In einer Kolumne begrüßt der BDA
Frankfurt die Initiative der Stadt Frankfurt, über das
Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ die
Siedlungen der Ära Ernst May in ihrer besonderen
städtebaulichen Bedeutung hervorzuheben und in ihrer
einzigartigen Qualität zu stärken.
Die Siedlungen sind
städtebaulich und architektonisch wertvoll. Sie stehen für
eine Zeit des Aufbruchs und das Ziel, vielen Menschen
bessere Wohnungen und Lebensräume zu bieten. Sie zeigen
durchdachte Grundrisse, differenzierte räumliche Ordnung,
wunderbare Farbigkeiten und funktionale Details.
Sie sind geprägt von
rationalen Bauverfahren und einer wirtschaftlichen
Realisierbarkeit. Die in den Arbeiterhäusern von Joseph
Maria Olbrich und der Gartenstadt Ideen Tessenows
vorformulierten neuen Lebenswelten, werden in den
Frankfurter Siedlungen weiterentwickelt, hin zu neuen
dynamischen Nachbarschaften. Neben den Siedlungen der
Berliner Moderne gehören sie zu den bedeutendsten Beiträgen
zum Wohnungsbau der klassischen Moderne und bieten einen
Beitrag zur Erfüllung der sozialen Grundbedürfnisse in
Deutschland und Europa. Sie sind ein gebautes Zeitzeugnis
der Reformbewegungen des frühen 20. Jahrhunderts.
Das Förderprogramm bietet die Chance, diese Qualitäten durch
die behutsame zeitgerechte Sanierung und Aufwertung im
Hinblick auf heutige Bedürfnisse der Bewohner aufzuwerten.
Ziel sollte es darüber hinaus sein, die in ihrer Zeit
innovativen Ansätze auf die heutigen Fragestellungen zur
städtebaulichen Entwicklung und Wohnungsbaupolitik zu
übertragen.
Im Namen des
Vorstandes der Gruppe Frankfurt, Wolfgang Dunkelau und
Moritz Kölling, Bund Deutscher Architekten BDA im Lande
Hessen e.V.