
Fußsockel aus Beton befestigt. Um Spannung und Balance der
gekippten Wand zu erreichen, wurde das Blech zwischen die zwei
Betonsockel geklemmt und durch eine runde Öffnung im
Beton am Boden befestigt. Das
Ergebnis ist beeindruckend und erinnert in seiner Ausdehnung an moderne Wellenbrecher an der Meeresküste, die dank
modernster Betontechnik aus Karbon, oftmals unterschiedlichste
Ausformungen bis hin zu skulpturalen Dimensionen haben.
Jedenfalls ist die Installation im Städelgarten von Manuel
Franke ein Besucher-Highlight nicht nur für Erwachsene sondern
auch für Kinder. Das Gerät wurde technisch geprüft, auch was die
Kindersicherheit angeht. Der himmelblaue Betonsockel ist
bekletterbar und kann über die Distanz von 50 Metern beschritten
werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die gebogene
Windung bis an den Rand hinaufzuklettern. Was beim daran
Festhalten erhebliche Elastizität mit sich bringt, so dass die
Wand in Schwingung gerät, aber stabil bleibt. Die Sicherheit
beruht auf statischen Berechnungen, die Künstler Manuel Franke
vor Aufstellung des Objekts beauftragt hat. Kuratiert wird die
Sommeraktion im Städelgarten v
on
Dr.
Martin Engler,
Sammlungsleiter für Gegenwartskunst nach 1945 am
Städel
Museum in Frankfurt.
Die Einzelteile aus
Beton bestehen aus Fertigbauteilen, die individuell für das
Kunstwerk angefertigt wurden. Bereiche auf dem Platz wurden in
das Kunstwerk integriert, wofür Veränderungen an der
Standardausführung der Betonsockel notwendig wurden.
Die orangefarbenen Windung erinnert an eine Apfelsinenschale,
die am laufenden Band verläuft. Zugleich kann der
streifenförmige Wall auch als Sonnenschutz nützlich sein und
dient somit der räumlichen Trennung zwischen Grünfläche und
Durchgangsweg mit weiteren Skulpturen im Städelgarten. Weiter
kann Colormaster F auch als Abschirmung verstanden werden
zwischen Außenbereich gleich Straße und Innenbereich gleich
Städelgarten.
 |
 |
Abgerundete Ecken um die Verletzungsgefahr zu mindern, letzter
handwerklicher Schliff am 19. Juni 2018 vor Eröffnung der
Skulptur Colormaster F für das Publikum
im Städelgarten.
|
|