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Baustellenführung RMCC Wiesbaden mit Architekt
Ferdinand Heide |
Foto (c) Kulturexpress |
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Architekt Ferdinand Heide, links, und zwei seiner
Projektleiter, Architekt Norman Berndt und Heinrich
Großenbach |
Treffpunkt war in der
großen Eingangshalle im Neubau des Rhein Main Congress Center
RMCC am 23. März. Mehr als 150 Teilnehmer nahmen an der
Führung über die Baustelle teil. Sie stellten sich der Situation im
luftigen Neubau mit unterschiedlichen Nutzungseinheiten
bestehend aus
mehreren Hallenteilen und Veranstaltungsräumen zusammen mit
Ferdinand Heide. Zuerst fällt die unglaubliche Größe des Neubaus auf, der im ersten Moment in seiner Plastizität
ungreifbar erscheint. Der Gesamtbau soll 194 Mio. Euro kosten. Das
Projektteam aus dem Büro von Ferdinand Heide, welches die
Aufgabe von der Entwurfsphase bis zur Fertigstellung stemmt, besteht aus
nur 20 Personen. Daran angeknüpft sind
natürlich zahlreiche Zulieferfirmen und ausführende Fachleute,
die wie auf jeder Baustelle unverzichtbar sind. Zur
Veranstaltung am 23. März eingeladen hatte der Landesverband BDB
Hessen.
Imagebroschüre RMCC zum Download mit Grundrissen, Animationen
und Größenangaben
Zum einen zeugt dies
von seiner baulichen Komplexität, zum anderen erfordern die
ausgedehnten Hallenteile und die damit verbundenen Entfernungen
ein Überdenken der eigenen Voreingenommenheit. Vielmehr
ist eine strategische Vorgehensweise erforderlich, um das
Gebäude in seiner Gänze zu erschließen. Dabei fällt die
weitverzweigte Rechtwinkligkeit auf, die dem Hause innewohnt. So
als seien Linien mit einem Raster gezogen worden. Halle
Nord ist ein großer breiter und viereckiger Raum, der oben eine
Decke hat, unten den Fußboden und an den Seiten die Wände. Dabei
beeindruckt neben Technik auch die praktische Umsetzung,
zum Nutzen der Besucher. In Halle Nord ist je nach Platzbedarf
auch eine Dreiteilung des Raumes möglich.
Mit einem vierten
Platz gewann Architekt Heide 2013 den Architektenwettbewerb im Vorlauf des Vergabeverfahren um das Architekturkonzept
und des Neubaus RMCC Wiesbaden. Im Juli 2014 startete der Rückbau
der Rhein Main-Hallen. Bis zur feierlichen
Eröffnung des fertiggestellten RMCC am Freitag, 13. April und
Samstag, 14. April 2018 sind es nur noch wenige Tage.
Interessierte Besucher können das neue RMCC am Freitag von 15
bis 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 18 Uhr kostenfrei
besichtigen. Wie sich das konkret anfühlt, können Gäste zum
Beispiel beim Probesitzen in Kino-Atmosphäre testen. So wird in
einem der Räume ein Film-Klassiker mit Romy Schneider gezeigt..Mittlerweile sind die Bauarbeiten weitestgehend abgeschlossen, sonst wäre eine
Führung mit dieser enormen Teilnehmerzahl auch gar nicht möglich gewesen.
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Halle Nord von den Rängen aus gesehen
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Die Fassaden des Kongresscenters geben dem Gebäude trotz
unterschiedlicher Ausrichtung der Hallenteile eine annähernd gleiche und hochwertig
urbane Erscheinung.
Die Glasfassade zitiert mit vorstehenden Kolonnaden die
historischen Stadtbauten aus der Nachbarschaft, wozu Kurhaus,
Staatstheater und Bowling Green zählen.
Die aus hellem Beton hergestellten, modern interpretierten
Kurhauskolonnaden werden als Balkon des Foyers verstanden, die
von gleicher Reihung und gleichen Schatten leben und Ruhe
ausstrahlen. Die im Fassadenbereich einteilig ausgeführten
Betonstützen erstrecken sich über die gesamte Höhe. Spielerische
Elemente, wie die Löcher im Dach der Kolonnaden, sorgen für ein
Licht-Schatten-Spiel. Auch in der Dunkelheit bilden die
Kolonnaden einen markanten Punkt im Stadtraum. Für das Foyer
wurde eine Beleuchtungssituation konzipiert, die den Blick in
den Abendstunden auf die elegante Reihung der Kolonnaden und den
dahinter liegenden öffentlichen Raum lenken soll.
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Halle Nord von der Bühnenebene aus
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Das RheinMain
CongressCenter besteht im Erdgeschoss aus zwei teilbaren,
flexiblen und funktionalen Hallen mit angegliederten Foyers auf
10.000 m² Fläche. Separate Eingänge ermöglichen durch Teilung
der Hallen eine zeitlich parallele Ausrichtung verschiedener Veranstaltungen.
Halle Nord bietet 4.600 m² Nutzfläche in drei teilbaren
Segmenten. Bestuhlt finden 5.000 Personen Platz, unbestuhlt
bietet die Halle eine Kapazität für 9.000 Personen. Darüber
hinaus verfügt die Halle Nord über eine Teleskoptribüne mit
3.000 gestuften Sitzplätzen und guter Bühnensicht. Weitere
Fakten sind ein 10 x 5 Meter großes, befahrbares Bühnenpodium,
Kettenzüge, ergänzende Maschinenzüge und ein ansprechender,
belastbarer Fußbodenbelag stellen modernste Möglichkeiten der
Veranstaltungstechnik bereit. Beachtenswert sind die Glaskästen
oder Logenplätze an den Seitenwänden, die sowohl offen als auch
geschlossen sein können und bei Bedarf zusätzliche Sicht in den
Zuschauerraum und auf die Bühne bieten und zugleich isoliert vor
äußerlichen Einflüssen sind wie etwa für Rundfunk- oder
TV-Übertragungen.
Halle Süd verfügt über ca. 3.000 m² Nutzfläche und bietet in
vier teilbaren Segmenten in bestuhlter Form 3.200 Personen
Platz.
Fassade und
Materialität
Struktur und tektonische Gliederung bestimmen die Baukörper.
Großformatige Glasflächen, Naturstein und mit Natursteinzuschlag
veredelte Sichtbetonflächen sowie die Holzverkleidungen der
Saalwände definieren die wesentliche Materialität des neuen
Kongresszentrums. Die raumabschließenden Fassaden bestehen aus
anthrazitfarbenen Metall-Glas-Elementen die zwischen tragende
Pfeiler gesetzt sind. Die Pfeiler zeigen nach außen eine
hinterlüftete, wärmegedämmte Steinverkleidung, nach innen die
verputzte oder GK-verkleidete Tragstruktur. Alle Glieder der
Kolonnade – Sockel, Säule und Dach – sind Sichtbetonfertigteile,
die durch einen Natursteinzuschlag und eine zusätzliche
Oberflächenaufrauhung verfügen, die der Anmutung des Natursteins sehr nahe
kommt.
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Travertinfassade RMCC
Wiesbaden im Bereich des öffentlichen Durchgangs
zwischen den Gebäuden |
Umlaufende, hohe Kolonnaden, durch die das Gebäude mit seiner
unmittelbaren Umgebung verwoben ist, bestimmen das Geschehen vor
dem Platz. Das
Prinzip des Hauses ist das einer Schichtung: Der angrenzende
öffentliche Raum – sei es der Vorplatz oder der Park – findet
eine Fortsetzung in den Kolonnaden, geht über in die Foyerzonen
und von dort in die Veranstaltungshallen. Ein spannungsreicher
Wechsel von Transparenz, gegliederten, offenen und raumabschließenden Elementen verleiht dem großen Baukörper eine
Leichtigkeit und markante Anmutung. Mit hochwertigen Materialien
in warmen Gelb- und Beige-Tönen aus Travertin sticht das neue
Kongresszentrum hervor.
Dem Stadtgefüge zu Gute kommt die Trennung des Baukörpers in zwei Teile
mittels eines öffentlichen Durchganges mit Verbindungssteg im 1.
Stockwerk zwischen den Gebäuden .
Beschränkter Wettbewerb 2013: 4. Preis, Beauftragung nach
VOF-Verfahren
Bauherr: TriWiCon - Eigenbetrieb für Messe, Kongress und
Tourismus
Mitarbeit: Heinrich Großenbach, Fred Schott, Norman Berndt,
Tilman Recken, Vjekolsav Buha, Marc Herbst, Philipp Sontach,
Dana Halilovic,
Frank Heinen, Victoria Zander, Yara Pavel, Karmen Pekcec,
Sandrina Schliemann, Anna Kern
Kapazitäten für insgesamt 12.500 Personen
Erdgeschoss, Halle 1: (Nord)
• 4.600 m²
• in drei Segmente teilbar
• 5.000 Personen bestuhlt, 9.000 unbestuhlt
• mobiles Tribünensystem mit rund 3.000 Plätzen
• bis zu 15 Meter Raumhöhe
Erdgeschoss, Halle 2: (Süd)
• 3.000 m²
• in vier Segmente teilbar
• 3.200 Personen bestuhlt
• 6 Meter Raumhöhe
1. Obergeschoss:
• 25 Veranstaltungsräume, 20 bis 280 m²
2. Obergeschoss, Saal 2:
• 2.400 m²
• in fünf Segmente teilbar
• 2.200 Personen bestuhlt
2. Obergeschoss:
• 15 weitere Veranstaltungsräume, 40 bis 220 m²
lichtdurchflutete Foyers und Veranstaltungsräume
www.rmcc.de
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