Die KfW Bankengruppe vergibt zum 16. Mal den
jährlich ausgeschriebenen KfW Award Bauen. Der KfW Award
zeichnet Bauherren oder Baugemeinschaften aus, die in den
vergangenen fünf Jahren ein Neubau-Projekt umsetzten oder ein
bestehendes Gebäude erweiterten, umwidmeten, modernisierten oder
belebten.
Die Jury um den Architekten Prof. Hans Kollhoff bewertete die
Vorhaben hinsichtlich ihrer Balance aus Architektur und
Erscheinungsbild, guter Integration in das bauliche Umfeld,
Energie- und Kosteneffizienz, zukunftsorientierter und
nachhaltiger Bauweise, optimaler Raum- und Flächennutzung sowie
auch individueller Wohnlichkeit. Die sieben inländischen Objekte
wurden von der Jury mit einem Preisgeld von insgesamt 35.000 EUR
prämiert. Die Preisträger erreichen vielfach auch die Standards
der KfW-Energieeffizienzhäuser und bauen dank ihrer gelungenen
Architektur Barrieren ab.
Zum zweiten Mal prämiert die KfW auch ein internationales
Projekt. Den Sonderpreis gewinnt das Gebäude "Alizari" für
soziales Wohnen im Passivhaus-Standard in der Normandie,
finanziert von der französischen Förderbank Caisse des Dépôts et
Consignations.
"Wir zeichnen mit dem KfW Award Bauen Wohnprojekte aus, die den
Anforderungen unserer Zeit in vorbildlicher Weise gerecht
werden. Dabei steht die Verbindung von gelungener Architektur
mit Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Wohnkomfort im
Mittelpunkt", sagt Dr. Ingrid Hengster, Mitglied des Vorstandes
der KfW Bankengruppe. "Gemeinsam ist allen Siegern, dass sie auf
Grundstücken und in alten Häusern mehr gesehen haben als
Quadratmeter, Flächen- und Ertragspotenziale. Alle Preisträger
haben es geschafft, das Flair des Ortes mit besonderen Ideen für
seinen Gebrauch zu verbinden."
In Anwesenheit des Parlamentarischen Staatssekretärs beim
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Stephan Mayer,
erhielten die Preisträger die KfW Awards. "Die Schaffung
bezahlbaren Wohnraums und die Bildung von Wohneigentum für
Familien mit Kindern unter Berücksichtigung von Energieeffizienz
und Barrierefreiheit sind Themen, die im Mittelpunkt der
aktuellen Wohnungspolitik der Bundesregierung stehen. Die
ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Bauherren
nach ihren eigenen Wünschen kreativ intelligenten Wohnraum neu
geschaffen, bedarfsgerecht umgebaut oder modernisiert haben.
Beispielhaft werden Maßnahmen zur Energieeinsparung effizient
umgesetzt, Barrieren nachhaltig abgebaut oder beides wird zur
Senkung der Kosten kombiniert", sagte Stephan Mayer.
Die Preisverleihung fand im feierlichen Rahmen am 17. Mai 2018
in der Hauptstadtrepräsentanz der Bertelsmann AG statt. Die
Schirmherrschaft des kfW Award Bauen übernimmt Bundesminister
des Innern, für Bau und Heimat, Horst Seehofer.
Die Preisträger:
Kategorie Neubau:
Erster Preis (dotiert mit 7.000 EUR)
Das Erzbistum Köln und das Architektenbüro LK Architekten
verwandelten einen Rückzugsort von Nonnen in Köln zum
einladenden Ensemble aus Alt- und Neubauten. 43 preisgünstige
Wohnungen sind entstanden, dazu Büros und ein Bildungs- und
Begegnungszentrum für Einheimische, Flüchtlinge, Familien und
Singles.
Zweiter Preis (dotiert mit 5.000 EUR)
Anstelle eines tristen Garagenhofs baute Jürgen Krieger zusammen
mit dem Architektenbüro Heim Kuntscher Architekten in München
ein fast ländlich anmutendes Holzhaus. Der dreistöckige Bau ist
aber nicht nur romantisch, sondern auch energetisch
hocheffizient.
Dritter Preis (dotiert mit 3.000 EUR)
Eine Wohnstätte der Lebenshilfe gGmbH in Berlin bietet 40
Behinderten ein angenehmes, anregendes Leben - mit durchdachter
Ausstattung und einem vielfältigen Gartenraum. Im durch die
Architekten von büro urbane prozesse designten Objekt können die
Bewohner in einem freundlichen und lichten Ensemble aus zwei
Häusern im Grünen ein selbstständiges Leben führen.
Kategorie Bestandsbau:
Erster Preis (dotiert mit 7.000 EUR)
In einer Altstadtgasse in Franken setzte der Bauherr und
Architekt Michael Aurel Pichler ein schmales, gekrümmtes Haus
instand. Es erzählt von der Geschichte und taugt bestens für
heutige Zwecke. Alt und Neu sind Teile des Ganzen, doch bleiben
erhaltene Zeitfragmente als solche erlebbar.
Zweiter Preis (dotiert mit 5.000 EUR)
Iris und Christian Müller sanierten ein stark verbautes
Altstadthaus aus dem 16. Jahrhundert in Weiden. Dank der Arbeit
des Architekten Karl-Heinz Beer ist es jetzt lebenswert, hell
und vielfältig nutzbar. Durch das Öffnen des Treppenhauses wurde
das Haus hell und großzügig.
Dritter Preis (dotiert mit 3.000 EUR)
Ein barockes Amtshaus in Bayern erstrahlt dank Ignaz Graf zu
Toerring-Jettenbach und dem Architekten Josef Anglhuber von aris
architekten in alt-neuem Glanz - und ist das Startprojekt für
die Neubelebung des ganzen Orts. Nach einer behutsamen
denkmalgerechten Sanierung bietet es jetzt vier unkonventionelle
Wohnungen, darunter ein 200 Quadratmeter-Loft im früheren
Getreidespeicher sowie Gewerberaum.
Kategorie Sonderpreis der Jury
Sonderpreis der Jury (dotiert mit 5.000 EUR)
Anja Kluge und Ingolf Gössel bewahrten mit viel Geschick und
Herzblut einen mehr als 400 Jahre alten Schwarzwaldhof - und
machten ihn zum modernen Effizienzhaus. Dank einer 130 Meter
tiefen Erdsondenbohrung, die 21 Grad warmes Wasser zutage
fördert, ist der Hof weitgehend energieautark.
Kategorie Sonderpreis Ausland
Den internationalen Sonderpreis gewinnt ein Gebäude für soziales
Wohnen im Passivhaus-Standard in der Normandie, finanziert von
der französischen Förderbank Caisse des Dépôts et Consignations.
Das Gebäude ist nach dem französischen Standard zur
Energieeinsparung und Minderung der CO-Emissionen (E+C)
klassifiziert, erfüllt aber auch die deutschen Regeln für dieses
Prädikat. Ausgewählt wurde das Projekt vom Team "Europaangelegenheiten"
der KfW und von den Experten der französischen Förderbank Caisse
des Depôts et Consignations.
Zu der Fachjury unter dem Vorsitz von Prof. Hans Kollhoff
gehören Stadtentwickler und Energieexperten, Architekten sowie
Vertreter aus der Bau- und Wohnwirtschaft, Medien und der KfW.
Die KfW fördert für das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie mit den Programmen "Energieeffizient Bauen und Sanieren"
im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms und des
"Anreizprogramms Energieeffizienz" Maßnahmen privater Bauherren
zur Verbesserung der Energieeffizienz. Mit dem Programm
"Altersgerecht Umbauen" werden im Auftrag des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz, und Reaktorsicherheit Barriereabbau und
Einbruchschutz in Wohngebäuden gefördert. Damit werden Bauherren
unterstützt, die sich den Anforderungen zeitgemäßen Bauens
stellen.