Katalog über Francis Bacon (1909 - 1992) und Alberto Giacometti
(1901 - 1966) anlässlich der Ausstellung der Fondation Beyeler in Riehen bei
Basel, die vom 29. April bis 2. September 2018 dauerte. Die
Ausstellung ist vorüber, was bleibt, ist der Katalog mit den
Bildern der beiden Kunstschaffenden, welche die Zeiten
überdauern. Die Portraits von Francis Bacon sind beeindruckend
in ihrer Intensität. Bei Bacon zerlaufen die Formen, etwas ist
in Auflösung begriffen, während die Portraits bei Giacometti
einer anderen Schule folgen. Seine Skulpturen entstehen, indem
er bildnerisch tätig ist, Gesichter und Körper ausformt, ihnen
eine feingliedrige Statur gibt.
Francis Bacons Gemälde sind bisweilen düster, er arbeitet oft
mit schwarzen Hintergründen, wodurch gespenstische Düsternis
aufkommt. Dennoch üben seine Kompositionen Wirkung aus bei der
Betrachtung. Ein Vergleich der beiden Künstler überzeugt durch
ihre gestalterische Modernität.
Die großfomartigen Abbildungen im Hatje Cantz Band sind sehr
offen zugänglich, denn sie lassen der ungestörten Betrachtung
genügend Raum. Teilweise verfügen die Abbildungen über einen
neutralfarbenen bis mittelgrauen Hintergrund, dadurch entsteht
eine lichte und weite Umgebung. Bacons Triptychen sind enger
geknüpft, stehen nebeneinander und bilden zumeist Serien ein und
desselben Portraitierten. Wobei s/w Fotos genau die gleiche
Intensität entfalten, wie dies bei farbigen Bildern vorkommt.
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Francis Bacon, Portrait of George Dyer
Riding a Bicycle, 1966
Bildnis von George Dyer beim Radfahren
Öl und Pastell auf Leinwand,
198 x 147,5 cm
Fondation Beyeler, Riehen/Basel
© 2017, The Estate of Francis Bacon/ProLitteris, Zürich
Foto: Peter Schibli, Basel |
Das Spätwerk Giacomettis ist zerklüftet und Distanzen können
sich ändern, so dass seine Figuren spitzer zulaufen, als dies
bei Bacon der Fall wäre. Auf den hinteren Seiten des Katalogs
wird die Raum-Zeit Scheibe Giacomettis grafisch abgebildet, ein
Instrument das Bewegung in einer Raum-Zeit Dimension ermöglicht.
Beide Künstler haben sich mit dieser Thematik befasst und die
Motive dadurch stark verfremdet.
Der Katalog umfasst 206 Seiten und ist in seiner Aufmachung sehr
sorgfältig gestaltet. Das Buchformat ist fast quadratisch, der
umgebende weiße Rand des Satzspiegels ist akzentuiert gesetzt, der Eindruck
einer Rahmung entsteht. Buchdeckel und Vorsatzblätter sind mit
ganzformatigen Fotos ausgefüllt, immer abwechselnd Giacometti
neben Bacon gestellt. Blicke ins Atelier der Künstler geben
Aufschlüsse über deren Arbeitsumgebung. Farbtuben, Farbkleckse
auf Tischen und Wänden vermitteln Chaos, in dem sich Bacon bewegt hat.
Nicht anders im Atelier Giacomettis, der am Rand verklebte
Leimtopf und gebrauchte Farbeimer dominieren die Szenerie. Die Unaufgeräumtheit in
den
Ateliers hat