ArchitekTour ist eine Veranstaltungsreihe an acht
Standorten. Im Jahr 2018 kombiniert Heinze Architektur mit
Begeisterung für den Sport. Architekturgrößen wie Volkwin Marg
von gmp und preisgekrönte Newcomer wie Christoph Mayr von j2m
Architekten präsentieren, was die Bauwelt aufzuweisen hat.
Namhafte Industrieunternehmen aus der Praxis zeigten ihr
technisches Knowhow in mehreren Kurzvorträgen. Dabei verweigern
die
Architektenkammern Hessen und Baden- Württemberg erstmalig eine Anerkennung der Fortbildungspunkte, wie Nadine
Bartels, Pressesprecherin bei Heinze mir am Telefon sagte. Dies,
obwohl Publikum zahlreich und die beiden Hauptvorträge
einzigartig und weiterbildend waren.
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Auf dem Foto Prof. Volkwin Marg |
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Die Commerzbank-Arena von gmp wartet mit zahlreichen
Superlativen auf. Sie entstand zwischen 2002 und 2005 zur 2006er
WM und verfügt über das weltweit größte
Stahl-Seil-Membran-Innendach von den Stuttgarter Ingenieuren
Schlaich Bergermann und Partner. Die Konstruktion bietet
geöffnet eine Open-Air Atmosphäre, bei Regen kann sie binnen 15
Minuten geschlossen werden. Als einziges WM-Stadion verfügt die
Arena über das Umwelt-Management-System ÖKOPROFIT, mit dessen
Hilfe seit 2009 bereits umfangreiche Kilowattstunden Strom und
Kubikmeter Trinkwasser eingespart wurden. Circa 5.200
Beton-Fertigteile bilden den Korpus des heutigen Stadions am
Platz des ehemaligen Waldstadions – man spricht von einem Umbau,
genau genommen entstand aber ein Neubau an gleicher Stelle.
Die Kopfbühne des Multifunktionsbaus ermöglicht die Ausrichtung
großer Konzerte. Der Entwurf geht auf den Architekten Volkwin
Marg zurück, der den Hauptvortrag am 12. Juni im von ihm
erbauten Stadion der Commerzbank-Arena hielt. Das war ein
wiedersehen nach langer Zeit, über viele Konstruktionsdetails
während der Bauphasen konnte der aus Hamburg kommende berichten.
Der Architekt Christoph Mayr (J2M Architekten) aus München
übernahm den Einführungsvortrag. Er berichtete über eigene
Bauprojekte, darunter zahlreiche Brückenbauten wie der
Klenzesteg, der in Fortsetzung der Klenzestraße über den Fluss
führt.. Die allmählich aufsteigende Brüstungsfläche lenkt den
Blick in Richtung Altstadt. Spaziergänger können über die Treppe
hinunter zur Uferwiese an die Isar steigen. Ein zweiter Schwung
führt auf direktem Weg zur Schlotthauerstraße. Dadurch zeichnet
sich das Brückenbauwerk aus, indem sich der Steg in einem weiten
Schwung frei über den Fluss spannt. Sein Tragwerk und die
Wegeführung bilden eine skulpturale Einheit.
Christoph Mayr stellte weitere Bauprojekte vor: Als
Landschaftsarchitekt tätig in Gosdorf in der Steiermark. Dort
wurde der Murturm, einer Stahlturm oder -mast erstellt. Nach dem
geometrischen Prinzip einer Doppelhelix konstruiert. 168 Stufen,
auf 27 m Höhe ist eine kleine Aussichtsplattform. Von dort oben
führt ein anderer Treppenlauf nach unten, so dass Besucher auf
zwei unterschiedlichen Treppen sich nicht die Wege schneiden.
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Die beteiligten Firmen stellen ihre
Produkte im Außenbereich vor |
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Der Veranstalter der ArchitekTour, das Informationsportal Heinze
unterstützt Architekten und Planer bei der Detailplanung.
Angefangen mit Produktdatenblättern und einem Herstellerkatalog,
hat sich das Unternehmen zu einem multimedialen
Informationspartner für Bau- und Ausstattungsprodukte
entwickelt. Entsprechend viele Unternehmen aus Industrie und
Fachhandel waren an diesem Tag mit kurzen Vorträgen angetreten,
um de eigene Produktpalette anzupreisen. Das fing an beim
Fensterbau, geht über Holzbauweise zum Beton. Auch der eigene
Aufzug im Einfamilienhaus wird möglich ab etwa 20.000 Euro. Die
Kurzvorträge unterschieden sich inhaltlich erheblich von den
beiden Hauptvorträgen des Tages, da diese meist auf die
Anpreisung eines bestimmten Produktes beschränkt blieben. Schon
aus zeitlichen Gründen waren Produktvorstellungen immer kurz
gefasst. Jeder der sich interessierte konnte im Anschluss
vertiefende Gespräche mit den Herstellern führen. Im
Außenbereich, auf der Tribüne der Commerzbank-Arena, waren
zahlreiche Stände aufgebaut, an denen sich unterschiedliche
Anbieter und deren Produktpalette näher vorstellten. Dieser
Bereich war eher kommerziell ausgelegt. Was aber keine
Beeinträchtigung anrichtete,
denn ohne Investitionen wird kein Bauvorhaben jemals umzusetzen sein.
Letztlich blieb der Vortrag von Volkwin Marg Highlight des Tages
und war mehr als nur eine Bestandsaufnahme der Commerzbank-Arena
vor Ort. Der Architekt hatte schon auf vielfältige Weise
bewiesen, zu welchen Großbauten auf der Welt er fähig ist. Nicht
ohne Humor berichtete er über die Projektverwirklichung
aus aller Herren Länder und womit er als Architekt und
Bauingenieur zu kämpfen hatte, bevor Pläne umgesetzt und das
Bauwerk wie vorgesehen auf dem Platz fertig gestellt ist. Am
Anfang seines Vortrags und seiner Reise durch die Stadien der
Welt stand ein historischer Abriss der Stadionbauten seit der
Antike, die auch heute noch Vorbild sein können für viele der
Neubauten. Altgriechische Stadien ebenso wie römische Vorbilder
kamen zur Geltung. Volkwin Marg lieferte interessante Einsichten
in die Baugeschichte, wobei viele der monumentalen Stadionbauten
gar nicht mehr existieren, so dass diese nur noch auf
Abbildungen stattfinden. Beispiele aus Frankreich, das neue
Dimensionen des Bauens in Folge der Französischen Revolution
einbrachte. Revolutionsarchitekt Boulée,1781, wollte monumentale
Stadien bauen, gedacht für den enormen Publikumszuwachs der
Bevölkerung, der durch die Revolution entstanden war. Viele
eigene Bauten oder Umbauten stellte der Architekt vor. Der
Entwurf zum Umbau des Berliner Olympiastadions, das mit neuer
Dachkonstruktion ausgestattet werden soll, wurde beispielhaft
präsentiert. Auch das Cape Town Stadium ist ein Fußballstadion
in der südafrikanischen Stadt Kapstadt und wurde für die
Fußball-Weltmeisterschaft 2010 von Gerkan, Marg und Partner
erbaut.
Zu den zahlreich vertretenen Firmen mit Kurzvorträgen zählten
unter anderem das Unternehmen kronimus mit seinem
Design-Programm für Betonstein und Bodenplatten; das Unternehmen
warb zugleich für barrierefreies Bauen und hatte zu diesem Zweck
eine mit zahlreichen schematischen Zeichnungen versehene
Broschüre herausgebracht. Zum Abschluss wurde der Heinze
Architekten AWARD 2018 vorgestellt, der gerade läuft und sich
aus 300 Einreichungen sowie Sonderpreisen für Studierende
zusammensetzt.