Kongress: FrankfurtRheinMain baut! |
Foto (c) Kulturexpress, Meldung:
Regionalverband FrankfurtRheinMain |
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Campus Westend
Casino Dachterrasse am 05. 06. 2018 anlässlich des Kongresses "FrankfurtRheinMain
baut!" |
In
Rhein-Main könnten deutlich schneller Wohnungen gebaut werden,
wenn die Planungsprozesse beschleunigt werden und
Bürgerbeteiligung effizienter und verbindlicher organisiert
wird. Zu diesem Ergebnis kommen die Veranstalter des Kongresses
„FrankfurtRheinMain baut!“.
„Angesichts eines
immens hohen Bedarfs an Wohnungen gilt es, den Wohnungsbau in
den nächsten Jahren erkennbar zu beschleunigen“, sind sich der
Direktor des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, Thomas Horn,
und sein Erster Beigeordneter, Rouven Kötter, einig. Derzeit
würden im Verbandsgebiet rund 9.000 Wohnungen pro Jahr
fertiggestellt, der Bedarf liege aber bei bis zu 15.000
jährlich. Die Verbandsspitze sieht deshalb den Kongress „FrankfurtRheinMain
baut!“ als willkommenen Anlass, die kommunalen Vertreter mit den
Partnern der Bauwirtschaft und der Wohnungsbaugesellschaften
zusammenzubringen, um die Vernetzung untereinander zu
intensivieren und damit die Bautätigkeit zu steigern. In den
Verbandskommunen sei jüngst auch verstärkt festzustellen, dass
nach und nach Wohnbauflächenreserven aktiviert und umgesetzt
würden. „Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung“, so Horn und
Kötter.
Neue Projektsteuerer in den Ämtern sollen
Bauplanung beschleunigen
Allerdings werde in den Behörden noch immer zu lange geplant,
beklagt Dr. Axel Tausendpfund, Direktor des Verbands der
südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V. „Viele
Wohnungsbauprojekte dauern von der Projektierung bis zur
Baufertigstellung eines Mehrfamilienhauses rund vier Jahre! Das
ist etwa ein Jahr mehr als in den Vorjahren.“ Zum einen liege
das an den komplexen Anforderungen sowie langwierigen und
unkoordinierten Abstimmungs- und Beteiligungsprozessen. Zum
anderen seien aber auch viele Bauämter unterbesetzt. „Zwischen
1991 und 2015 wurde in den Kommunalverwaltungen 40 Prozent des
für Bauangelegenheiten zuständigen Personals abgebaut“,
bemängelt Tausendpfund und fordert: „Die Hessische
Landesregierung muss gemeinsam mit den Kommunen und Landkreisen
dafür sorgen, dass die Kapazitäten in den Bau- und
Planungsämtern erhöht und Kompetenzen gebündelt werden. Er
schlug außerdem vor, für Bebauungspläne und Bauanträge die neue
Position des „Projektsteuerers“ in den Ämtern zu schaffen. Sie
sollten als zentrale Ansprechpartner fungieren, die
Planverfahren verantwortlich begleiten und diese so
beschleunigen.
Bürgerbeteiligung verbindlicher gestalten
Neben schnelleren Planungsprozessen stand das Thema
„Bürgerbeteiligung“ im Mittelpunkt des diesjährigen Kongresses.
Inzwischen mehren sich die Stimmen, die eine Einschränkung von
Bürgerbeteiligung fordern, weil diese Planungs- und Bauprozesse
und damit auch den Wohnungsbau erheblich verzögere. Der
Geschäftsführer des BFW Landesverbands Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland e.V., Gerald
Lipka, sieht dies differenzierter. „Wir müssen für eine höhere
Verbindlichkeit bei der Bürgerbeteiligung sorgen. Es ist nichts
gewonnen, wenn nach langwierigen Verhandlungen und Runden
Tischen Kompromisse aufgekündigt werden und Gegner dann doch vor
Gericht ziehen. So verzögern sich die Verfahren um Jahre“, so
Lipka.
Im Innern der Städte gehen die Bauflächen aus
Nach wie vor ist Bauland aber das entscheidende Nadelöhr für den
Wohnungsbau. Umso wichtiger, Flächen dort bereitzustellen, wo
sie schnell bebaut werden können. Dies ist im Innenbereich der
größeren Städte offenbar immer weniger möglich. Zahlen des
Regionalverbandes belegen, dass 2016 erstmals mehr Wohnungsbau
in neuen Baugebieten als durch Lückenschluss, Umwandlung von
Büro in Wohnen oder durch Nachverdichtung stattfand. Die
geplanten Bauflächen im regionalen Flächennutzungsplan rücken
damit aus Sicht des Regionalverbandes künftig noch stärker ins
Blickfeld.
Diesen Trend sieht auch Axel Tausendpfund vom VdW südwest. Er
fügt hinzu: „Für eine zukunftsorientierte Wohnungspolitik ist
die Stärkung ländlicher Regionen ein zentraler Aspekt.“
Gemeinsam mit dem Regionalverband und dem BFW fordert er
geeignete Förderstrukturen, um die Infrastruktur in ländlichen
Regionen zu verbessern, um so gleichwertige Lebensverhältnisse
zu schaffen.
FrankfurtRheinMain baut!
Der jährliche Kongress „FrankfurtRheinMain baut!“ ist eine
Plattform für alle am Wohnungsbau beteiligten Institutionen und
Unternehmen. Er soll dazu beitragen, den Wohnungsbau zu
beschleunigen und das Wohnumfeld in der Rhein-Main-Region im
Interesse aller Beteiligten zu verbessern. Dazu dient der
Austausch von Erfahrungen und Wissen bei Vorträgen, Diskussionen
und im Rahmen einer begleitenden Fachausstellung. Impulsgeber
und Veranstalter sind der Regionalverband FrankfurtRheinMain,
der BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen
Hessen/ Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. und der Verband der
Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V.
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