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Der Automobilbarometer 2019 und die Elektromobilität |
Foto (c) Kulturexpress, Meldung: Consors Finanz |
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Peugeot VLV,
Elektrofahrzeug, 1941-45, aufgenommen auf der Automechanika 2018
in Frankfurt |
Nach dessen Ergebnissen sind die Verbraucher
weltweit mit 84 Prozent mehrheitlich der Auffassung, dass die
alternative Antriebstechnik mit Elektromotor eine
vielversprechende Zukunft hat. 85 Prozent verbinden mit dem
Elektroauto ein positives, modernes und verantwortungsbewusstes
Image. Insbesondere die Deutschen assoziieren ein angenehmes und
flexibles Fahrgefühl (92 Prozent). Für 78 Prozent der
Bundesbürger verkörpert das E-Auto die Zukunft.
"Diese positive Grundeinstellung spiegelt sich leider noch
nicht in der Kaufbereitschaft wider", analysiert Gerd Hornbergs,
CEO von Consors Finanz. Nur 43 Prozent der Befragten würden in
den nächsten fünf Jahren ein Elektroauto kaufen. In Deutschland
sind es sogar nur 30 Prozent.
Der VLV ist ein Automodell des französischen
Automobilherstellers Peugeot, von dem in den Jahren 1941 bis
1945 nur 377 Exemplare produziert wurden. Die Fahrzeuge
haben einen Elektroantrieb im Heck, welcher die Hinterräder
antreibt. Die Motor leistet 1,3 PS, kurzfristig auch 3,5 PS
und beschleunigt den Wagen auf 30 Kilometer pro Stunde. Der
elektrische Antrieb sollte der Rationierung des Treibstoffs
durch die deutschen Besatzer abhelfen. Zur Stromversorgung
dienen vier in Reihe geschaltete 12-Volt-Batterien. Die
Reichweite beträgt bis zu 80 km. Mit Hilfe eines
mitgelieferten Ladegerätes kann der VLV an jeder Steckdose
aufgeladen werden. Bei einem Radstand von 179 cm und einer
Spurweite von 105 cm bzw. 33,5 cm beträgt die
Fahrzeuglänge 267 cm, die Fahrzeugbreite 121 cm und die
Fahrzeughöhe 127 cm. VLV bedeutet Voiture Légère de Ville
(leichtes Stadtfahrzeug).
Noch überwiegen die Gegenargumente
Die Gründe, die die Fahrer vom Kauf eines Elektroautos
abhalten, sind unterschiedlich. Rund 60 Prozent (70 Prozent in
Deutschland) halten es für zu teuer. Für 42 Prozent (in
Deutschland sogar 69 Prozent) zählt die aktuell noch begrenzte
Reichweite zu einem der Hauptgründe. Die langen Ladezeiten
schrecken rund 36 Prozent der Befragten ab. Auch hier liegen die
Deutschen mit 50 Prozent weit darüber. Misstrauisch stehen die
meisten Verbraucher generell noch der Batterie gegenüber. So
bestätigten immerhin 88 Prozent (90 Prozent in Deutschland) die
Aussage, dass die Herstellung und die Verwertung der Batterien
ein ernsthaftes Umweltproblem darstellen.
Für viele potenzielle Käufer ist das E-Auto noch nicht
vertraut genug. Die Studie zeigt ebenfalls, dass in vielen
Ländern schlichtweg die Vertrautheit mit der neuen Technologie
fehlt. So fühlen sich weltweit 70 Prozent der Befragten nicht
ausreichend informiert über die neue Technik. Hierzulande sind
es 61 Prozent.
"Die Angst vor dem unbekannten Elektroauto ist bei den
Verbrauchern aktuell zwar vorhanden. Aber Menschen adaptieren
sehr schnell neue Bedingungen, und sie werden auch sehr schnell
merken, dass ein Fahrzeug mit wesentlich weniger Komponenten
zuverlässiger sein kann", prognostiziert indes Professor Dr.
Claus-Christian Carbon, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine
Psychologie und Methodenlehre an der Otto-Friedrich-Universität
Bamberg. Was passiert, wenn der Damm erst einmal gebrochen ist,
zeigt das Beispiel Norwegen, das als Weltmeister bei
Elektrofahrzeugen gilt. Inzwischen fährt dort beinahe jeder
zweite Neuwagen ganz oder teilweise mit Strom. 99 Prozent der
Norweger, die bereits ein Elektroauto besitzen, würden sich laut
einer Studie des Institute of Transport Economics wieder dafür
entscheiden.
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Detroit
Electric Model 88 aus dem Jahre 1916
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Der Detroit Electric Model 88 wurde 1916 von der Anderson
Electric Co. in Detroit, Michigan, hergestellt. Das
Unternehmen produzierte von 1906 bis in die 1930er Jahre
Elektrofahrzeuge. 1919 wurde der Name in Detroit Electric
Co. geändert. In dieser Zeit wurden etwa 14.000
Elektrofahrzeuge hergestellt. Dieses Auto war ein Favorit
der Damen, da es nicht gekurbelt werden musste, komplett
geschlossen und einfach zu bedienen war. (Quelle: Wikipedia)
Die Kundenerfahrung ist ein wichtiger Hebel
für den Durchbruch
"Damit aus dem generellen Optimismus eine konkrete
Kaufhandlung wird, muss das Elektroauto weitere Fortschritte
machen, um auch die misstrauischsten Autofahrer zu überzeugen",
resümiert Gerd Hornbergs. Dazu beitragen können nicht nur die
Autobauer, sondern auch die Händler. Hornbergs ergänzt: "Einer
der wichtigsten Hebel bei der Gewinnung von Vertrauen ist eine
positive konsistente Kundenerfahrung." Es gilt mithin, im
Autohaus, im Internet und in den sozialen Medien mehr
Informationen und Erlebniswelten rund um das E-Auto zu schaffen.
Über die Studie
Das Automobilbarometer International wird jährlich von Consors
Finanz herausgegeben. Die Verbraucherstudie wurde von Juni bis
Juli 2018 durch Harris Interactive in 16 Ländern durchgeführt:
Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Italien, Japan, Mexiko, Norwegen, Polen,
Portugal, Spanien, Südafrika, der Türkei und den USA. Insgesamt
wurden über 10.600 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren
befragt (Online-Befragung über CAWI). Diese Personen wurden aus
einer repräsentativen nationalen Stichprobe des jeweiligen
Landes ausgewählt.
Die vollständige Studie kann abgerufen werden unter
https://studien.consorsfinanz.de
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