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Biene auf Lindenblüte, Foto: Kosolovskyy/iStock
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Der Artenreichtum lässt sich durch einfache
Maßnahmen erhalten. Auch wenn viele von ihnen mit bloßem
Auge gar nicht sichtbar sind, bleiben Insekten äußerst nützlich: Sie bestäuben Pflanzen, sind Nahrung für viele andere
Tiere, geben wertvolle Anregungen für die medizinische
Forschung, zersetzen abgestorbene Pflanzen und Tiere und führen
dem Boden Nährstoffe zu. Kurzum: Insekten sind ein essentieller
Baustein in ökologischen Kreisläufen. Und sie sind stark
gefährdet. "Es wird viel zu oft vergessen, dass Insekten für uns
Menschen und die Natur schlichtweg unersetzlich sind", sorgt
sich Helmut Selders, Präsident des Bundes Deutscher Baumschulen
(BdB). "Umso wichtiger ist es, dass jetzt jeder Einzelne von uns
aktiv wird und etwas für einen entsprechenden Schutz der
Insekten tut. Jeder noch so kleine Beitrag zählt und kann etwas
bewirken, um dem Insektensterben entgegenzutreten."
Es gibt sehr einfache Dinge, die jeder auf dem Balkon oder im
eigenen Garten für die Insekten tun kann. "Das Wichtigste ist,
von den blütenarmen Monokulturen weg zu kommen", meint Helmut
Selders. "Insekten lieben blühende Gartenlandschaften und
verhungern in Steinwüsten. Mit den richtigen Pflanzen sorgen wir
für reichhaltige Nahrung für Insekten und damit auch für viele
andere Tiere." Im Garten kann man z.B. einfach eine "wilde Ecke"
mit einem bunten Mix aus blühenden Bäumen, Sträuchern und
Stauden gestalten. Dieser Bereich sollte nicht gemäht und nach
Möglichkeit auch nicht betreten werden und kann so reichhaltige
Nahrung und einen Rückzugsort bieten. Oder man reserviert einen
ganzen Balkonkasten für Wildblumen, die Insekten anlocken und
dabei sehr dekorativ sind.
Für ein Nahrungsangebot im zeitigen Frühjahr sollten Frühblüher
wie Krokusse und Schneeglöckchen gepflanzt werden. In der
Kombination mit den richtigen Gehölzen kann das wichtige
Synergien schaffen, denn es gibt viele insektenfreundliche
Gehölzarten wie etwa die Kornelkirsche, der Ahorn, die Eiche
oder die Linde. Die Experten in den Baumschulen geben dabei gern
Hilfestellung und informieren, welche Pflanzen für welche
Insekten und für welche Standorte geeignet sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der überlegte Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln im heimischen Garten. Damit tut man nicht
nur den Insekten sondern auch sich selbst etwas Gutes. Die
Baumschulexperten stehen dabei gern mit Rat und Tat zur Seite.
Sie wissen aus Erfahrung ganz genau, wie der Hobbygärtner seine
Pflanzen schützen kann, ohne den Insekten zu schaden. Auch mit
naturnaher Bodenbearbeitung kann man die Insekten unterstützen.
Viele legen ihre Eier im Boden ab und sind daher auf einen
lockeren und nicht verdichteten Boden angewiesen. Im Herbst und
Winter gewähren Insektenhotels unseren Nützlingen Unterschlupf
und Schutz in der kalten Jahreszeit. Diese lassen sich ganz
einfach selberbauen, allerdings gilt es einige grundsätzliche
Regeln zu beachten. So sollte man z.B. auf die Auswahl der
richtigen Hölzer achten, da die Insekten dieses sonst
verschmähen würden. Anleitungen zum Selbstbau finden sich
Internet, bei Naturschutzverbänden oder bei spezialisierten
Baumschulen.