Lichtkunst im Karmeliterkloster- Institut für Stadtgeschichte
zeigt zur Luminale vier Installationen |
Meldung Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main |
Foto (c) Jutta
Zwilling |
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Im Rhythmus der Geschichte
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Zur
diesjährigen Luminale zeigt das Institut für Stadtgeschichte im
Karmeliterkloster vom 18. bis 23. März 2018 mit verlängerten
Öffnungszeiten von 19 bis 24 Uhr und bei freiem Eintritt vier
Lichtkunstprojekte. „Als Partner konnten wir zum zweiten Mal den
Bund Deutscher Innenarchitekten (bdia), Landesverband Hessen,
gewinnen, mit dem wir bereits 2016 sehr erfolgreich kooperiert
haben“, freut sich Dr. Evelyn Brockhoff, Leitende Direktorin des
Instituts für Stadtgeschichte. „Ich hoffe auf eine Wiederholung
des großen Publikumszuspruchs, denn wir sind glücklicherweise
auch eine Station auf dem neu geschaffenen Light Walk“, so
Dr. Brockhoff.
„Die Neukonzeption
der Luminale ermöglicht es uns, nun den Nachwuchs der
Innenarchitekten zu fördern und mit der Hochschule Darmstadt
(h-da) zusammenzuarbeiten“, erläutert Monika Slomski,
Vorsitzende des bdia Hessen. Drei Lichtinstallationen in der neu
eingerichteten Luminale-Rubrik „Study“ setzen das einmalige
mittelalterliche Kleinod Karmeliterkloster und die
Stadtentwicklung Frankfurts auf überraschende Weise in Szene.
Studierende der h-da, Fachbereiche Architektur und
Innenarchitektur, schufen unter Anleitung von Prof. Matthias
Friedrich, dem Lehrbeauftragten Dipl. Des. Simon Schlör sowie
mit inhaltlicher und kuratorischer Unterstützung des Instituts
für Stadtgeschichte sowie des bdia Hessen ausdrucksstarke
Lichtbilder, die sich ganz dem Motto „No future without history
/ Keine Zukunft ohne Vergangenheit“ verschrieben haben. „Für die
Studierenden ist es eine sehr wertvolle und motivierende
Erfahrung, ein so großes, öffentlich wirksames Projekt von der
Idee, über die Feinplanung bis zur handwerklichen Umsetzung
budget- und termingerecht zu realisieren“, unterstreicht
Prof. Friedrich.
Eine
Videoinstallation über dem Eingang des Karmeliterklosters
empfängt die Besucher. Der bdia Hessen ließ es sich nicht
nehmen, gemeinsam mit dem Institut für Stadtgeschichte und dem
Studenten Thomas Beisiegel aus Kaiserslautern diese Inszenierung
in der Rubrik „Lichtkunst Outdoor“ selbst zu konzipieren. „‚No
future without history‘ wirft nicht nur einen Blick auf die
Fassaden bekannter und unbekannterer Frankfurter Bauwerke,
sondern macht auch die Entwicklung der Innenraumgestaltung
bewusst“, erklärt Slomski. Neben historischen Bildern aus den
Be-ständen des Instituts für Stadtgeschichte setzen Wortspiele
und Zitate die Gebäude spannend in Szene – sinnigerweise auf der
Fassade des Klosters, dessen Innenräume während der Luminale
selbst in völlig neuer Anmutung zu bewundern sind.
Der Lichtrundgang
„Im Rhythmus der Geschichte“ mit vier Stationen spielt
sowohl mit der Geschichte Frankfurts als auch mit der Ästhetik
der Klosterarchitektur. Im Nordflügel des Kreuzganges lässt sich
das Wachstum Frankfurts vom Mittelalter bis in die Gegenwart in
einer effektvollen Inszenierung erleben: Hinterleuchtete Pläne
mit der Stadtsilhouette und den wichtigsten Verkehrswegen werfen
ihre Schatten in den Raum, sodass die Entwicklung der
Stadtgestalt in der historischen Reihung auf einen Blick
nachvollziehbar wird. Zauberhaft unterstreicht die Installation
die kontemplative Atmosphäre des Kreuzganges.
Die sparsame
Inszenierung des Ostflügels mit eigens entworfenen, beleuchteten
Sitzskulpturen konzentriert die Wahrnehmung auf den Kontrast
zwischen dem historischen Kreuzgang und den Skyscrapers, die
sich hinter dem Kloster erheben. Transparente Organzavorhänge
rhythmisieren den Raum im Südflügel. Mit eleganten, spitzbogigen
Ausschnitten greifen sie die mittelalterliche Fensterform auf
und steigern die Erhabenheit des Raumes. Von oben beleuchtet,
lenken sie die Aufmerksamkeit der Besucher auf die
charakteristischen Architekturformen des Klosters. Eine
besondere Spannung entsteht aus dem Aufeinandertreffen der
massiven Materialität der Klostermauern und dem beim
Durchschreiten sanft schwingenden, lichtgetränkten Organza.
Diese Station des Lichtrundganges bietet zusammen mit den
Objekten des Lapidariums des Archäologischen Museums eine
phantasievolle Zeitreise.
Der
Westflügel bereitet schließlich dem illuminierten Garten und der
imposanten Magnolie eine stimmungsvolle Bühne. Im „Hortus
conclusus illuminatus“ erweckt ein großer Schwarm von
Lichtwesen das Florale zum Leben und betont das natürliche Grün.
Mit einfachen, aber
äußerst wirkungsvollen Mitteln rückt „Licht ohne Ende“ die
festliche Stimmung des Refektoriums in den Fokus. Lichtbänder
akzentuieren die mittels optischen Kniffs in die Unendlichkeit
verlängerten fünf Sandsteinsäulen. Die Architekturinszenierung
mit einem leichten 1950er-Jahre-Touch schafft ein klar
strukturiertes, geordnetes Ambiente. Hier können die Besucher
ihre Raumeindrücke in Ruhe auf sich wirken lassen und den
Luminale-Rundgang im Karmeliterkloster rekapitulieren. Diese
Installation ist wegen der Finissage am Freitag, 23. März 2018,
erst ab 22 Uhr ungestört zu erleben.
„Mir war es wichtig,
dass die für das Karmeliterkloster entwickelten Inszenierungen
auf das Gebäude und seine Architektur, das Institut für
Stadtgeschichte und seine Bestände oder ganz allgemein auf
historische Themen Bezug nehmen. Und das ist in diesem Jahr
wieder sehr eindrucksvoll gelungen“, unterstreicht Jutta
Zwilling, die im Institut für Stadtgeschichte für die Luminale
verantwortlich ist.
Zum Ende der
Luminale im Karmeliterkloster laden bdia Hessen und Institut für
Stadtgeschichte unter dem Titel „INNENarchitekturOFFEN 2018“
am Freitag, 23. März 2018 von 16.30 bis 22 Uhr zur
Finissage mit Projektpräsentationen der bdia-Mitglieder,
Vorträgen, Livemusik von poptweenjazz und Networking ein. Der
Vortrag „Ganz oben der größte Bauplatz in Frankfurt“ von
Prof. Dr. Ing. Karsten Tichelmann von der TU Darmstadt um 17 Uhr
widmet sich den Wohnraumpotentialen durch Aufstockungen in
Bestlagen. Um 17.30 Uhr referiert Dipl.-Ing. Martin Goldhammer
von Meixner Schlüter Wendt Architekten unter dem Titel
„Transformation eines Zeitzeugen vom Silo zum Wohnhochhaus“ über
den Henniger Turm als emotionales Denkmal.
Die Luminale im
Karmeliterkloster konnte realisiert werden mit freundlicher
Unterstützung durch Vescom, Stiers und weitere Sponsoren.
www.stadtgeschichte-ffm.de
www.hessen.bdia.de
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