Der Atlas
des
Dazwischenwohnens
befasst sich
mit dem
Wohnen vor
der
Wohnungstür,
in und um
das Haus
herum und
auf der
anderen
Straßenseite,
also mit den
sogenannten
Komplementärräumen,
die unsere
private
Wohnfläche
erweitern.
Die
Bewohnerinnen
und Bewohner
werden dabei
partizipativ
in die
Wohnforschung
mit
eingebunden.
Mittels
fotografischer
Streifzüge
wird aus
ihrer Sicht
die
Bedeutung
des Wohnens
ausserhalb
der eigenen
vier Wände
dargelegt.
Die
Forschungsarbeit
versteht
sich als
Plädoyer
dafür, der
«Lust des
Hinauswohnens»
mehr Raum zu
geben.
Die
gegenwärtige
Diskussion
um eine
Reduktion
der
Wohnfläche
pro Person
und die
damit
verbundene
Auslagerung
von
Tätigkeiten
aus der
Wohnung in
den
halböffentlichen
und
öffentlichen
Bereich
verleiht
diesem Buch
große
Aktualität.
Auch ist das
allgemeine
Interesse an
den Themen
Wohnumfeld,
Zwischenraum
und
Quartiersinfrastruktur
vor dem
Hintergrund
der
Corona-Pandemie,
des
Klimawandels
und des
Phänomens
von
städtischen
Hitzeinseln
stark
gewachsen.
Die sechs in
dem Band
vorgestellten
Fallstudien
in der
Schweiz und
in
Deutschland
sind ein
praxisorientiertes
Werkzeug zur
Schaffung
neuer
Komplementärräume
für
Planerinnen,
Bauträgerschaften
und
Architekten.
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Jurybegründung:
Der „Atlas
des
Dazwischenwohnens“
versteht
sich als
Nachschlagewerk
und
vermittelt
grundlegendes
Orientierungswissen.
Der
Untertitel
verrät:
Wohnbedürfnisse
jenseits der
Türschwelle
und der
eigenen vier
Wände stehen
hier im
Zentrum. Es
geht konkret
um das
Wohnumfeld,
den
Zwischenraum
und die
Quartiersinfrastruktur.
Es geht um
brandaktuelle
Themen wie
Aneignung,
Benutzung,
Gebrauch und
Veränderung
von
gegebenen
Situationen.
Welche Arten
von Wohnen
gibt es im
halböffentlichen
und
öffentlichen
Bereich? Wie
findet die
Aneignung
durch die
Bewohner:innen
statt? Um
diese Fragen
zu
beantworten,
werden
zunächst
verschiedene
Wohnbedürfnisse
eruiert und
in sowohl
aussagekräftige
als auch
charmante
Begriffe
zusammengefasst,
wie
beispielsweise
Abenteuer,
Tapetenwechsel
und Zauber.
Anschließend
werden Orte
des
«Dazwischenwohnens»
benannt und
durch die
Bewohner:innen
selber
dokumentiert.
Schließlich
wird eine
konkrete
Orientierungshilfe
entwickelt,
um die so
genannten
«Dazwischenorte»
selber
aufzuspüren,
zu
beschreiben
und
analysieren
zu können.
Im zweiten
Teil des
handlichen
Bandes
werden sechs
Fallbeispiele
mithilfe der
zuvor
entwickelten
Methoden
vorgestellt.
Spannend
ist, dass
diverse
Akteur:innen
einbezogen
werden und
zu Wort
kommen. Die
verschiedenen
Stimmen und
Stimmungen
treten im
Buch auch
visuell
ausgewogen
in
Erscheinung:
ganzseitige
Fotografien
bilden
wirklich
gelebten
Raum ab und
stehen
optisch im
Kontrast zu
kleinformatigen
Polaroidaufnahmen
der
Bewohner:innen,
deren
individuelle
Eindrücke
auf diese
Weise eine
eigene
Erzählebene
bilden. Auch
die Zitate
von
Fachexperti:nnen
und
Bewohnerinnen
heben sich
grafisch und
farblich ab.
Dass die
Fallstudien
jeweils mit
Zitaten
betitelt
sind,
verleiht dem
Ganzen
zusätzlich
eine
wohltuende
Direktheit.
Wichtige
Querverweise,
wie
beispielsweise
die
wiederkehrende
Verwendung
der
Grundrisstypologien
als Symbole
oder das
konsequente
Referenzieren
auf die
eigens
entwickelten
Methoden und
Begriffe
helfen dem
Interessierten
sinnvoll bei
der
Orientierung.
Die
detailreiche,
klare und
abwechslungsreiche
Gestaltung
zieht sich
konsequent
durch die
heterogenen
Teile des
Bandes und
ist
ästhetisch
überzeugend
sowie dem
Inhalt
angemessen.
Die
Hochschule
Luzern
dokumentiert
mit diesem
Band ein
hauseigenes
Forschungsprojekt
auf eine
übersichtliche
und
inspirierende
Weise. Die
Lektüre
macht Lust,
die Türen zu
öffnen und
zu
entdecken,
erforschen,
erobern,
begegnen und
gestalten.
Eine
Typologie
des «Dazwischenwohnendürfens»
wird hier
ausgebreitet.
Die
Publikation
ist gedacht
als
praxisorientiertes
Werkzeug und
Diskussionshilfe.
Sie richtet
sich an
Planer:innen
und
Bauträger:innen,
an
Mieter:innen,
die über
Wohnqualität
diskutieren
wollen, die
über die
Parzellengrenze
hinausreicht.
Es handelt
sich um ein
gelungenes
Plädoyer für
die
Wiederentdeckung
des
Zwischenraums
als
Gestaltungsraum.
(Kathrin
Siebert)
Atlas des
Dazwischenwohnens.
Wohnbedürfnisse
jenseits der
Türschwelle
Angelika
Juppien,
Richard Zemp
Park Books,
Zürich
Herausgeber:
Hochschule
Luzern,
Institut für
Architektur,
Kompetenzzentrum
Typologie
und Planung
1. Auflage,
2022
Gestaltung:
Elke Schultz
/ Luzern CH
Broschiert,
148 Seiten
79 farbige
und 7
s/w-Abbildungen
Format: 15 x
21 cm
ISBN
978-3-03860-301-6
Atlas des
Dazwischenwohnens
| Park Books
(park-books.com)
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