Das Schlüsselwort, das zu dieser Ausgabe
Spezialtiefbau führte, heißt Weiterbildung. Heutzutage der
einzige Weg um den täglichen Anforderungen gerecht zu werden,
welche der Erweiterung von Fachkenntnissen dienen. Lebenslanges
Lernen heißt das Motto, dem sich der nachfolgende Band
unterwirft und die Schwierigkeit der Materie die hat es in sich!
Damit will sich die Fachbuchreihe "Kontakt & Studium"
hervorheben und Leser und Interessierten auf den neuesten Stand
der Technik bringen, um damit die Fähigkeit zu erwerben,
wissenschaftliche Ergebnisse praktisch umzusetzen. Unabdingbar
dafür ist jedoch Teamfähigkeit.
Die erste Auflage "Spezialtiefbau" im expert Verlag ist 1999
auf den Markt gekommen. Wesentliche Bestandteile des
Spezialtiefbaus, wie Maschinen- und Verfahrenstechniken sind
geblieben. Viele Baumaterialien werden weiterhin genutzt.
Vielerorts konnten Anwendungsbeispiele aber neu erschlossen
werden. Denn zahlreiche Baumaßnahmen können nur mit Hilfe des
Spezialtiefbaus auch realisiert werden.
Den Anfang im Geschäft des Tiefbauers bildet die
Baugrubensicherung.
Dipl.-Ing. Michael Kollnberger
erwähnt die Teuerung von städtischem Grund und Boden. Der
konsequente Umgang mit dieser Ressource ist erforderlich, womit
der Bau in die Tiefe gemeint ist. Im innerstädtischen Bereich
müssen Baugruben adäquat gesichert sein, damit Untergrundbahnen,
mehrstöckige Tiefgaragen oder die mehrstöckige Unterkellerung
umgesetzt werden. Nicht zu vergessen die Beschaffenheit des
Baugrundes. Ein klassisches Verbausystem ist der Trägerverbau.
Baugrund mit Wasser müssen dafür kanalisiert sein. Michael Kollnberger
geht Stichpunkt für Stichpunkt diesen Bauablauf durch und
beschreibt herkömmliche Verfahrensweisen, wie sie aus der Praxis
her bekannt sind. Alternative zur Trägerwand sind
Spundwand oder Pfahlwand, als viertes erscheint die
Schlitzwand. Unterfangung und Bodenvernagelung folgen.
Dipl.-Ing. Frank Berndt
befasst sich eingehender mit Stahlspundwänden, der nebenbei
einen historischen Diskurs durch die Methodik gibt. Er stellt
U- oder Z-Profile tabellarisch vor und nennt Größen
der Hersteller.
Dipl.-Ing. Ulrich Höhne
befasst sich mit Eigenschaften von Beton im Spezialtiefbau und
bezieht sich damit auf die Betonnorm DIN 1045. Neue Ansätze in
der Betrachtungsweise der Betonarten berücksichtigen aktuelle
Forschungsergebnisse.
GF
Dipl.-Ing.
Peter
Müller
nimmt Grundwasserabsenkungsanlagen, wichtiger Bestandteil bei
der Vorbereitung einer Baustelle. Mathematisch technische
Grundlagen liefern die notwendigen Angaben zur Bemessung des
Umfanges solcher Anlagen. Bohrpfähle als Verbauelemente
interessieren
Dipl.-Ing. Gerhard Dausch.
Diese werden in drei Kategorien unterschieden: Aufgelöste,
tangierende und überschnittene Bohrpfählwände. Er stellt
praxisbezogene Entwurfskriterien vor, wobei die vorhandene
Gerätetechnik Einfluss auf die Auswahl hat.
Dipl. Geo Klaus Smettan
und
Bernd Gebauer
stellen die Frage, inwieweit Holzpfahlgründungen heutzutage
wirtschaftlich sinnvoll sind.
Dipl.-Ing Steffan Binde
gibt bei Gründungen Hinweise auf die Verfahrenstechniken mit
Tiefrüttlern.
Dipl.-Ing. Dietrich Koch
erklärt Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten von Betonit/
Zementmischungen im Verfahrensablauf. Mikrotunnelbau, eine
bewährte Bauweise bei der Herstellung von Abwasserkanälen und
Druckrohrleitungen ist von
Prof. Dipl.-Ing. Jens Hölterhoff.
Schließlich erklärt Dipl.-Ing. Klaus Eichler den Stand
der Technik in der Spritzbetontechnologie.
Merkmal des vorliegenden Bandes sind seine unterschiedlichen
Angaben. Zahlreiche Abbildungen ergänzen beschreibende Texte.
Überwiegend technische Zeichnungen, wie Profilzeichnungen oder
Verfahrenstechniken in Abbildungen. Aber auch Diagramme geben
Hinweise zum Verständnis. Daneben stehen Rechenformeln,
beispielsweise über Sickermengen. Das Reaktionsmodell von Betonit/ Zementmischungen macht auf sich aufmerksam. Ein
Kompendium der Sachinformationen, die dem Leser beim Begreifen
helfen. Farbfotos, manche halbseitig, verdeutlichen
Baustellenabläufe, lockern so die trockene Materie auf. Wer sich
näher mit Spezialtiefbau befasst, taucht in eine Welt der
technischen Abläufe ein, die normalerweise unscheinbar sind, uns
aber dennoch täglich begleiten, sobald der Blick über den
Bauzaun fällt und Anforderungen eröffnet, die sich unwillkürlich
bei der Beobachtung stellen.
Insgesamt besteht der broschierte Band aus 14 Kapiteln und
umfasst 394 Seiten mit einem siebenseitigen Inhaltsverzeichnis
und einem mehrseitigen Stichwortverzeichnis am Ende der Ausgabe.
Inhalt:
Baugrubensicherung: Anforderungen und Herstellung – Einsatz von
Spundwänden im Spezialtiefbau – Beton im Spezialtiefbau:
Expositionsklassen, Spezialbetone und normfreie Anwendungen –
Grundwasserfassungsanlagen: Methodik und Herstellung –
Bohrpfähle: Verbauelemente und Sonderverfahren –
Holzpfahlgründung: Herstellung und Anwendungsbeispiele –
Gründungen mit Tiefenrüttlern – Injektions- und
Düsenstrahltechnik im Spezialtiefbau: Eigenschaften und
Einsatzmöglichkeiten von Bentonit/Zement-Mischungen im
Spezialtiefbau – Verfüllbaustoffe im Spezialtiefbau:
Produktgruppen, Eigenschaften und Einsatzgebiete –
Bentonitvergütete Abdichtungen – Mikrotunnelbau:
Verfahrenstechnik zur Herstellung von Kanälen und
Druckrohrleitungen; ein grabenloses Bauverfahren für Ver- und
Entsorgungsleitungen – Spritzbeton im Spezialtiefbau:
Eigenschaften, Verfahrens- & Bindemitteltechnologie und
Prüftechnik – Bentonitsuspensionen als Stütz- und Fördermedium
beim Tunnelbau
Spezialtiefbau
Erkundung und Ausführung – Technik und Umwelt – Methoden und
Auswirkungen – Baustoffe und Verfahren
Autoren: Klaus Eichler, Jörg Uhlendahl, Klaus Smettan, Gebhard
Dausch, Dietrich Koch, Ulrich Höhne, Michael Kollnberger, Frank
Berndt, Peter Müller, Jens Hölterhoff, Steffan Binde
expert verlag GmbH
5. neubearbeitete Auflage, 2018
kartoniert, 393 Seiten
Größe: 15,1 x 21,1 x 2,3 cm
ISBN 978-3-8169-3431-8
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