Land Hessen fördert Hochschul-Projekte anlässlich Bauhaus-Jubiläum

Meldung: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

 
 

 

Solche typischen Bauhausfassaden finden sich auch in Hessen.
Foto © Pixabay/ Michael Gaida

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein stellt drei hessischen Hochschulen für ihre Projekte zum Bauhaus-Jubiläum insgesamt rund 600.000 Euro zur Verfügung. Die Goethe-Universität Frankfurt, die Universität Kassel sowie die Hochschule Darmstadt wollen sich in den beiden kommenden Jahren in Vortragsreihen, Symposien, Ausstellungen und Publikationen mit einem Jahrhundert Kunst-, Design- und Architekturschule der Moderne beschäftigen. Das Bauhaus-Jubiläum wird 2019 gefeiert.
 

Bisherige Sicht kritisch hinterfragen
 

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Das besondere Jubiläum von nationaler und weltweiter Strahlkraft wird mit zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und Aktionen für die breite Öffentlichkeit im In- und Ausland gefeiert. Gleichzeitig gibt es aber auch Gelegenheit, die bisherige Sicht auf das Bauhaus und seine aktuelle Relevanz kritisch zu hinterfragen. Diesen Weg gehen die drei Hochschulen mit ihren Projekten. Dabei unterstützen wir sie gern.“
 

Goethe-Uni: Hessens Rolle im Bauhaus
 

Die Goethe-Universität plant eine Vortragsreihe, die erstmals den besonderen Beitrag Hessens zur Architekturmoderne im 20. Jahrhundert herausarbeiten soll. Besonders Frankfurt als intellektuelles Zentrum eigener Überlegungen über die Chancen, Ziele und Probleme der Bauhaus-Bewegung fand bisher wenig Beachtung. Für das Projekt stellt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst insgesamt 49.400 Euro in Aussicht.
 

Uni Kassel: Hannes Meyer im Fokus
 

Die Universität Kassel widmet ein Symposium und zwei Publikationen dem bisher wenig bekannten Bauhausdirektor Hannes Meyer. Er verstand Architektur vor allem als gesellschaftliche Aufgabe, die zum Aufbau einer gerechteren und sozialeren Gesellschaft beitragen sollte. Highlight des Projektes ist neben einem internationalen Symposium die Rekonstruktion des Bauhaus-Albums, das Meyer jahrelang entwickelte, aber nie publizierte. Die Forscherinnen und Forscher der Universität Kassel wollen das Buch nach umfangreichen Recherchen, unter anderem im Architekturmuseum Frankfurt, herausbringen. Zudem planen sie eine Ausstellung, die die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Bauhaus und documenta als zwei bekannte kulturelle Marken untersucht. Das Vorhaben der Universität Kassel wird bis 2019 mit insgesamt 233.650 Euro gefördert.
 

Hochschule Darmstadt: drei Projekte am Start
 

Gleich drei Projekt plant die Hochschule Darmstadt: Sie will einen Architekturführer herausgeben, der die Geschichte des Bauhauses am Beispiel hessischer Gebäude erzählt. Eine Ausstellung soll die architektonischen Zusammenhänge zwischen dem Bauhaus und der Darmstädter Mathildenhöhe beleuchten. Und ein Buch nimmt zudem die Leser mit auf einen humorvollen Streifzug durch die moderne Typographie, die sich ebenfalls vom Bauhaus hat inspirieren lassen. Bis 2019 stellt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst dafür

insgesamt 285.120 Euro in Aussicht.
 

Das dritte Projekt der Hochschule Darmstadt mit dem Titel „Bauhaus-Fotografie reloaded - Zur Aktualität der Fotografie des Neuen Sehens in der Gegenwartskunst“ unterstützt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst 2017 mit 40.000 Euro. Geplant sind Ausstellungen in Darmstadt, Düsseldorf und Berlin. Ausgehend von den kreativen Impulsen der Bauhaus-Fotografie, soll das Projekt zeigen, wie die damaligen Neuerungen auch heute noch zur Weiterentwicklung fotografischer Bildsprachen beitragen können.
 

Mitglied im Bauhaus Verbund
 

„All diese Projekte zeigen, dass das Bauhaus auch in Hessen seine Spuren hinterlassen hat. Entsprechend engagiert sich Hessen auch für das bedeutende Jubiläum: Seit vergangenem Jahr ist das Land Mitglied im Bauhaus Verbund 2019 und damit an der Organisation beteiligt. Die Mitgliedschaft im Verbund bietet die ideale Gelegenheit, die hessischen Leistungen des Neuen Bauens im Land einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 27. Dezember 2017