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"Allgäu meets India" - hr-Bigband
featuring Matthias Schriefl
Foto © hr/Sascha Rheker |
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Auftakt in der Alten Oper erwies sich die Musik des großen
Frankfurter Posaunisten Albert Mangelsdorff als zeitlos
zupackend. In insgesamt drei Sets und verschiedenen Besetzungen
von Solo bis Big Band wurden Facetten seines musikalischen
Schaffens ins Hier und Jetzt übertragen. Dabei begeisterten
unter anderem der Posaunist Nils Wogram und der Saxofonist
Christof Lauer. Joachim Kühn, Weggefährte Mangelsdorffs,
faszinierte nicht nur an diesem Abend, sondern auch im
hr-Sendesaal als expressiver Pianist des Sfumato-Quintetts von
Emile Parisien.
Die drei Abende im Sendesaal demonstrierten erneut den enormen
Farbenreichtum des zeitgenössischen Jazz. Aus dem Vollen
schöpfen konnte der musikalische Tausendsassa Matthias Schriefl
mit der hr-Bigband. Auf einzigartige Weise verknüpfte er
indische Musik mit alpenländischer Folklore und einer Vielzahl
von Einflüssen zu einer Grenzen und fast auch die Bühne
sprengenden Performance. In weiteren Konzerten traf Jazz aus dem
Alpenraum mit David Helbock’s Random/Control auf die
rockgetränkten Klanglandschaften der finnischen Band Oddarrang
und kammermusikalische Exkursionen des Trios Köster/Sternal/Burgwinkel.
Stürmisch bejubelt im stets ausverkauften Sendesaal wurde das
österreichische Septett Shake Stew um Lukas Kranzelbinder, das
hypnotische Grooves und Melodien in eruptive Ausbrüche gipfeln
ließ. Mit aktuellem Jazz made in USA ernteten das SFJAZZ
Collective und das Quartett des Schlagzeugers Mark Guiliana
stehende Ovationen.
Auf musikalische Spurensuche in ihrer Heimat Bahrain begab sich
die Londoner Trompeterin Yazz Ahmed mit ihrem Quartett. Einen
verblüffend sinnlichen und hochdifferenzierten freien Dialog bis
an den Rand der Stille ging die slowenische Pianistin Kaja
Draksler mit der portugiesischen Trompeterin Susana Santos Silva
in der Sonntagsmatinée im Mousonturm ein. Das Konzert war
gleichzeitig grandioser Abschluss des Bläserschwerpunkts des
Festivals, der im Übrigen zeigte, dass die von Albert
Mangelsdorff in den Jazz eingebrachten Multiphonics heute
offensichtlich bei Blechbläsern zum guten Ton gehören.
Zum Abschluss, ebenfalls im Mousonturm, bot die Londoner
Formation Kamaal Williams clubgängigen Postjazz aus der
britischen Metropole. Beim Aftershow-Konzert im Festival-Hotel
Lindner Main Plaza verbuchten die Echoes of Swing einen großen
Erfolg mit ihrer zeitlosen Lesart der Jazztradition.
Die Radiohörer konnten – bis auf eine Ausnahme - alle Konzerte
live in hr2-kultur verfolgen, außerdem ist der Auftaktabend des
Festivals auf jazzfestival.hr2-kultur.de weiterhin als Video on
Demand abrufbar. Das 50. Deutsche Jazzfestival Frankfurt 2019
findet im nächsten Jahr vom 23. bis. 27. Oktober statt.
Das 49. Deutsche Jazzfestival Frankfurt 2018 wurde vom
Hessischen Rundfunk/hr2-kultur in Zusammenarbeit mit der Stadt
Frankfurt am Main/Dezernat für Kultur und Wissenschaft
veranstaltet. Weitere Partner waren die Alte Oper Frankfurt, das
Künstlerhaus Mousonturm und das Hotel Lindner Main Plaza
Frankfurt.
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