Kolumne

Kommentar zur Berliner Volksbühne

Meldung: DIE LINKE

 

 

Auf dem Foto Simone Barrientos MdB

Die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag hat mit Besorgnis die Entwicklung an der Volksbühne zur Kenntnis genommen. „Ich stamme ja selbst aus einer Theaterfamilie“, sagt Simone Barrientos, „umso mehr hoffe ich, dass die nun getroffenen Entscheidungen dazu dienen, dass die Volksbühne einen Neuanfang mit Grandezza und Effet hinbekommt.“

Die Bühne sei weit über Deutschland hinaus ein kultureller Leuchtturm, der sein Licht lodern lassen müsse. Die Einbeziehung des noch vorhandenen Ensembles sei ihr wichtig. „Ich setze auf Klaus Lederer und seine Fähigkeit, die Bühne mit klarer Linie, diplomatischem Geschick und Einbeziehung der Arbeitnehmerschaft in gute Hände zu übergeben.“ „Und Frank Castorf bitte ich dringend: Lassen Sie das berühmte Räuberrad wieder hinstellen. Es gehört zur Volksbühne. Es wieder aufzustellen, wäre mehr als nur ein Symbol“.

Der Ansatzpunkt, so Simone Barrientos, sollte die Tradition der Volksbühne sein. Sie sei von Menschen wie Emil Lessing, Max Reinhardt, Benno Besson und natürlich Frank Castorf geprägt worden. Dieses Tau von der Vergangenheit bis in die Gegenwart darf nicht losgelassen werden, sagt Barrientos.

Es wäre allerdings an der Zeit, so die Abgeordnete, eine Frau die Intendanz übernehmen zu lassen. Nach dem kurzen Intermezzo mit Annegret Hahn wäre eine neuerliche Intendantin die zweite Frau, die auf dem Chefinnensessel des Haus Platz nehme.

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 14. April 2018