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Das Mendelssohn-Haus in der Goldschmidtstraße 12
in Leipzig enthält die letzte und einzige erhaltene Wohnstätte
des berühmten Komponisten und Musikers Felix Mendelssohn
Bartholdy. Es ist die Stätte, an der er am 4. November 1847 im
Alter von 38 Jahren starb. Anlässlich seines 170. Todestages
wurden die neuen Ausstellungsräume des Mendelssohn-Hauses
eingeweiht. Das Museum widmet sich in der zweiten Etage Fanny
Hensel, der Schwester von Mendelssohn Bartholdy. Weiterhin wurde
das Internationale Kurt-Masur-Institut eröffnet.
In den ersten 20 Jahren des Mendelssohn-Hauses hörte Direktor
Jürgen Ernst von Besuchern am häufigsten die Frage: "Und wo ist
Fanny?". Zwei Drittel der zweiten Etage widmen sich der
Ausstellung „Und wo ist Fanny?“ der ebenso vielseitig begabten,
älteren Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel
(1805 - 1847).
Als Roten Faden der multimedialen Ausstellung dient Fanny
Hensels Klavierzyklus "Das Jahr", bestehend aus zwölf
Pianostücken die mit den zwölf Monaten eines Jahres
korrespondieren. Daran angelehnt können Besucher in den vier
Räumen „Winter“, „Frühling“, „Sommer“ und „Herbst“ das Leben und
Schaffen von Fanny Hensel kennen lernen. In jedem Raum gibt es
die Möglichkeit, auf bequemen Sofas die Musik von Fanny Hensel
zu genießen, welche durch einen Bewegungsmelder gestartet wird.
Ein runder Tisch mit drehbarem Rad gibt Auskunft über ihren
Freundeskreis.
Dieses Ausstellungsstück wurde durch eine
Zeichnung Wilhelm Hensels inspiriert, welche die Freunde der
Mendelssohn-Geschwister, angeordnet in einem Kreis, darstellt.
Auch Fanny Hensels persönlicher Briefwechsel mit ihrer Familie
und Freunden kann nachgelesen werden. Zusätzliche Informationen
bietet der Salon mit einem Animationsfilm. In einem weiteren
Raum können sich Besucher in historischen Gewändern vor einem
Tableau Vivant („lebendes Bild“) ablichten lassen. Damit werden
sie für einen kurzen Moment Teil der allwöchentlichen
Sonntagskonzerte, zu denen ausgewählte Musiker sowie der
Freundeskreis der Mendelssohn-Familie eingeladen wurden. Die
Fotos können Besucher kostenfrei per QR-Code auf das Handy laden
oder finden es, verschlüsselt mit einem Code, auf der Website
der Mendelssohn-Stiftung.
Des Weiteren widmet sich ein Teil der zweiten Etage der
Persönlichkeit des ehemaligen Gewandhauskapellmeisters Kurt
Masur. Dieser verhinderte 1990 den Abriss des baufälligen
Mendelssohn-Hauses. Als Gründer und späterem Präsidenten der
Mendelssohn-Stiftung e. V. ist ihm die Renovierung und
Wiederbelebung des Gebäudes zu verdanken. Unter Anwesenheit von
Tomoko Masur und Sohn Ken-David wurde im November 2017 das
Internationale Kurt-Masur-Institut eröffnet.
Zwei Räume bieten
Informationen zum Leben und Werk Masurs sowie ausgewählte
Hinterlassenschaften des Dirigenten. Im Rahmen des musikalischen
Erbes darf natürlich eins nicht fehlen: seine CDs und
Schallplatten stehen an Hörplätzen im Mendelssohn-Haus zur
Verfügung.
Laut Tomoko Masur soll das Institut eine Stätte der Begegnung
werden, so wie es sich ihr Mann immer vorgestellt hatte. Unter
dem Motto "Musik - Begegnung - Inspiration" wird das Institut
künftig regelmäßig zu wissenschaftlichen Diskursen einladen. Das
Institut soll das künstlerische Erbe von Dirigent und
Kapellmeister Kurt Masur bewahren, der 2015 im Alter von 87
Jahren verstarb.
www.mendelssohn-stiftung.de