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Frankfurter Skyline im Oktober |
Von
2019 an will die Europäische Zentralbank (EZB) keine Anleihen
mehr aufkaufen. Eine Richtungsänderung der Zinspolitik ist somit
eingeleitet. 80 Prozent der Immobilienprofis erwarten für das
kommende Jahr eine Erhöhung des Leitzinses. Das zeigt der
Marktmonitor Immobilien (MMI) 2018, eine Studie von immowelt,
die in diesem Jahr erstmals in Zusammenarbeit mit Prof. Dr.
Bertram Steininger vom KTH Royal Institute of Technology in
Stockholm durchgeführt wurde.
50 Prozent der befragten professionellen Immobilienvermittler
gehen von einer leichten Erhöhung des Leitzinses (derzeit 0
Prozent) bis unter 0,25 Prozent aus, 26 Prozent erwarten eine
Erhöhung auf einen Wert zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Mit einer
starken bis sehr starken Erhöhung rechnen nur 4 Prozent der
Befragten. Trotz der Ankündigung der EZB, das billionenschwere
Ankauf-Programm zu beenden, gehen immerhin 20 Prozent der
Immobilienprofis davon aus, dass es auch im kommenden Jahr keine
Leitzinserhöhungen geben wird.
Entspannt bleiben und abwarten
Der Leitzins beeinflusst maßgebend die Geld- und Kreditmärkte.
Entscheidet sich die EZB für eine Erhöhung, gilt ein Anstieg der
Darlehenszinsen als sehr wahrscheinlich. Auch Immobilienkredite
werden damit teurer. Welche Folgen hätte das für die
Immobilienbranche? Generell erwarten die befragten Makler,
Bauträger und Immobilienspezialisten zunächst nur geringe
Auswirkungen. Bei der Preisentwicklung geht die Mehrheit (63
Prozent) von einem zunächst unveränderten Niveau aus. Die
Immobilienprofis rechnen also nicht damit, dass durch moderat
steigende Kreditkosten automatisch die Immobilienpreise sinken
werden. Auch bei der Nachfrage (65 Prozent) und der
Angebotsmenge (72 Prozent) vermuten die meisten Profis laut MMI
2018 keine Veränderungen. Die größten Auswirkungen werden bei
der Vermarktungsdauer gesehen. Hier gehen 31 Prozent von einer
längeren Zeit aus, die ein angebotenes Objekt auf dem Markt sein
könnte. 20 Prozent prognostizieren für die Zukunft sinkende
Abschlusszahlen.
Immobilien-Run der privaten Käufer
Die stärksten Reaktionen auf dem Markt erwartet die Mehrheit der
Befragten (53 Prozent) von den Eigenheim-Käufern - im Gegensatz
zu den privaten Kapitalanlegern (24 Prozent) und gewerblichen
Kapitalanlegern (16 Prozent). Demnach wird davon ausgegangen,
dass Eigenheim-Käufer bei spürbar steigenden Zinsen versuchen
werden, noch schnell eine Immobilie zu kaufen. Nur 7 Prozent
rechnen mit einem schnellen Rückgang der Nachfrage seitens
dieser Käufergruppe.
Leitzins-Erhöhung würde Preissteigerung bremsen
Die Einschätzung der Immobilienprofis deckt sich auch mit der
Immowelt-Preisprognose. Sie hat die Auswirkungen einer
Leitzinserhöhung auf die Immobilienpreise prognostiziert.
Demnach hätte eine Leitzins-Anhebung von derzeit 0 auf 0,5
Prozent zur Folge, dass Käufer einen Wohnbaukredit (für 5 bis 10
Jahre) zu einem Zinssatz von rund 2 Prozent finanzieren. Würde
dieses Szenario bis 2020 eintreten, verlangsamt sich die
Preissteigerung. Ein Stillstand würde laut der Immowelt-Prognose
erst bei einem Zinssatz von rund 3 Prozent eintreten. Hierfür
müsste die EZB aber deutlich an der Zinsschraube drehen.
Über den Marktmonitor Immobilien 2018:
Der Marktmonitor Immobilen 2018 ist eine repräsentative Studie
von immowelt.de in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Bertram
Steininger vom KTH Royal Institute of Technology in Stockholm.
Die Daten für die Studie wurden innerhalb des
Immobilien-Professional-Panels (IPP) der Immowelt erhoben, an
dem ausschließlich Fachleute aus der Immobilienwirtschaft
teilnehmen. Befragt wurden 315 zufällig ausgewählte Makler,
Bauträger und weitere Immobilienspezialisten in Deutschland
(Befragungszeitraum: 28. September bis zum 10. Oktober 2018).
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