Die für das geplante Glasfasernetz im
Landkreis Uelzen geforderte Vorvermarktungsquote von 60
Prozent ist nach Ablauf der Frist am 30. Juni im Cluster 1
(Bienenbüttel) mit 67,2 Prozent erreicht worden, im Cluster
2 (Bad Bevensen sowie die Gemeinden Barum, Emmendorf,
Jelmstorf, Natendorf) wurde die geforderte
Vorvermarktungsquote mit 60,2 Prozent ebenfalls erreicht.
Insgesamt sind mehr als 3.100 Vorverträge beim Pächter „LüneCom“
eingetroffen.
Aufgrund dieses ersten Zwischenergebnisses geht der Landkreis
davon aus, dass das Glasfasernetz in beiden Clustern
vorbehaltlich entsprechend wirtschaftlicher Angebote für die
Tiefbaumaßnahmen voraussichtlich ab September 2017 gebaut wird.
Mitte August wird voraussichtlich feststehen, ob der Zuschlag
kurzfristig erteilt werden kann. Insgesamt könnten dann in den
beiden Ausbaugebieten mehr als 4.300 Gebäude angeschlossen
werden, davon mehr als 250 Gewerbebetriebe.
„Es freut mich sehr, dass die Menschen in diesen Ausbaugebieten
ausreichend Vorverträge unterzeichnet haben“, so Landrat Dr.
Heiko Blume in einer ersten Reaktion. Und weiter: „Das ist
ein sehr, sehr wichtiger Meilenstein für dieses Zukunftsprojekt!
Ganz ausdrücklich möchte ich allen danken, die in den
vergangenen drei Monaten im Rahmen der Vorvermarktung für das
Netz und den Anschluss der notwendigen Vorverträge geworben
haben. Ich weiß, dass sich in beiden Ausbaugebieten ganz viele
Menschen mit viel Engagement und Herzblut dafür eingesetzt
haben: Bürgermeister, Ratsfrauen und Ratsherrn ebenso wie
Kreistagsabgeordnete, Freiwillige aus den Dörfern,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Rathäusern,
Vertriebspartner, das Team von LüneCom und viele, viele mehr“,
so Blume.
Insbesondere in der vergangenen Woche habe es eine unerwartet
hohe Anzahl von weiteren Vorverträgen gegeben, so Marlis
Kämpfer, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und
Projektverantwortliche.
Seit 1. Juli 2017 läuft die Vorvermarktung für die nächsten drei
Cluster. Dazu zählen die unterversorgten Gebiete der Hansestadt
Uelzen – hier insbesondere die Ortsteile und die
Industriegebiete, des Klosterfleckens Ebstorf und der Gemeinden
Hanstedt, Schwienau, Wriedel sowie Wrestedt. Bis zum 30.
September 2017 finden vor Ort dazu nun zahlreiche
Informationsveranstaltungen statt.
Deutsche Glasfaser organisiert Netzbau neu
Ein Beispiel wie der Glasfaserausbau organisiert werden kann,
ist die Deutsche Glasfaser, die den Bau von Glasfasernetzen
leitet. Dr. Stephan Zimmermann verantwortet diesen
Bereich als Mitglied der Geschäftsleitung. Er stellt die
Abläufe, Qualitätssicherung und auch die Kommunikation neu auf,
um die Effizienz zu steigern und die Information der Bürger
während der Bauarbeiten zu verbessern.
Aktuell sind mehr als 100 Projekte in der Bauphase. Immer mehr
Kommunen entscheiden sich für den Ende-zu-Ende-Ausbau mit
Glasfaser, anstatt Kupfernetze aufzurüsten. Sie halten Glasfaser
für die zukunftsfähigere Technologie und wollen die
Attraktivität ihres Standortes erhöhen. Denn während mit
durchgängigen Glasfaseranschlüssen heute bereits
Geschwindigkeiten von 100/200/500 MBit im Up- und Download
üblich sind, erreicht VDSL in der Regel nur bis zu 100 MBit im
Download sowie geringere Leistungen im Upload. Darüber hinaus
ist die Kapazität von Glasfaserleitungen theoretisch unbegrenzt.
Deutsche Glasfaser investiert derzeit rund 1,5 Milliarden Euro
in den Bau von Glasfaseranschlüssen für Privathaushalte und
Unternehmen. Dabei kommen innovative Planungs- und Bauverfahren
zum Einsatz, die ermöglichen, auch weniger dicht besiedelte
Regionen mit Glasfaser zu versorgen. Stephan Zimmermann: „Wir
haben anfangs noch Aufklärungsarbeit über Glasfaser leisten
müssen. Inzwischen sind viele Bürgermeister davon überzeugt,
dass es besser ist, eine neue, zukunftssichere Infrastruktur zu
schaffen anstatt alte Technologien übergangsweise weiter zu
unterstützen.“
Foto (c) Kulturexpress, Meldungen: Landkreis Uelzen und Deutsche Glasfaser