In memoriam Prof. Irina Lein-Edelstein |
Meldung:
Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Frankfurt |
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Auf dem Foto Prof. Irina Edelstein |
Mehr
als 20 Jahre unterrichtete Irina Lein-Edelstein bis zu ihrem
Ruhestand im Jahr 2009 an der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) als Professorin für
Klavier. In der Nacht zum 7. Juni 2018 ist sie im Alter von 74
Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in Frankfurt am Main
gestorben.
Im Jahr 1943 in Moskau geboren, begann Irina Edelstein ihre
frühe musikalische Ausbildung am Gnessin-Institut. Ab 1962
setzte sie ihr Studium am Moskauer Tschaikowski-Konservatorium
bei Professor Jacov Milstein fort. „Mein Stil ist Milstein plus
ich", beschrieb die Pianistin selbst ihre temperamentvolle
Interpretationsart. Während ihrer Studienzeit in Moskau startete
Irina Edelstein ihre künstlerische Karriere. Zahlreiche Tourneen
brachten sie schon früh auf bedeutende Musikbühnen der
Sowjetunion: Moskau, St. Petersburg und Lvov. 1975 emigrierte
sie nach Israel, wo sie nach kurzer Zeit große Erfolge durch
ihre Auftritte im Rahmen bedeutender Konzertreihen in Jerusalem,
Tel-Aviv, Haifa und Beersheva feiern konnte. Bis Anfang der 80er
Jahre konzertierte die Pianistin oft in London. Von Deutschland
aus setzte sie dann ihre internationale Karriere fort: in
zahlreichen Recitals, als Kammermusikpartnerin und als Solistin
bei Orchesterkonzerten. Vor allem in den USA beeindruckte sie
unter anderem als eine der wenigen Pianistinnen, die das gesamte
„Wohltemperierte Klavier" von J. S. Bach interpretierten. Die
rege Konzerttätigkeit Irina Edelsteins wird durch zahlreiche
Rundfunk- und Fernsehaufnahmen bei Radio Moskau, der BBC sowie
bei israelischen und deutschen Sendern abgerundet. Als Gründerin
und künstlerische Leiterin des Kammerorchesters Concerto Grosso
hat sie aktiv das Frankfurter Kulturleben bereichert.
1987 wurde Irina Lein-Edelstein als Klavierprofessorin an die
HfMDK berufen. Die schillernde Künstlerpersönlichkeit hat sich
vor allem als leidenschaftliche Klavierlehrerin um die
Hochschule verdient gemacht: Während ihrer langjährigen
Lehrtätigkeit bis zu ihrem Ruhestand 2009 hat sie viele
erfolgreiche Pianistinnen und Pianisten hervorgebracht, die
sowohl auf den internationalen Konzertpodien als auch als
Hochschuldozenten wirken.
Die HfMDK trauert um eine liebenswerte und großartige
Lehrerin, Künstlerin und Kollegin.
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