Deutschlands höchstes Wohnhochhaus der Grand Tower feiert Richtfest

Foto (c) Kulturexpress, Meldung: gsp Städtebau

 

 

 

Der Innenausbau des Grand Tower in Frankfurt hat begonnen. Mit dem Grand Tower wird eine der letzten Lücken am Eingang zum Frankfurter Europaviertel geschlossen. Am 21. September feierten Wohnungskäufer mit den am Bau Beteiligten das Richtfest des Hochhauses.

Mit 172 Metern wird der Grand Tower Deutschlands höchstes Wohngebäude sein. Die Fertigstellung des Gebäudes befindet sich heute je nach Stockwerk in unterschiedlichen Stadien. Während in den oberen Stockwerken noch die Luft durch den Rohbau weht, wird in den unteren Stockwerken bereits Parkett in den Wohnungen verlegt. Am 4. September 2018 wurden die Betonarbeiten beendet und der Rohbau ist somit abgeschlossen.

Jürgen Blankenberg, Geschäftsführer des Projektentwicklers gsp Städtebau, sagte in seiner Ansprache: „Der preisgekrönte Grand Tower ist als architektonischer Solitär quasi das Verbindungsstück zwischen neuem Europaviertel und dem gewachsenen Frankfurt. In dieser Rolle als Auftakt - zur Stadtmitte oder zum Europaviertel hin - taucht der Grand Tower als ein Gebäude mit Landmark-Potenzial in der Frankfurter Skyline auf.“ Blankenberg dankte den Bauarbeitern, der Verwaltung und der Kommune sowie den vielen Dienstleistern für ihre Arbeit. Besonders hob er die Käufer der Wohnungen hervor, die aus über 30 verschiedenen Ländern dieser Welt kommen: „Sie haben an den Standort Frankfurt und an den Grand Tower von Anfang an geglaubt und haben uns mit diesem Projekt ihr Vertrauen geschenkt.“
 

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Die Adresse des Grand Tower wird „Europa-Allee 2“ lauten. Schräg gegenüber dem Gebäude liegt der Güterplatz, auf der gegenüberliegenden Seite das Skyline Plaza. Direkt vor dem Gebäude wird sich ein Zugang zu der derzeit im Bau befindlichen Verlängerung der U-Bahn Linie U5 befinden.

 

Die Projektentwicklung hatte der Bauträger gsp Städtebau GmbH übernommen. Die Architektur stammt nach gewonnener Wettbewerbsausschreibung im Jahr 2014 vom Frankfurter Architekturbüro Magnus Kaminiarz & Cie. Der Exklusivvertrieb erfolgte durch Zabel Property. Baubeginn war im Februar 2016, wobei bereits vor Baubeginn 25 Prozent der Wohnungen verkauft wurden. Zu Jahresbeginn 2018 waren bereits 97 Prozent der Wohnungen verkauft. Am 21. September 2018 wurde das Richtfest gefeiert. Zelt und Buffet waren aufgebaut, zahlreiche Gäste waren eingeladen. Eine Band spielte live Musik, um den Anlass zu feiern. Daneben spielte auf einer Leinwand ein Video im Zeitraffer mit Bildern zum Baustellenablauf. Das Wetter ist regnerisch gewesen typisch für die Jahreszeit. Die Fertigstellung des Neubaus ist für das Jahr 2019 geplant.

 

Charakteristisch für das Gebäude sind der rautenförmige Grundriss, die raumhohe Verglasung und Loggienelemente. Das Problem verdunkelter Kernräume im Hochhaus umgehen die Architekten, indem Bäder und Hauswirtschaftsräume entlang der Wand zum Ringflur angeordnet sind. Das ermöglicht mehr Tageslicht in den Wohn- und Schlafräumen entlang der Fassade. Quelle: Wikipedia

 

Beim Blick auf die Rohbaufassade fallen weitere Merkmale auf. Die Dicke der Fußbodenplatten an den Rohbau-Balkonen variiert, damit Gewicht gespart werden kann am Bau. Sichtbar ist die Aluminium-Verkleidung, die sich an den Rundungen der Gebäudeform orientiert und nach und nach angebracht werden soll. Weshalb mit der Verkleidung nicht im untersten Stockwerk begonnen wurde sondern mittendrin und weiter oberhalb, bleibt zunächst unklar. Dort wo verkleidet wurde, sind gläserne Geländer schon sichtbar. In schwindelnder Höhe ist das sicherlich ein unvergleichlicher Ausblick. Doch dem Normalbürger werden diese Wohnungen wohl verwehrt bleiben, ausschließlich teure Luxus- und Eigentumswohnungen sind im Wohntower vorgesehen. Der Hinweis auf den U-Bahn Eingang zur U5 vor Skyline Plaza und Grand Tower klingt deshalb etwas verwegen. Passanten die auf die U-Bahn Nutzung angewiesen sind, werden bei diesen Immobilienpreisen bestimmt nicht in dem schicken neuen Hochhaus zum wohnen kommen. Eine Frage, die sich nicht nur bei diesem Wohntower Frankfurts aufwirft. Mittlerweile finden sich in der Mainmetropole viele solcher Beispiele, man denke nur an den Neubau des Henninger Turms, wo sich ähnlich unerschwinglich teure Wohnungen im Aufbau befinden. Dieses Ungleichverhältnis wird im Europaviertel auch noch weiter zum tragen kommen. Der Unterschied zwischen arm und reich zieht sich wie an einer unsichtbaren Grenze die Mainzer Landstraße durch das Gallus bis an den oberen Verlauf der Straße entlang.

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 23. September 2018