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In diesem Haus lebte der Vater von Theodor Fontane
mehrere Jahre, Fontanehaus in Schiffmühle, Foto (c)
Steffen Lehmann/TMB-Fotoarchiv
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Kaum ein anderer Schriftsteller ist so eng mit
Brandenburg verbunden wie Theodor Fontane. Geboren in Neuruppin,
rund 70 Kilometer vor den Toren Berlins, arbeitete Fontane nach
Tätigkeiten in London als Reiseschriftsteller. „Wenn du Reisen
willst, mußt du die Geschichte dieses Landes kennen und lieben“,
war das Credo Fontanes.
Am 30.
Dezember 2019 hätte Fontane seinen 200. Geburtstag gefeiert.
Grund genug, um auf den Spuren Fontanes durch Brandenburg zu
reisen. Und so hat er es dann auch mit seiner Heimat gehalten.
In seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ beschreibt er
die Landschaften, Orte und die Menschen, denen er begegnet.
Neuruppin, Schloss Rheinsberg und der Stechlinsee
Neuruppin ist für Kulturliebhaber ein ganz besonderer Ort. Mit
Theodor Fontane und Karl-Friedrich Schinkel sind gleich zwei
bedeutende Persönlichkeiten in der ehemaligen preußischen
Garnisonsstadt geboren. Die klassizistische Architektur im
historischen Stadtkern und die reizvolle Lage am Ruppiner See
machen Neuruppin zu einer der schönsten Städte Brandenburgs.
Einblicke in die Geschichte bietet das Museum Neuruppin. Da die
erste Schausammlung bereits zu Fontanes Zeiten bestand, hat sich
der berühmte Sohn der Stadt in seinem literarischen Werk damit
auseinandergesetzt. Im Museum kann man dies an 20 Tonstationen
„nachhören“. Ein bedeutender Schatz des Museums sind die rund
22.000 Motive des Neuruppiner Bilderbogens, Vorläufer der
heutigen Zeitschriften und Illustrierten, aus dem frühen 19.
Jahrhundert, die Neuruppin rasch in der ganzen Welt bekannt
machten.
Das
Museum Neuruppin präsentiert ab März 2019 mit
"fontane.200/Autor" die zentrale Ausstellung zum
Fontane-Jubiläum. Von Neuruppin aus sind der Stechlinsee oder
Schloss Rheinsberg schnell erreicht. Dem glasklaren See hat
Fontane mit seinem Roman „Der Stechlin“ ein literarisches
Denkmal gesetzt. Auf einem 14 Kilometer langen Uferweg kann man
ihn umrunden. Im Rheinsberger Schloss verbrachte Friedrich der
Große als Kronprinz die glücklichsten Tage seines Lebens. Im
Sommer wird der Schlosspark zur Opernkulisse für junge
Gesangstars der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Bei Reisen durch
seine Heimat hat Fontane auch das Schloss und den Park von
Rheinsberg besucht und diese beschrieben.
Fontanes „Birnbaum“ hat die Region bekannt
gemacht: das Havelland
„Es
spiegeln sich in deinem Strome Wahrzeichen, Burgen, Schlösser,
Dome“, schrieb Fontane über das Havelland. Der Landschaft und
den Orten entlang der Havel hat er umfangreiche Texte gewidmet,
nicht zuletzt auch das berühmte Gedicht über den Herrn von
Ribbeck und seine Birnen. Seit Generationen gehört es zum
Schulstoff und machte damit das kleine Dörfchen - und mit ihm
das ganze Havelland - bekannt. Obwohl Fontane nie selber in
Ribbeck gewesen ist und der berühmte Birnbaum 1911 einem Sturm
zum Opfer fiel, dreht sich in dem Dorf heute immer noch sehr
vieles um die Birne, das Gedicht und damit auch um Fontane.
Anders
als Ribbeck, hat Fontane die Orte Paretz und Plaue selber
besucht. Der Fischerstadt Plaue, am Westufer der Havel gelegen,
widmete er sich besonders ausführlich, weil hier sein Freund
Carl Ferdinand Wiesike lebte. Auf die Spuren dieser Freundschaft
kann man sich auf dem „Plauer Fontaneweg“ begeben. Besonders gut
gefallen hat Fontane ganz offensichtlich auch das Dörfchen
Paretz, rund 20 Kilometer von Potsdam entfernt. Es war das
Landidyll der berühmten Königin Luise und ihres Mannes,
Kronprinz Friedrich Wilhelm III. Gemeinsam mit der
Sommerresidenz Schloss Paretz wurde das Dorf als
architektonisches Gesamtkunstwerk von dem Architekten David
Gilly umgestaltet. Das Schloss beeindruckt seine Besucher noch
heute mit kostbaren Möbeln, Gemälden, Grafiken und insbesondere
den berühmten Paretzer Papiertapeten, die Fontane ebenfalls sehr
ausführlich beschreibt.
Auch der Spreewald fehlt bei Fontane nicht
Gleich
nach seiner Rückkehr aus London im Jahr 1859 stattete Fontane
dem Spreewald einen Besuch ab, bei dem natürlich auch eine Fahrt
im traditionellen Spreewaldkahn nicht fehlen durfte. Lübben,
Lübbenau und Burg im Spreewald standen auf dem Reiseprogramm,
bei dem die einzigartige Naturlandschaft mit ihren Fließen, die
sorbisch und wendischen Traditionen sowie die typischen Produkte
der Region bewundert und später auch literarisch verarbeitet
wurden. Der Spreewald erinnert im Jahr 2019 mit einem
umfangreichen Programm an diesen Besuch Fontanes.
Fontane im Seenland Oder-Spree
Ein
weiterer regionaler Schwerpunkt zum Fontanejahr liegt im Osten
Brandenburgs, im Seenland Oder-Spree. Hier ist in Schiffmühle im
Oderbruch das Haus zu finden, in dem Fontanes Vater die letzten
15 Jahre seines Lebens verbracht hatte und in dem der Sohn
häufig zu Besuch gewesen war. Die dortige Ausstellung wird
derzeit für das Jahr 2019 neu konzipiert.
Fontane-Haus in Schiffmühle
Als
einem der wenigen verbliebenen authentischen Orte kommt dem
Fontanehaus in Schiffmühle 2019 eine besondere Bedeutung zu. Um
die Begegnung von Theodor Fontane mit seinem Vater Henri für den
Besucher erlebbar zu machen, wird in Schiffmühle eine
aktualisierte, zeitgemäße Dauerausstellung entstehen.
Auch Rad- und Wandertouren auf Fontanes Spuren
Fontane
selber war eigentlich eher mit der Kutsche unterwegs. Aber
natürlich bieten die „Wanderungen“ und seine anderen Werke
ausreichend Stoff und Anregungen, um seinen Spuren zu Fuß oder
mit dem Fahrrad zu folgen. Es gibt verschiedene
Fontane-Wanderwege im Land sowie Routenvorschläge mit
Fontanebezug. Dazu gehören neben dem Stechlinsee-Rundweg auch
die Radtour „Mit Ribbecks Birne auf Du und Du“ im Havelland, der
Wanderweg F6 rund um den Schwielowsee bei Potsdam und der
Theodor-Fontane-Radweg im Oderbruch. Neu hinzu kommt 2019 der
Fontane-Radweg der auf vorhandenen Trassen vom Ruppiner Seenland
aus ins Havelland bis nach Ferch und Potsdam führen wird.
Fotoausstellung im Museum und Galerie Falkensee
Die
Fotoausstellung verbindet Theodor Fontanes Texte und Skizzen mit
SchwarzweißAufnahmen der beiden Fotografen Heinz Krüger und
Lorenz Kienzle.
Live-Performance der italienischen Künstlerin
Cinzia Fiaschi
Die
künstlerische Arbeit von Cinzia Fiaschi, aus der Partnerstadt
Neuruppins Certaldo, bringt in formloser Bildsprache (Action
Painting) eine Exegese des Romans »Effi Briest« zum Ausdruck.
www.reiseland-brandenburg.de/fontane200
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