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Auf dem Foto Utz Tillmann |
Vor der erneuten Abstimmung im britischen
Unterhaus zum weiteren Vorgehen beim Brexit appelliert der
Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie
(VCI), Utz Tillmann, an die britische Politik, den Stillstand zu
beenden: „Die Abgeordneten sollten sich jetzt in erster Linie
darauf konzentrieren, einen ungeordneten Brexit zu verhindern.
Die
Option einer Fristverlängerung kann nur Teil der Lösung sein,
wenn damit ein klarer Fahrplan verbunden ist, wie sich der Worst
Case verhindern lässt.“ Tillmann erhofft sich von den britischen
Abgeordneten im Unterhaus mehrheitsfähige Lösungsvorschläge: „Um
Schaden von Großbritannien und der EU abzuwenden, sollte sich
die EU dann verhandlungsbereit zeigen, ohne den Binnenmarkt mit
seinen vier Grundfreiheiten aufs Spiel zu setzen.“
Chemie und Pharma brauchen spezielle
Übergangslösungen
Angesichts der unklaren Lage müssten sich beide Seiten, so
Tillmann, mit Hochdruck auf den Ernstfall eines ungeordneten
Brexit vorbereiten: „Die Chemie- und Pharmaindustrie sowie ihre
Kunden sind von einem harten Brexit besonders betroffen. Bei
einem Zusammenbrechen der Lieferketten reicht der Schaden aber
weit über unsere Branche hinaus.“ Daher seien spezielle
Übergangslösungen unverzichtbar, damit etwa die
Arzneimittelversorgung in Großbritannien gesichert bleibt und
der Handel mit Chemikalien nicht unterbrochen wird.