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Markuslöwe
in Koper |
Österreich
durchqueren
wir
schnell,
zu
schnell
vielleicht.
Südkärnten,
Spittal
an der
Drau und
die
Region
Villach
haben
wir
gerade
erst
hinter
uns
gelassen,
schon
ist man
in
Slowenien,
im
Luftkurort
Bled am
Bleder
See. Nur
5.000
Einwohner
hat Bled,
aber
eine
lange
Geschichte.
Von 1804
bis 1918
gehörte
Bled zum
habsburgischen
Kaisertum
Österreich
– bis
heute
ist die
Verbindung
zu
Kärnten
auf
vielfache
Weise
eng. Die
ehemalige
Sommerresidenz
des
jugoslawischen
Königshauses,
auch
Tito
hatte
hier
eine
Villa,
ist
heute
ein
touristisch
voll
erschlossener
Glanzpunkt
des
kleinen,
kulturell
so
faszinierenden
Zwei-Millionen-Einwohner-Staates
Slowenien
– im
vergangenen
Jahr
bekanntermaßen
Gastland
der
Frankfurter
Buchmesse.
Bled
hat ein
besonderes
Wahrzeichen:
die
Marienkirche
auf
einer
kleinen
Insel
inmitten
des
Sees.
Auch im
Winter
lohnt
eine
Überfahrt
mit
einer „Pletna“,
dem
traditionellen
hiesigen
Holzboot.
Die
ganze
Szenerie
setzt
die
Lieblichkeit
Kärntens
fort:
Die Burg
auf dem
Fels
über dem
Bleder
See
lockt an
diesem
strahlenden
Neujahrstag
viele
Touristen.
Das
Burgmuseum
ist auch
im
Winter
geöffnet.
Von hier
hat man
einen
großartigen
Blick
über den
See –
den man
zu Fuß
umrunden
kann –
und die
verschneiten
Karawanken,
die wir
kurz
zuvor im
Autobahntunnel
unterquert
hatten.
Zu
empfehlen
ist eine
Vesper
oder
sogar
eine
Übernachtung
im Hotel
Stari
Farovž
mit
seinen
schlichten,
schönen
Zimmern
im alten
Pfarreihaus
– einem
der
ältesten
Gebäude
der
Stadt
https://www.blejskiotok.si/en/hotel-the-old-rectory/
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Bled
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Am
nächsten
Morgen:
Autoscheiben
freikratzen!
Hier ist
es
Winter.
Aber
jetzt
geht es
nach
Piran.
Ans
Meer.
Nicht
einmal
zwei
Stunden
Fahrt,
dann ist
aus der
alpinen
Landschaft
eine
mediterrane
geworden
– auch
wenn die
schneebedeckte
Alpenkette
je nach
Wetterlage
noch zu
sehen
ist. „Pirano“
ist der
italienische
Name für
Piran.
Grenzgebiet:
Italien,
aber
auch
Kroatien
sind
ganz
nah.
Amtssprachen
in Piran
sind
Slowenisch
und
Italienisch.
18.000
Einwohner
hat die
Stadt.
Doch
viel
weniger
leben im
historischen
Zentrum.
Heute,
am 2.
Januar,
ist die
Stadt
gut
besucht.
Viele
Italiener
und auch
Österreicher
verbringen
ihre
Weihnachtsferien
hier,
auch
wenn das
Wetter
heute
noch
nicht so
mitspielt:
Es ist
kühl,
erst am
Nachmittag
lässt
die
Sonne
ihre
Kraft
spüren.
Vom 13.
bis ins
18.
Jahrhundert
gehörte
Piran
genauso
wie die
Nachbarstädtchen
Koper
und
Izola
zur
Republik
Venedig.
Gotische
Spitzbögen,
kleine
Plätze,
die
farbigen
Fassaden.
Der
Markuslöwe
ziert so
manchen
Palast:
Der
venezianische
Einfluss
ist
architektonisch
ganz
unverkennbar
in
dieser
Stadt,
die eine
überaus
anmutige
Lage
hat. Der
1980
verstorbene
jugoslawische
Autor
Ciril
Kosmač
beschreibt
sie so:
„Wie der
Bug
eines
riesigen
Piratenschiffs
durchschnitt
es das
wogende
Meer und
ich saß
auf dem
Gipfel
des
Hügels
wie auf
einem
hohen
Mast und
fuhr
mit.“
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Altstadt von
Piran |
Nicht
einmal
47
Kilometer
misst
der
slowenische
Küstenstreifen
an der
Adria.
Die
Piraner
Altstadt
presst
sich auf
eine
Landzunge
am Golf
von
Triest.
Im 7.
Jahrhundert
wurde
die
Stadt
erstmals
schriftlich
erwähnt.
Griechen,
Römer,
Illyrer,
die
Franken,
die
Venezianer,
kurzzeitig
die
Franzosen
unter
General
Bonaparte,
dann die
Habsburger
– sie
alle
haben
hier
ihre
Spuren
hinterlassen.
Der
berühmteste
Sohn der
Stadt
ist der
1692
geborene
Geiger,
Komponist
und
Neuerer
des
Violinspiels
Giuseppe
Tartini,
dessen
Denkmal
auf dem
nach ihm
benannten
Hauptplatz,
dem
Tartinijev
trg,
steht.
Die
Bronzestatur
aus dem
späten
19.
Jahrhundert
lässt
sich bei
einem
Glas
weißen
Malvazija
oder
rotem
Refošk
betrachten
– einige
auch
jetzt im
Winter
geöffnete
Cafés
laden
rundum
zum
Verweilen
ein.
Nur
wenige
Schritte
entfernt
steht
das
Haus, in
dem
Giuseppe
Tartini
zur Welt
kam.
Heute
ist
hier, in
der
frisch
renovierten
Casa
Pizagrua,
ein
kleines
Museum
untergebracht.
In
diesem
Palazzo
hat auch
die
Communità
Italiana
di
Pirano
ihren
Sitz –
es
finden
regelmäßig
Kulturveranstaltungen
und
Konzerte
statt.
Auch
einen
ungewöhnlich
schönen
Ort für
die
Bildende
Kunst
gibt es
in Piran,
nämlich
die
Obalne
Galerije
Piran –
die
Stadtgalerie
–, wo
derzeit
Arbeiten
des 1952
in
Postojna
geborenen
Künstlers
Aleš
Sedmak
zu sehen
sind,
der an
der
Akademie
der
Schönen
Künste
in
Ljubljana
studiert
hat
https://www.obalne-galerije.si
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Maritimes
Museum Piran
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In Piran
zeigt er
Gemälde,
Druckgrafiken,
Zeichnungen
und
naturkundliche
Illustrationen
in
verschiedenen
Techniken.
Piran
beeindruckt
gerade
durch
sein
Miteinander
alpenländischer
und
mediterraner
Kultur.
Kaum ein
schönerer
Ort am
Meer ist
aus
Süddeutschland
und
Österreich
so
schnell
zu
erreichen.
Das
kaiserliche
Österreich
brachte
Wohlstand
in das
Fischernest
– vor
allem
auch
durch
die
Wiederbelebung
der
Salinen
von
Sečovlje
ganz in
der
Nähe.
Die
ganze
Altstadt
ist
sehenswert,
auch die
engen
Gassen
in
zweiter
und
dritter
Reihe,
wo wir
ein
schönes
Apartment
bei
einem
ganz und
gar
sympathischen
Vermieter-Paar
bezogen
haben.
In der
Nähe
gibt es
kleine
Geschäfte,
eine
Bäckerei,
den
traditionellen
Gemüsemarkt
– man
taucht
schnell
ein, in
den
Alltag
einer
kleinen
Stadt am
Meer.
Die
Höhepunkte
in
kunsthistorischer
Hinsicht
sind
neben
der
begehbaren,
aussichtsreichen
Stadtmauer
mit
ihren
Verteidigungstürmen,
den
sieben
Stadttoren
(wie das
gotische
Dolfin-Tor)
und dem
vor
einigen
Jahren
von dem
Architekten
Boris
Podrecca
neu
gestalteten
Tartini-Platz
mit
seinen
repräsentativen
Bauten
(bis zur
Habsburger
Zeit
befand
sich
hier
noch das
alte
Hafenbecken,
das dann
zugeschüttet
wurde)
natürlich
auch die
Kirchen:
An der
Punta,
der
westlichen
Spitze
der
Landzunge,
steht Sveti
Klementa,
und
alles
überragend
auf dem
Hügel
die
Kathedrale
Sveti
Jurij –
die dem
heiligen
Georg
gewidmete
Kirche
von
1637.
Der
derzeit
eingerüstete
Campanile
kommt
einem
bekannt
vor. Ja,
natürlich:
Er ist
dem
Markusturm
in
Venedig
sehr
ähnlich,
wenngleich
deutlich
kleiner.
Seine
Spitze
ziert
die
Statue
des
Stadtpatrons
Sankt
Georg.
In allen
Kirchen
sind
jetzt
noch
Krippen
aufgestellt.
Ein
architektonisches
Kleinod
ist das
Minoritenkloster
des
Heiligen
Franziskus
mit
seinem
berühmten
Kreuzgang,
der als
Ort
musikalischer
Veranstaltungen
bekannt
geworden
ist. Vom
Kreuzgang
aus
gelangt
man in
den
Sommermonaten
in eine
Gemäldegalerie
mit
Werken
venezianischer
Künstler
– im
Winter
ist
diese
allerdings
geschlossen.
Danach
wird es
Zeit für
einen
Kaffee:
Diesen
trinken
wir in
der
Sonne
auf der
Terrasse
des „Caffe
Neptun“
am
Anfang
der
Hafenpromenade
mit
Blick
aufs
Meer.
Innen
ist das
„Neptun“
ganz
maritim
gestaltet:
Man
wähnt
sich an
Bord
eines
Schiffes.